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Der SEO-Wochenrückblick KW 23/19

Das June 2019 Core Update ist da! Das erste Mal, dass Google ein Core Update ankündigt. In diesem Wochenrückblick möchten wir uns mit dem Thema E-A-T (Expertise, Authority und Trustworthiness) beschäftigen. Ob dieses Thema konkret mit dem Update zusammenhängt, können wir nicht stichhaltig belegen. Um zu verstehen, wie Google Websites einstuft, gehört dieses Thema aber zur Pflichtlektüre. Auch sonst hat sich wieder einiges bei Google geändert. Wir berichten in den Google News.

E-A-T – Diese Inhalte favorisiert Google

Dass Inhalte für Google wichtig sind, wird für Euch mit großer Sicherheit nichts Neues sein. Fragwürdig ist aber manchmal, was eigentlich gute Inhalte für Google sind. Um diese Frage beantworten zu können, haben wir uns einen MOZ-Artikel genauer angeschaut.

Das Medic-Update im Jahr 2018

Das in 2018 stattgefundene E-A-T-Update wurde auf Grund seiner Auswirkungen insbesondere auf Gesundheitsseiten schnell von Barry Schwartz zum Medic-Update umgetauft. In einer offenen Umfrage bei Search Engine Roundtable meldeten sich bei Schwartz mehr als 300 Website-Betreiber, die übereinstimmend aus mehreren gängigen Tools negativ von dem Update in ihrer Sichtbarkeit betroffen waren. Zu erkennen ist, dass es sich hierbei besonders um Domains aus den Bereichen „Health“, „E-Commerce“, „Finance“ und „Business“ handelte. Diese Seitenarten werden zu den sogenannten YMYL-Seiten gezählt.

Das Ergebnis einer Umfrage von mehr als 300 Domains, die im Zuge des Medic-Updates 2018 verloren hatten. ©Search Engine Land

YMYL- Seiten

Schon wieder so ein erklärungsbedürftiger Begriff. Die Abkürzung steht in diesem Fall für „Your Money of Your Life“. Die Quality Rating Guidelines beinhalten folgende Herleitung: „Some types of pages could potentially impact the future happiness, health, financial stability, or safety of users.“ Es bedeutet, dass Google diese Arten von Seiten anders bewertet, weil sich die Informationen dieser Domains direkt auf den Nutzer auswirken können. In anderen Worten verlangt Google einen deutlich höheren Standard gegenüber Domains, die nicht als YMYL klassifiziert werden. Google differenziert in sechs unterschiedliche Seitentypen bei YMYL:

  1. Shopping oder im allgemeinen Seiten, auf denen finanzielle Transaktionen getätigt werden können.
  2. Informationsseiten über Finanzthemen (Bsp. Investments, Altersvorsorge, Kredite usw.)
  3. Informationsseiten über medizinische Themen (Bsp. Alles über Gesundheit, Medikamente, Symptome von Krankheiten usw.)
  4. Informationsseiten zu Rechtsthemen (Bsp. Scheidungen, Kindersorgerecht, Beantragungen von Staatsbürgerschaften usw.)
  5. News-Seiten jegliche Publikationen, die wichtige Information enthalten (Bsp. lokale/regionale/nationale Informationen, die Prozesse von Regierungen, der Polizei, die Politik usw. beeinflussen können)
  6. Andere Seitentypen (Bsp. Kinderadoption, Autosicherheit, usw.)

Weitere Beispiele zu den unterschiedlichen Arten von YMYL-Seiten könnt Ihr den Guidelines entnehmen.

Der E-A-T-Absatz wurde in den Quality Rating Guidelines angepasst

Im Zuge des Medic-Updates gab es eine grundlegende Änderung innerhalb der Quality Rating Guidelines. Vor dem Update wurde diese Bewertung lediglich von Inhalten auf einer Website abhängig gemacht. Die eingeführte Änderung sah vor, dass auch die Expertise (E) des Autors mit in diese Bewertung einfließt. Ist diese Expertise gegeben, hat der Autor folglich die Autorität (A), um zu bestimmten Fachthemen Publikationen zu veröffentlichen, die Nutzer und eben auch Suchmaschinen als vertrauensvoll (T) einstufen. Man könnte sagen, dass Autorität und Vertrauenswürdigkeit von dem Maß an vorhandener Expertise abhängig sind. In Bezug auf die Inhalte gilt dies im Übrigen nur für den Haupt-Content einer Website. Inhalte, die beispielsweise im Footer platziert sind, gehören nicht dazu.

