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Der SEO-Blog-Wochenrückblick KW 2

Die nächste Januarwoche ist rum und es ist wieder viel passiert. Diesmal in den Hauptrollen: Facebook, Google, der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Casper sowie eine stetig wachsende Gemeinde von originellen Linkbuilding-Experten.

Unausgewogener Kampf um User in sozialen Netzwerken

Den Anfang macht bei uns Facebook, welches der neue und alte Star unter den sozialen Netzwerken ist, wie aus der jetzt komplett vorliegenden Analyse der COMPASS HEADING GmbH für 2010 hervorgeht. Folglich konnte der Milliarden-Konzern alleine in Deutschland einen Zuwachs von 77%(!) auf seinem Nutzerkonto verbuchen. In reellen Zahlen ausgedrückt:

©Media-TREFF

Waren im Januar 2010 nur 10 Mio. Deutsche aktiv bei Facebook unterwegs, ist diese Anzahl bis Dezember 2010 auf 23 Mio. angestiegen. Das freut den privaten Nutzer, der laufend Zuwachs in seinem Freundeskreis bekommt, aber ärgert alle anderen Betreiber von sozialen Netzwerken. Bei einem stagnierenden Gesamtmarkt wandern ihre Nutzer nämlich, in teilweise hohen zweistelligen Raten, zum amerikanischen Überflieger ab. Da wir Deutschen auch auf B2B-Networking immer weniger Lust haben, was an den Xing-Daten (-25%) zu erkennen ist, wird sich der Markt weiterhin stark verändern. Die erste wirtschaftliche Konsequenz zog bereits MySpace, indem es entschied, seine deutsche Niederlassung zu schließen und 45% seiner weltweiten Mitarbeiter auf die Straße zu setzen. Damit stellt sich wieder die altbewährte Frage: Was muss ein Konzern tun, um im Internet langfristig erfolgreich zu sein? Vielleicht geht der Trend immer mehr zum All-In-One-Konzept: ein einziges Medium, das einem alle privaten und beruflichen Wünsche erfüllt. Facebook und Google werden dabei wohl eine wichtige Rolle spielen.

Der Konkurrenzkampf von Facebook und Google

Der Konkurrenzkampf von Facebook und Google war ebenfalls Thema in dieser Woche. Beide Konzerne planen schließlich, auch im Shopping-Bereich verstärkt als Vermittler zu agieren. Bei Facebook dürfte sich ein elektronischer Market Place entwickeln, in dem Mitglieder Produkte oder Dienstleistungen ihrer Freunde käuflich erwerben können. Auch ist es möglich, direkte Kaufempfehlungen zu erhalten, welche auf den im Profil angegebenen Interessen beruhen. Im Gegensatz dazu ist es bei Google denkbar, Shopping-Vorschläge aufgrund der vorigen Suchaktivitäten zu liefern. Entscheidend ist nur, was die Kunden wollen. Seo-united.de folgerte mit einem recht prägnanten Fazit:

„Für die Arbeit als SEO ist die Frage ausschlaggebend, ob der Nutzer auf die Bewertung seines sozialen Umfelds aufbauende Empfehlungen oder auf die persönlichen Bedürfnisse zugeschnittene Informationen einer Maschine als besonders relevant erachten wird.“

Versuche, Google zu verstehen

Beim Versuch, Google endlich besser zu verstehen, punktete diese Woche Marcel Becker mit seinem Beitrag zur menschlichen Denkweise der Suchmaschine. Google versuche lediglich, den gesunden Menschenverstand algorithmisch nachzubilden. Nur auf diese Weise könnten Suchergebnisse gefunden werden, die dem Nutzer größtmögliche Hilfestellung bei der Lösung seines Problems bieten. In diesem Zusammenhang stehe die Ankündigung Googles, Brands zukünftig mehr Bedeutung beizumessen (vgl. Wochenrückblick KW1). Da diese bei dem Suchenden mehr Vertrauen genießen, stellten sie einen bevorzugten Ort beim Online-Shopping dar und sollten deshalb eher gefunden werden.

