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Der SEO-Blog-Wochenrückblick KW 28

Was für eine Woche! Gibt es bald kaum noch organische Suchergebnisse und stattdessen nur noch bezahlte Anzeigen? Und welche Bedeutung werden Links in Zukunft haben? Die Antworten auf diese beiden spannenden Fragen beantworten wir euch in diesem Wochenrückblick. Außerdem geht’s um die Nutzerzufriedenheit als Ranking-Faktor, eine hitzige WDF*IDF-Diskussion und vieles mehr. Also, weiterlesen und auf dem Laufenden bleiben! 🙂

Zu viel Werbung in den SERPs?

Vor einigen Tagen wurde ein Post von Aaron Harris von tutorspree.com mit dem Titel „How Google is Killing Organic Search“ veröffentlicht, der diese Woche für viel Gesprächsstoff sorgte. In dem Post wurde anhand einiger Beispiele die prozentuale Verteilung von organischen und bezahlten Suchergebnissen in den US-amerikanischen Google-SERPs aufgezeigt.

Eines der Ergebnisse: Gibt Harris den Suchbegriff „auto mechanic“ in den Suchschlitz ein, erscheint eine Suchergebnisseite, auf der die organischen Suchergebnisse auf seinem 13-Zoll-Macbook Air lediglich 13 % der gesamten Seite einnehmen. Der Rest besteht aus Anzeigen und Google-Produkten wie einem Ausschnitt von Google Maps.

Quelle: tutorspree.com
Quelle: tutorspree.com

Noch verheerender ist das Ergebnis laut Harris bei der mobilen Suche. Sucht man mit dem iPhone nach „Italian Food“ erscheinen die ersten organischen Ergebnisse erst, nachdem man vier Seiten weiter gescrollt hat. Verlieren die organischen Suchergebnisse also immer mehr an Bedeutung? Auf Search Engine Land betrachtet Danny Sullivan den Test von Harris kritisch und stellt fest: So schlimm ist es nun auch wieder nicht. Denn:

  • Zunächst einmal erscheinen nicht bei jeder Suchanfrage so viele bezahlte Anzeigen.
  • Klickt man auf den Kartenausschnitt von Google Maps, bekommt man sowohl bezahlte als auch organische Ergebnisse in der Karte angezeigt. Den Kartenausschnitt komplett den bezahlten Ergebnissen zuzuordnen, ist also nicht korrekt.
  • Auch die Art und Weise, wie die prozentualen Anteile anhand der Pixelanzahl festgemacht werden, wird von Sullivan kritisiert.

In meinen Augen ein lesenswerter Artikel, der sich ausführlich mit den Suchergebnisseiten und der Kritik, Google zeige bevorzugt bezahlte Anzeigen und die eigenen Dienste in den SERPs, auseinandersetzt. Und auch Bing wird zum Vergleich herangezogen. Daumen hoch!

Nutzerzufriedenheit als Ranking-Faktor

Auf moz.com wurde Anfang der Woche ein interessanter Artikel zum Thema Nutzerzufriedenheit als Ranking-Faktor veröffentlicht. Der Autor Cyrus Shephard empfiehlt, sich ab und an daran zu erinnern, was die wesentliche Aufgabe im Internet ist, nämlich den Nutzer zufriedenzustellen.

Google misst die Nutzerzufriedenheit unter anderem am Klickverhalten der User. Der sogenannte „long click“ ist ein Zeichen für hohe Nutzerzufriedenheit, denn wer von den SERPs auf eine Website navigiert und dort bleibt, ist aller Wahrscheinlichkeit nach zufrieden. Anders sieht es aus beim „pogosticking“: Klickt der User ein Suchergebnis an, kehrt nach kurzer Zeit zu den SERPs zurück, wählt das nächste Suchergebnis und so weiter, dann ist das ein Indiz dafür, dass seine Suche nicht befriedigt wurde.

