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Gastartikel: Einfache Tipps zum Verfassen guter Webartikel

Schreiben ist ein Handwerk und wie jedes andere Handwerk, kann auch das Texten erlernt werden. Die Anforderungen an gute Texte hängen dabei stets von der Zielumgebung ab. Während bei Romanen die Lust an der Sprache eine besondere Rolle spielt, sollten Texte im Internet kurz, knackig und prägnant formuliert einen größtmöglichen Mehrwert liefern und Informationsgehalt vermitteln. Anders als Printtexte werden Webartikel eher überflogen und selektiv gelesen. Darauf muss mit einem leicht zugänglichen und gleichzeitig attraktiven Schreibstil reagiert werden. Es folgt eine Auswahl an Tipps und Hinweisen, die gerade für Einsteiger eine wertvolle Hilfestellung beim Verfassen von Artikeln für das Internet sein dürften.

Vorbereitung und Recherche: Gut vorbereitet durchstarten

Setz dich mit deiner Zielgruppe auseinander

Bevor du dich auf deine Tastatur stürzt, solltest du dir Gedanken darüber machen, für wen du überhaupt schreiben wirst und wie du die zu erwartende Zielgruppe am besten ansprechen kannst. Dies vereinfacht dir den Einstieg in den Schreibprozess. In der Einleitung solltest du unbedingt auf die Relevanz des Themas für deine Zielgruppe eingehen. Je früher du das Interesse deiner Leser weckst, desto größer ist ihre Bereitschaft, deinen Text zu lesen. Auch die Tonalität des Artikels wird grundlegend von der Zielgruppe und -seite beeinflusst.

Im Verlauf des Schreibens solltest du dir darüber hinaus auch immer wieder vorstellen, wie dir der Text gefallen würde, wenn du ihn nicht selbst geschrieben hättest. Wärst du ein typischer Besucher der Zielseite, würde dir der Text dann gefallen? Würdest du ihn verstehen? Musst du eine dieser Fragen mit „nein“ beantworten, weißt du, wo mit der Optimierung angesetzt werden kann.

Plan deinen Schreibprozess

Viele Texter erarbeiten sich zunächst eine Rohfassung und veredeln diese dann erst später zur Reinfassung. Gerade wenn du beim Schreiben vor guten Ideen nur so sprudelst, kann es hinderlich sein, alles gleich in Reinform festhalten zu wollen: Die Suche nach der perfekten Formulierung kann den Schreibfluss ausbremsen. Letztendlich ist die Herangehensweise aber auch reine Geschmackssache. Fest steht: Je gewissenhafter der Text geplant wird, desto leichter wird später das Verfassen fallen. Gehst du mit einer gut durchdachten Vorstrukturierungans Werk, behältst du auch bei umfangreichen Artikeln stets den Überblick.

Planung des Schreibprozesses
© iStockphoto / ThinkStock

Ganz wichtig: Mach mal Pause! Wenn zum Beispiel an zwei verschiedenen Tagen auf einen Text geschaut wird, kann gegebenenfalls eine schlechte Tagesform ausgeglichen und der Text mit einem frischen Blick erfasst werden. Sicherlich hat sich jeder schon einmal so verbissen mit einem Problem auseinandergesetzt, dass die eigentlich naheliegende Lösung einfach nicht zu finden war. Sobald du den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr siehst, ist es höchste Zeit, den Wald zu verlassen! Finde deine ideale Pausenbeschäftigung. Egal, wie du Pause machst – nimm dir die Auszeit.

Betreib eine gewissenhafte Recherche

Schön geschriebene Texte allein bringen niemandem etwas. Wenn du immer wieder die gleichen Inhalte in veränderter Form wiedergibst, verlierst du Leser. Es geht immer zentral um den Mehrwert, der in einem Artikel steckt. Zwar sollte dieser gut lesbar und motivierend präsentiert werden, aber der Informationsgehalt und dessen Vermittlung sollten beim Schreiben maßgebend sein. Viele Textprojekte erfordern deshalb eine gewisse Recherchevorarbeit. Dabei reicht es nicht, bloß Informationen aus verschiedenen Quellen zusammenzutragen.