Ähnliche Schlüsse lassen sich bei der CTR (Click Through Rate) ziehen, die Google nun ebenfalls verstärkt berücksichtigen möchte. Laut Marcel kann auch das nur im Interesse des Users sein, wo doch Klickraten ein wichtiger Indikator für die Qualität einer Seite sind.

Google Analytics im Visier von Datenschützern

Für sogar noch mehr Aufsehen sorgte der Versuch des Hamburger Datenschutzbeauftragten Johannes Caspar, gegen Google rechtlich vorzugehen. Grund sind die eventuellen Datenschutzverletzungen bei der Software „Google Analytics“, womit ein jeder Betreiber die Nutzung seiner Website verfolgen kann. Die erhobenen Nutzerdaten werden dann samt IP-Adresse an Google-Server in Amerika übertragen, was Datenschützer für äußerst bedenklich halten. Nach bereits geführten Verhandlungen lenkte Google ein und versprach, die IP-Adressen der User nachfolgend zu kürzen. Da jedoch weiterhin, trotz anderslautender Versprechen, IP-Adressen an Google transferiert werden, plant Caspar, weitere Schritte einzuleiten. Gegen Google selber kann nicht vorgegangen werden. Eine Möglichkeit ist es aber, die Betreiber von Websites, welche Google Analytics einsetzen, zu verklagen. Somit wäre ein Musterprozess gegen einen großen Konzern denkbar. Amüsantes Detail der ganzen Geschichte ist die Tatsache, dass die Website des Hamburger Datenschützers wahrscheinlich selber gegen Datenschutzauflagen verstößt. Hier wird zwar nicht Google Analytics genutzt, aber das Tracking Tool der IVW verwendet, wobei ebenfalls komplette IP-Adressen ohne Anonymisierung gespeichert werden.

Originelles Linkbaiting

Am Ende noch ein paar Anregungen, um auf originelle und legale Weise an Links und Kommentare zu gelangen. Den Oskar in dieser Kategorie teilen sich diese Woche Jakob Zogalla von buildblog.de und Vladimir Simovic von perun.net. Beide verlosten in ihren Blogs interessante Bücher aus dem Bereich des Online Marketings. Einzige Bedingung um an der Verlosung teilzunehmen: Kommentar abgeben, auf den Artikel track-/pingbacken oder den passenden Tweet retweeten. Perun.net schaffte es mit dieser Aktion auf 156 Kommentare.

Dass man auch anders zu viel Traffic kommt, bewiesen die Experten von weeklyworldnews.com. Ihre bewusst verbreitete Falschmeldung, dass Facebook am 15. März geschlossen wird, fand unglaubliche 9.000 Kommentare und wurde zudem zahlreich getwittert und über Facebook verbreitet. Obwohl man natürlich aufpassen muss, dass man sich eine positive Reputation durch zu viele Falschmeldungen nicht kaputt macht, kann man nur an die Kreativität der SEOs appellieren. Eine hin und wieder deutlich überspitzte Satire kann im Netz auf großen Zuspruch stoßen.

In diesem Sinne wünschen wir euch ein schönes, einfallsreiches Wochenende. Denn: Gute Ideen halten sich ja bekanntlich nicht an Bürozeiten. 😉

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Autor:In

3 Antworten

  1. Das auch immer alle auf das arme Google einhauen müssen. Datenschutzprobleme gibt es doch nicht nur da und wenn man es genau nimmt ist dass sogar noch gar nciht der schlimmste Fall. Schön finde ich übrigens, dass sie ihre eigenen Richtlinien und Ziele nicht einhalten können siehe: Hamburg. DA wird doch nur wieder was aufgebauscht. Google ist irgendwie das Dioxin-Ei des Internets.

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