Folgende fünf Tipps helfen dabei, die Nutzerzufriedenheit zu erhöhen:

Quelle: moz.com
Quelle: moz.com
  • Eine Umfrage zur Nutzerzufriedenheit auf der Website integrieren.
  • Eintrittsbarrieren in Form von Registrierungsformularen oder Logins vermeiden.
  • Page Speed optimieren. Diese ist sowohl ein direkter Ranking-Faktor als auch ein wichtiger Beitrag zur Usability und somit zur Nutzerzufriedenheit.
  • Empathie entwickeln und so die Bedürfnisse der Nutzer besser verstehen.
  • Verlinkungen zu weiterem guten Content anbieten. Der User verlässt dann zwar ggf. die eigene Website, kehrt aber nicht zu den SERPs zurück. Die eigene Website fungiert also als „authority hub“.

Die Bedeutung von Links

Es gibt wohl kaum eine Frage, die momentan so heiß diskutiert wird, wie diejenige nach der zukünftigen Bedeutung von Links. SEO-united.de hat das zum Anlass genommen, dreizehn SEO-Experten zu dem Thema zu befragen. Unter anderem geben Karl Kratz, Mario Fischer und André Alpar ihren Senf dazu. 😉 Doch nicht nur im deutschsprachigen SEO-Raum waren Links diese Woche ein Thema. Auf stonetemple.com ist am Sonntag ein Interview mit Matt Cutts zum Thema Linkbuilding erschienen. Einige von Matts Hauptaussagen:

  • Linkbuilding ist grundsätzlich nicht schlecht. Man sollte allerdings nicht mit dem Aufbau von Links beginnen, sondern zuallererst überzeugenden CoLinkntent schaffen.
  • Links aus Pressemitteilungen werden wahrscheinlich nach wie vor nicht stark gewichtet. Sie können jedoch dazu führen, dass Newsportale oder andere Publisher einen Link zur eigenen Website setzen.
  • Bei Gastartikeln ist darauf zu achten, wirklich einzigartigen und hochwertigen Content zu erstellen und diesen auf einer Website zu veröffentlichen, anstatt ihn gleich einer ganzen Reihe an Publishern anzubieten.
  • Hochwertige und vertrauenswürdige Links sind nach wie vor der beste Weg, um gute Rankings zu erzielen.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch die Moz-Studie zu den Ranking-Faktoren 2013, die diese Woche auf der MozCon präsentiert wurde. Die alle zwei Jahre durchgeführte Studie setzt sich aus einer Befragung von SEO-Experten und einer umfassenden Korrelationsstudie zusammen. Die Ergebnisse in Kürze: Links bilden immer noch den wichtigsten Teil des Suchalgorithmus. Außerdem ist das Verwenden von Keywords auf der Website nach wie vor ein ausschlaggebender Faktor. Die meisten der befragten SEO-Experten glauben nicht, dass Social Signals 2013 im Algorithmus berücksichtigt werden. Mehr Ergebnisse gibt’s auf moz.com.

Wem das zum Thema Links immer noch nicht reicht, dem sei darüberhinaus die Linkbuilding-Studie 2013 von Moz ans Herz gelegt. 😉 Dort ist auch eine große Infografik zu finden, die die wichtigsten Ergebnisse zusammenfasst.

Online Marketing News Worldwide

Frischer Wind auf dem Suchmaschinenmarkt

Der Wind weht stärker in Frankreich und ab dieser Woche auch in 24 anderen Ländern. Der Grund ist der offizielle Launch von Qwant, einer neuen französischen Suchmaschine, die sich zum Ziel gesetzt hat, Google „wegzublasen“. Wie das gehen soll? Mit einem neuen visuellen Erlebnis (Suchergebnisse werden in fünf Spalten angezeigt), einer eigenen semantischen Suche (Qnowledge Graphe), Endless Scrolling und dem Versprechen, keine Nutzerdaten für Werbezwecke zu missbrauchen, geschweige denn überhaupt zu speichern.