Um E-A-T bei Autoren besser gewährleisten zu können, solltet Ihr unbedingt darauf achten, dass Ihr eine Autorenbox mit transparenten und relevanten Inhalten auf Euren Seiten zur Verfügung stellt. Ideal ist es, wenn Ihr diese Boxen mit Verlinkungen zu externen Seiten ausstattet, die die angegebenen Referenzen des Autors bestätigen. Dies können beispielsweise Jobnetzwerke wie LinkedIn oder Xing sowie auch Social-Media-Profile sein. Darüber hinaus solltet Ihr ein entsprechendes Markup für Eure Seiten verwenden. Mit diesen hinterlegten strukturierten Daten für Autoren oder auch für Unternehmen gewährleistet Ihr, dass Suchmaschinen die angegebenen Daten in der Autorenbox besser interpretieren können. Zudem können die externen Verlinkungen von Suchmaschinen besser gedeutet und zugewiesen werden. Besonders für YMYL-Seiten ist diese Vorgehensweise sehr wichtig.

Generell muss gemäß der Quality Rating Guidelines in drei verschiedene Punkte bei E-A-T unterschieden werden:

  • die Expertise des Autors und der Hauptinhalte
  • die Autorität des Autors, der Hauptinhalte und der Website selbst
  • die Vertrauenswürdigkeit des Autors, der Hauptinhalte und der Website selbst

Wie bewertet Google E-A-T?

In den Quality Rating Guidelines wird nicht komplett präzisiert, wie der E-A-T-Wert sich aus den erwähnten Bestandteilen (Autor, Hauptinhalte und Website) berechnen lässt. Was Google jedoch kommuniziert, ist eine Bewertungsskala.

Die Google-Bewertungsskala von E-A-T ©Screenshot SEO-Trainee

„Lowest“ ist zweifelsfrei der schlechteste Wert, der vergeben wird, wenn Websites folgende Charakteristiken aufweisen: „[…] without any beneficial purpose, including pages that are created with no attempt to help users, or pages that potentially spread hate, cause harm, or misinform or deceive users […]“.

Darüber hinaus gibt Google Beispiele zu den Bewertungskategorien. Diese Beispiele sind auf unterschiedlichen Domain- und Inhaltsarten dargestellt und können als Stütze dienen. Wie bereits erwähnt, unterscheiden sich die einzelnen Anforderungen hinsichtlich einer Bewertung voneinander. (Stichwort: YLYM) Schaut Euch in jedem Fall diese Beispiele an, um ein Gefühl für die Bewertungen zu bekommen.

Was hat E-A-T mit dem June Core Update 2019 zu tun?

Noch in KW 19 haben wir darüber berichtet, wie Core Updates definiert werden können und  was grundlegend bei diesen Updates gemacht wird. Wie eingangs erwähnt, hat Google anfangs der Woche zum ersten Mal ein Core-Update über Twitter angekündigt.

Das erste Mal, dass Google ein Core-Update ankündigt und auch benennt. ©Screenshot SEO-Trainee

Sistrix hat am 05.06. die ersten Gewinner und Verlierer identifiziert. Aktuell wird sicherlich noch Zeit benötigt, bis erste Rückschlüsse gezogen werden können.