Für wirklich gute Texte solltest du die Recherchearbeit so gestalten, dass der betreffende Sachverhalt von dir so erfasst und durchdrungen werden kann, dass du selbstständig Ideen formulieren und eigene Schlüsse ziehen kannst. Origineller Content, der sich nicht auch auf hundert anderen Konkurrenzseiten finden lässt, erweckt Interesse und sorgt für einen guten Ruf in deiner Community. Werden unreflektiert Informationen aus anderen Quellen wiedergegeben, die sich dann auch noch als falsch herausstellen, ist das peinlich – der Ruf steht auf dem Spiel.

Der inhaltliche Aspekt: Mit sattem Mehrwert punkten

Der Sachverhalt deines Artikels

Das Thema des Artikels sollte stets von seiner Zielumgebung abhängig gemacht werden. Sprich deine Zielgruppe schon in den ersten Sätzen direkt an. Behalte die nötige Themenrelevanz bei, schau aber auch ab und an über den Tellerrand: Ein breit abgedecktes Themenspektrum spricht auch eine größere Leserschaft an.

Auch Leser, die nur einen Teil deines Textes überfliegen, sollten unmittelbar nachvollziehen können, wieso das gewählte Thema in genau diesem Rahmen erörtert wird. Gerade wenn du etwas vom Hauptthema abweichst, musst du auf eine gute Leserleitung achten. Erkläre, weshalb du dich vom Thema entfernst, und kündige an, wenn du wieder zum eigentlichen Thema zurückkehrst – so gehen dir auch bei komplexen Themen keine Leser verloren.

Stilsicher und kompetent auftreten

Wortwitz ist immer gut – aber nur, wenn er nicht zum Selbstzweck verkommt. Ein lustiger und mit Anekdoten gespickter Text kann Spaß machen, allerdings geht auch schnell der Eindruck von fachlicher Kompetenz verloren. Strombergs Motto „zu viel Kompetenz macht unsympathisch“ trifft zwar oft zu, aber bei der Vermittlung von Informationen ist ein kompetentes Auftreten immer wichtiger als eine sympathische Ausstrahlung.

So viel wie nötig, so wenig wie möglich

Oft verwendete Stilmittel wie z. B. rhetorische Fragen sind stets mit Vorsicht zu genießen. Zwar können sie den gewünschten Effekt erzielen, allerdings können sie auch schnell abgenutzt und wenig originell wirken. Beispiele wie das klassische „Sie suchen einen X, der genau zu Ihnen passt? Dann ist Y genau das Richtige für Sie“ haben wir alle schon tausendmal gelesen. Beeindrucken lässt sich davon niemand. Solche althergebrachten Formulierungen verschwenden oftmals nur Platz und haben auch stilistisch nur einen bedingten Wert.

Ähnliches gilt für Floskeln wie „für Jung und Alt“ oder „da kommt jeder auf seine Kosten“. Nachvollziehbar schreiben? Gern! Vorhersehbar schreiben? Bitte nicht! Wortwitz gewinnt und bleibt im Kopf deiner Leser hängen. Geh kreativ mit solchen Dingen um und spiele mit den Erwartungen deiner Leser. Dies gilt auch für rhetorische Fragen, so wie Homer Simpson einmal fragte: „Ich soll wissen, was eine rhetorische Frage ist?“

Ebenfalls vermieden werden sollten Übertreibungen sowie nicht belegbare Behauptungen – auch wenn es dir bei einem spannenden Thema schwerfällt, dir Superlative zu verkneifen. Zu lange Wörter solltest du beim Texten ebenfalls vermeiden, ebenso wie unnötige Abkürzungen (außer natürlich gebräuchliche Abkürzungen wie SEO), Fremdwörter (außer, der fremdsprachliche Begriff ist gebräuchlicher als das deutsche Äquivalent) und Fachbegriffe (wenn, dann bitte mit Erklärung, z. B. in einer kleinen Infobox am Rande oder am Ende des Artikels). Auch Füllwörter und komplizierte Schachtelsätze schieben den Mehrwert unnötigerweise in den Hintergrund.