Qwant
Vollständiger Datenschutz ist auch das Motto bei DuckDuckGo. Die amerikanische Suchmaschine wurde zwar schon vor ein paar Monaten gelauncht, erlebt aber jetzt durch den aktuellen Datenschutzskandal einen wahrhaftigen Boom. Die Bilanz nach Snowden liest sich gut: „Es dauerte 1445 Tage, bis wir bei einer Millionen Suchanfragen täglich waren, 483 Tage bis es 2 Millionen waren und nun nur acht Tage um 3 Millionen Suchanfragen zu erreichen“, so DuckDuckGo-Gründer Gabriel Weinberg, der ursprünglich nur für sich selber eine Alternative zu Google aufbauen wollte.

Yandex und die Türkei

Was die alten Hasen im Suchmaschinengeschäft anbelangt, so plant Yandex jetzt seine Expansion in der Türkei voranzutreiben. Grundlage dafür soll eine Ingenieuyandex logor-Akademie in Istanbul sein. Hier sollen 50 Ingenieure aus Russland und 100 Ingenieure aus der Türkei gemeinsam neue Technologie-Produkte und Dienstleistungen für Yandex entwickeln. Yandex Motivation ist darüber hinaus „außerordentlich nobel“: Sie wollen der Türkei nämlich helfen, ein Innovationszentrum in ihrer Region zu werden.

E-Commerce in Pakistan

Nachdem letzte Woche E-Business in der Ukraine unser Thema war, soll heute kurz über Pakistan berichtet werden. Bekannt geworden ist das Land in der Internet-Branche bisher nur durch Internet-Zensur, aber auch hier hat sich der E-Commerce innerhalb der letzten Jahre gut entwickelt und mittlerweile eine Marktgröße von 25 bis 30 Millionen US-Dollar pro Jahr erreicht. Das Hauptproblem ist jedoch auch hier die Zahlungsmethode. Da kaum ein Bürger im Besitz einer Kreditkarte ist, werden 98 % aller Güter bei Lieferung bar bezahlt (cash-on-delivery). Kein Abschreckungsgrund aber für Rocket Internet. Die Samwer-Brüder haben kürzlich fünf ihrer Start-Ups in Pakistan auf den Markt gebracht. Darunter befinden sich verschiedene Mode-Retailer sowie auch EasyTaxi und Foodpanda.

Vermischtes

  • Für eine wahrhaft hitzige Diskussion sorgte diese Woche ein Artikel zur WDF*IDF-Content-Optimierung auf SEO-united.de. Philipp Helminger stellte dort das Tool SEOlyze.com vor, mit dem sich WDF*IDF-Analysen durchführen lassen. Zwischen ihm und Karl Kratz entbrannte in den Kommentaren eine heiße und kontroverse Diskussion zur genauen Funktionsweise des Tools und den dahintersteckenden Daten, die später auf Facebook fortgesetzt wurde. Interessante Kommentare, aus denen man gerade als Neuling eine Menge lernen kann!
  • Suchanfragen mit lokalem Bezug haben in den letzten Jahren immer mehr zugenommen und gleichzeitig ist die Nutzung von Smartphones und anderenGoogle Places mobilen Endgeräten gestiegen. Wie lokale Unternehmen eine Google-Places-Optimierung vornehmen und somit erfolgreich ranken können, erklärt ein neues Tutorial auf sistrix.de.
  • Marcus Tandler steht Rede und Antwort auf selbstaendig-im-netz.de. Im Interview mit Peer Wandiger verrät er unter anderem, wie man ein Google-Update unbeschadet übersteht, was er vom Author Rank hält und welches seine Lieblings-SEO-Tools sind.
  • Erfolgreiche Gastartikel – wie das geht, erfahrt ihr auf searchenginewatch.com. Hier wird erklärt, wie man die richtige Domain für einen Gastbeitrag findet, wie man beim Publisher anfragt und wie man einen guten Gastbeitrag richtig verfasst.
  • Wie man mit Hilfe von Google Analytics eine Inbound-Marketing-Kampagne auswerten kann, zeigt euch Eoghan Henn auf ranking-check.de. Anhand eines praktischen Beispiels wird unter anderem erklärt, wie man benutzerdefinierte Segmente anlegt und so Daten über eine bestimmte Besuchergruppe erhält. Auch die Durchführung einer Multi-Channel-Analyse in Bezug auf die Lead-Generierung wird erläutert. Aufschlussreich!
  • Die Facebook Graph Search wurde in den USA eingeführt. Diese ermöglicht dem User, Personen mit gleichen Interessen und weitere Inhalte im Netzwerk leichter ausfindig zu machen. Wer nicht in der Facebook-Suche erscheinen möchte, findet bei t3n einige Tipps, um private Informationen aus der Suche auszuschließen. Bald soll die Suchfunktion auch in Deutschland zugänglich sein. Wer die US-amerikanische Facebook-Version nutzt, kommt jetzt schon in den Genuss.
  • Abschließend eine kleine Freude für alle Harry-Potter-Fans unter euch: Seit einigen Tagen ist ein Teil der Warner Bros. Studios in London virtuell mit Google StreetView begehbar – unter anderem die berühmte Diagon Alley aus den Harry-Potter-Filmen. Irgendwie magisch! 😉