Ausschnitt von Domains, die gemäß Sistrix seit der Einführung des June-Core-Updates gewonnen haben. ©Sistrix
Ausschnitt von Domains, die gemäß Sistrix seit der Einführung des June-Core-Updates gewonnen haben. ©Sistrix

Fazit

In der Veränderung der Sichtbarkeitswerte von Sistrix sind ähnlich wie bei dem bereits erwähnten Medic-Update viele YMYL-Seiten enthalten. Das bisher bekannteste Beispiel mit einer negativen Entwicklung ist die Domain DailyMail.co.uk. Barry Schwartz berichtete darüber, dass die Nachrichtenseite mehr als 50 % des täglichen Traffics einbüßen musste. Auch in den Sichtbarkeitswerten von Sistrix ist ein eindeutiger Abwärtstrend zu sehen. Am 04.06. stand der Indexwert noch bei 106 Punkten. Am 07.06. beträgt dieser Wert 56 Punkte. Auch beim ersten Core-Update im März konnte bereits ein negativer Trend beobachtet werden. Jesus Mendez, SEO Direktor von DailyMail.co.uk, gab in einem Forum-Post an, dass nichts an der Domain geändert wurde. Allerdings gibt es auch betroffene Domains, die nicht dieser YMYL-Klassifizierung angehören. Solltet Ihr betroffen sein, können wir nur empfehlen, die Google Quality Rater Guidelines genaustens unter die Lupe zu nehmen. Johannes Mueller hat diese Ratschläge übrigens auch nach dem nicht angekündigten March Core Update getätigt.

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Mehr Informationen

Google News

  • Redesigns werden nach ein bis drei Monate verarbeitet: In einem Twitter-Post äußerte John Mueller sich bezüglich der Verarbeitungszeit von Redesigns bei Google. Mueller nahm damit zu einem Nutzerkommentar Stellung. Dieser Website-Betreiber hatte nach einer Design-Anpassung Indexierungsprobleme. Darüber hinaus kam es zu Fehlermeldungen in der Google Search Console und sinkenden Rankings. Gemäß der Aussage von John Mueller sollten diese Fehlermeldungen also nicht überbewertet werden. Zu einem Redesign zählen im Übrigen auch Themes-Wechsel in WordPress, wie Mueller im weiteren Verlauf der Diskussion bestätigte.
Redesigns benötigen ein bis drei Monate, um verarbeitet zu werden. ©Screenshot SEO-Trainee
  • Neues Hilfsdokument zum Thema JavaScript: Martin Splitt, Entwickler bei Google, wies vor kurzem auf Twitter darauf hin, dass ein neuer Troubleshooting Guide öffentlich gemacht wurde. Der Guide hilft Euch dabei, Probleme mit JavaScript zu identifizieren und letztendlich zu lösen. In dem Hilfsdokument werden sechs Handlungsschritte empfohlen, die generell bei JavaScript-Problemen durchgeführten werden sollten. Der erste Schritt besteht darin, dass man die fehlerbehaftete Seite mit dem Mobile-Friendly sowie dem URL Inspection Tool der Search Console testen sollte. Wie die weiteren fünf Schritte aussehen, erfahrt Ihr im Hilfsdokument.
  • Rich Result Tool ab sofort für mobilen Googlebot testbar: In der letzten Woche haben wir darüber berichtet, dass nun ein Umstellungsdatum (01. Juli 2019) für den Mobile First Index bei noch nicht indexierten Domains festgelegt wurde. Der Twitter Account von Google Webmasters kündigte in diesem Zusammenhang vor kurzem an, dass der Rich Result Test nun auch für mobile Versionen einer Domain zur Verfügung steht. Wichtig sei, dass alle wichtigen Inhalte der Desktop-Version einer Domain auch für mobile Endgeräte verfügbar gemacht werden. Dazu gehören eben auch strukturiere Daten, die das Anzeigen von Rich-Media-Ergebnisse bei Google erhöhen können.
Der Rich Media Test ist nun auch für mobile Versionen einer Domain verfügbar. ©Screenshot SEO-Trainee
  • Das ALT-Attribut ist nicht immer bei Bildern notwendig: Gary Illes äußerte sich zu dem Thema auf Twitter. Das ALT-Attribut sollte nur in den Fällen unbedingt eingesetzt werden, wenn ein umliegender Text keine relevanten Informationen enthält, die den Inhalt des Bildes erklären. Bezieht sich der umliegende Text folglich nicht direkt auf das Bild oder ist ein Bild ohne weiteren Text eingebunden, sollte ein ALT-Attribut nach wie vor eingesetzt werden.
  • How-To- und FAQ-Markups für die Sprachsuche verfügbar: In KW 20 haben wir darüber berichtet, dass mit strukturierten Daten dem Googlebot nun geholfen werden kann, FAQ-Seiten sowie Seiten mit How-To-Anleitungen besser zu verstehen. Mit diesem Markup kann die Chance auf Rich-Media-Ergebnisse in Google erhöht werden. Google veröffentlichte vor kurzem in einem Blog-Beitrag ein paar Anpassungen. Es gibt beispielsweise nun eine Funktion in der Google Search Console, die das Überprüfen von einer korrekten Implementierung ermöglicht. Darüber hinaus können strukturierte Daten von How-To- und FAQ-Seiten speziell für den Google Assistant hinterlegt werden. Diese neuen Features werden FAQ Action und How-To-Action genannt. Zusammengefasst bieten diese Möglichkeiten das Abrufen von FAQ-Informationen und Anleitungen über die Sprachsuche an.