Der formale Aspekt: Mit einer klaren Linie das Verständnis fördern

Textaufbau und Leserleitung

Die formalen Anforderungen an gute Artikel ergeben sich auch durch die aktuell gültigen SEO-Leitlinien. Eine sinnvolle Strukturierung, Leserfreundlichkeit und ein natürlicher Aufbau gefallen deinen Lesern ebenso wie den Crawlern von Google und Co. Da es spätestens seit Googles Panda-Update nicht mehr ausreicht, Keyword an Keyword zu reihen, macht ein guter sprachlicher Ausdruck den Text nicht nur für deine Leser attraktiv, sondern auch relevant für Suchmaschinen.

Die erste Überschrift (H1) muss möglichst ausdrucksstark und aufschlussreich sein. Verwende sinnvolle Absätze mit jeweils passenden Zwischenüberschriften. Das vereinfacht die Informationsaufnahme und ermöglicht sofort einen ersten Überblick über die Inhalte deines Artikels.

Mit Stichpunktlisten oder Aufzählungen kannst du deinem Artikel eine klare Struktur geben. Im Text selbst oder am Ende eines Themenkomplexes platziert, erlauben diese deinen Lesern, die wichtigsten Informationen auf einen Blick aufzunehmen und das Verständnis zu festigen. Wird eine Übersicht im Text zudem mit einer Überschrift à la „Die fünf besten soundso“ versehen, macht das die Auflistung noch ansprechender.

Leseransprache und Tonalität

Versuche, dich deiner Zielgruppe angemessen auszudrücken, ohne dabei an Authentizität zu verlieren. Wenn es dem eigenen Stil nicht entspricht, kann es beispielsweise schnell nach hinten losgehen, bemüht locker und lustig klingen zu wollen. Ebenso kann auch ein zu formal gehaltener Text fehl am Platze wirken oder die Leser im schlimmsten Fall sogar abschrecken. Egal, wo und für wen du schreibst: Finde und vertrete deinen ganz eigenen Stil.

Versetz dich in die Welt deiner Leser und sprich sie direkt an. Jede direkte Leseransprache bindet deine Leserschaft an dich und deinen Artikel. Vermeide daher auch unschöne „man“-Formulierungen: Mit jedem „man kann“ verschenkst du eine Gelegenheit, dich per „du“ oder „ihr“ direkt an deine Leser zu wenden. Wenn es passt, kann auch ein geschickt platziertes Call-to-Action-Element Wunder wirken und deine Leser zu einer gewünschten Handlung anregen.

Autod Jens Thomas von der content.de AG

Dies waren nur einige Tipps zum Verfassen guter Webtexte. Sicherlich gibt es noch viel mehr zu sagen. Was haltet ihr von den hier genannten Vorschlägen? Habt ihr eigene Tipps und Erfolgsrezepte, die sich beim Texten als sinnvoll erwiesen haben? Dann teilt diese mit uns in den Kommentaren!

Über den Autor

Jens Thomas arbeitet für die Qualitätssicherung bei der content.de AG und ist dort mit dem Verfassen von Blogtexten und Gastbeiträgen sowie im Projektgeschäft beschäftigt. Durch seine Tätigkeit als Gastautor sammelt er täglich neue nützliche Erfahrungen im Auftragstexten.

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Autor:In

5 Antworten

  1. Sehr guter Artikel, vielen Dank dafür ! Besonders der Punkt, dass man seine Schreibweise an die Zielgruppe anpassen muss war mir nicht so bewusst – obwohl man das eigentlich alles schonmal gelernt hat ( lang lang ist es her 😉 )

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