Damit ist diese Woche auch schon wieder vorbei. Habt ein schönes Wochenende! 🙂
Amke und die SEO Trainees

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Autor:In

13 Antworten

  1. Mittlerweile hat Google ja oben 4 statt 3 Anzeigen. Dafür rechts keine mehr.
    Wobei .. wenn die so weiter machen, dann wird die erste Seite nur Anzeigen sein 🙂

  2. Pingback: Recap: SEO-Seminar von 121Watt
  3. Die Diskussion ums Linkbuilding ist faszinierend. Das eine Lager sagt man soll garnichts aufbauen und nur guten Content auf die Seite setzen, die Links kommen dann von allein, andere sagen mal soll nur hochwertige Links setzen und wieder andere hauen alles drauf, was zu finden ist. Komischerweise findet man zu jedem Lager Erfolgsprojekte und welche die unter gehen 🙂

    1. Hallo Lutz,
      ich denke, dass nach wie vor Natürlichkeit das A und O im Linkbuilding ist. Die richtige Mischung aus überzeugendem Content, hochwertigen relevanten Links und auch schwachen Links führt wahrscheinlich am ehesten zum Erfolg – einfach deshalb, weil Google nicht so leicht erkennt, dass Links aufgebaut werden. Sicher kann man mit vielen Strategien zumindest kurzfristig Erfolge erzielen, aber man sollte ja immer auch die Nachhaltigkeit im Hinterkopf behalten, um wirklich langfristig gut zu ranken. 🙂
      Liebe Grüße,
      Amke

  4. Google sollte die Nutzerfreundlichkeit wohl auch ein wenig berücksichtigen, schließlich sind die organischen Suchergebnisse die wirklich relevanten Ergebnisse. Das Zuballern mit Anzeigen und co. kann dann tatsächlich irgendwann dafür sorgen, dass Qwant u.ä. konkurrenzfähig werden.

    1. Hallo Rob,
      danke für deinen Kommentar. Du hast Recht – die wirklich relevanten Ergebnisse sind die organischen Resultate und manchmal wären etwas weniger Anzeigen tatsächlich schön. Mal schauen, wie Qwant sich macht. 🙂
      Liebe Grüße,
      Amke

  5. @ Lara
    lediglich kurz in einem Post von Karl auf FB.
    Die Hauptdiskussion fand/findet direkt im SEO-united Artikel statt 🙂

  6. Da tut sich wohl gerade so einiges an der Front…
    Besonders interessant finde ich die neue Suchmaschine. Ich hoffe das Quant auch bei uns Anschluss findet. Wenn Quant eine ernztzunehmende google Konkurrenz werden sollte wird im Seo Bereich so einiges an Staub aufgewirbelt werden. 😀

    1. Hallo Tom,
      danke für deinen Kommentar! Wie Qwant sich weiterentwickelt, bleibt wohl vorerst abzuwarten. Noch steckt das Projekt ja in den Kinderschuhen. Wir werden euch hier in jedem Fall weiterhin auf dem Laufenden halten. 🙂
      Liebe Grüße,
      Amke

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