Vermischtes

  • Firefox 68 sperrt Cookie-Tracking in den Voreinstellungen: Firefox-Nutzer haben seit Dienstag die Möglichkeit Tracking in den Voreinstellungen zu verbieten, wie heise online berichtet. Dies ist eine Änderung gegenüber Firefox 67. Zuvor mussten die Nutzer in der Rubrik „Enhanced Tracking Protection“ diese Einstellungen vornehmen. Firefox arbeitet mittlerweile schon seit längerem an einer stetigen Verbesserung des Tracking-Schutzes seiner Nutzer.
  • Wie wichtig sind Social Signals SEO? Vor kurzem hat seonativ einen guten Artikel zu diesem Thema veröffentlicht. Die Kernfrage des Artikels ist, inwiefern Social Media wichtig für Google ist und welchen Nutzen Social Signals für SEO haben können. Lest den Artikel, um diese spannenden Insights zu erhalten.
  • The North Face nutzt Wikipedia als Werbeplattform: Klingt eigenartig?! Im Endeffekt ist aber genau das vor kurzem passiert. Die von The North Face beauftragte Agentur Leo Burnett Tailor Made hat Werbebilder in Wikipedia eingebunden. Diese rankten wiederrum sehr präsent in der Google Bildersuche. Wikipedia selbst wurde erst durch die Berichterstattung von dem Werbefachmagazin „TheAdAge“ darauf aufmerksam. In einem Video wurde diese Taktik mit der Eingangsfrage „How can a brand rank first at Google without paying anything for it?“ erklärt. TheAdAge selbst berichtete, dass Wikipedia die Accounts mittlerweile gesperrt hat. The North Face entschuldigte sich in einem Twitter-Statement bei Wikipedia.

Unsere Tipps der Woche

  • Mac stellt auf seiner Entwicklerkonferenz seine neue Käsereibe vor: Natürlich ist der neue Mac Pro gemeint, der von seinem Design einer Käsereibe stark ähnelt. Das Gerät kann dann doch vielleicht ein bisschen mehr, als nur den Parmesan für die Spagetti Bolognese zu verkleinern. Das Alu-Gehäuse soll, wie Mac Life berichtet,  für eine ideale und geräuschminimierende Luftdurchströmung des Mac-Prozessors dienen.
Verblüffende Ähnlichkeit: Der MAC Pro und Idealisk-Käsereibe ©thedeepestpartoftheinternet

Webinar zum Thema JavaScript-SEO: Searchmetrics hat vor kurzem ein Webinar mit dem Titel „Das 1×1 des JavaScript-SEO“ kostenlos angeboten. Das Webinar ist auf der Website von Searchmetrics oder auch auf YouTube verfügbar. Ein sehr wichtiges und zukunftsweisendes SEO-Thema, das von Marcus Pentzek, Senior SEO Consultant bei Sparkassen Finanzportal GmbH, aufgearbeitet wird. Wir wünschen viel Spaß damit!

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Wir wünschen Euch ein schönes Pfingstwochenende!

Janek und die SEO-Trainees

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