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Der SEO-Blog-Wochenrückblick KW 41

Wenn ihr uns für einen Wochenrückblick-Nobelpreis nominieren könntet, würdet ihr das doch sicherlich tun, oder? Denn wie jede Woche haben wir auch in der KW 41 wieder die wichtigsten News und Infos aus der Online-Marketing-Welt für euch parat. Dieses Mal stehen Höhenflüge von Google und Apple auf der Agenda, aber auch gleichzeitig Rückschläge durch die Ungültigkeitserklärung des Safe-Harbour-Abkommens. Dies und noch vieles mehr lest ihr bei uns!

Googles neuer Streich bei mobilen Ladezeiten

„Accelerated Mobile Pages“ ist das neue Buzzword in Googles Verbesserungsmaßnahmen für mobile Websites. Am Mittwochabend war es soweit: Google präsentierte sein neues Projekt AMP, das den Zweck verfolgt, mobile Ladezeiten noch weiter zu verkürzen und den Usern optimierte Seiten so schnell wie möglich präsentieren zu können.

Hinter AMP versteckt sich eine Open-Source-Initiative, die mithilfe einer bestimmten HTML-Framework-Technologie „light-weight webpages“ erzeugen soll, wie der Official Google Blog berichtet. Wie diese aussehen, wird auch exemplarisch gezeigt:

amp-technologie-vorschau

In diesem Beispiel sehen wir, dass die durch AMP optimierten Inhalte mit einem Thumbnail als Karussell in den mobilen SERPs dargestellt werden, wodurch sie mehr Aufmerksamkeit erregen. Wenn dann auch noch die kurzen Ladezeiten dazukommen, ist das natürlich sehr klick-einladend für die mobilen User. Diese Technologie soll vor allem Publishern weiterhelfen, die jedes Mal, wenn ein User bei zu langen Ladezeiten abspringt, einen Leser und damit einen möglichen Gewinn verlieren. Ab sofort nehmen knapp 30 Publisher weltweit an einer Testphase teil. amp-mit-twitterAber nicht nur die Publisher, sondern auch Social Networks freuen sich über diese neuen Möglichkeiten. Twitter ist begeisterter Fan der Technologie, da der Kurznachrichtendienst überwiegend als News-Quelle verwendet wird und Tweets oftmals in News eingebettet werden. Wenn der News-Content besser performt, trifft das auch auf eingebundene Tweets oder Vines zu. Das AMP-Framework wird bei Twitter beispielsweise über das Tag <amp-twitter> aktiviert. Wie die Technik genau funktioniert, lest ihr hier nach.

Auch Content-Management-Systeme wie WordPress, haben den Einsatz der AMP-HTML-Funktion bestätigt und wollen ihn so schnell wie möglich realisieren. WordPress kündigte bereits ein Plugin an, das AMP unterstützen soll. Mit Seitenblick auf die Konkurrenz holt Google mit diesen innovativen Funktionen zu Facebook und Apple auf. Facebook bietet schon länger „Instant Articles“ an, Apple liefert mit „Apple News“ in iOS 9 immerhin superschnell Artikel für die App. Wir sind gespannt, was sich mit dieser neuen Technologie für neue Wege ergeben, sowohl aus SEO- als auch aus klassischer Marketing-Sicht. Was denkt ihr? 🙂

Apples neue Suche

Bleiben wir bei Googles Konkurrenz. Denn auch im Hause Apple stehen die Zahnräder nicht still. Um Apple User gar nicht erst die Notwendigkeit zu geben, die Google-Suche zu öffnen, bietet Apples Suchmaschine mit dem jüngsten Betriebssystem-Update iOS 9 viele Möglichkeiten, direkt Informationen zu erhalten – ganz ohne Google.

Die Online Marketing Rockstars zeigen, was mit einem kleinen Wisch nach rechts in der Apple Search nun möglich ist. Denn links vom Startbildschirm befindet sich in den neuen Versionen eine eigene Suchseite. Der Vorteil dabei ist, dass die Nutzer hier nicht nur Antworten auf sämtliche Fragen finden, sondern auch Informationen aus dem eigenen Kalender oder E-Mail-Fach dazugeliefert bekommen. Außerdem gibt es auch In-App-Ergebnisse, die z.B. bei Rezeptvorschlägen oder Flugbuchungen zum Einsatz kommen können. Der User erhält so ein personalisiertes Gesamtpaket mit allen für ihn wichtigen Infos. In diesem Video kann man die Funktionen noch einmal nachvollziehen:

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Mit der Einführung eines neuen, eigenen Index‘ ist es nun auch endlich für Apple Apps möglich, mobile Deep Links zu setzen und iPhone-User direkt zu bestimmten Punkten innerhalb von Apps zu leiten. Für App-Entwickler ist der Startschuss also jetzt gefallen, was die Implementierung von Deep Links angeht. Zu einer Anleitung dazu leiten euch auch die Online Marketing Rockstars weiter. Dieser werden sicherlich viele in der nächsten Zeit folgen, denn Deep Links bieten nicht nur neue Möglichkeiten für das App Marketing im Bezug auf Neukunden, sondern auch für die Reaktivierung bereits bestehender Nutzer. Jeder hat ein paar „App-Leichen“ auf seinem Smartphone herumliegen. Diese könnten durch gezieltes Marketing wieder an Beachtung gewinnen.

Die Online Marketing Rockstars sprechen der neuen Apple Search hinsichtlich ihrer Reichweite großes Potenzial zu. Google wird auf Apple-Endgeräten immer größere Probleme bekommen, überhaupt noch angezeigt zu werden. Vor allem, wenn Apple mittels Content Blocking Werbung ausblenden kann, die Haupteinnahmequelle von Google.

Wenn der sichere Hafen austrocknet – Safe-Harbour-Abkommen für ungültig erklärt

Ein Urteil, dass der Europäische Gerichtshof in dieser Woche fällte, setzte nicht nur Big Player wie Google, Facebook und Co., sondern auch international agierende Unternehmen unter Druck. Sie alle verließen sich bisher auf das Safe-Harbour-Abkommen, das seit 2000 (!) den Austausch personenbezogener Daten zwischen der EU und den USA regelte. Dieses hat der EuGH nun für ungültig erklärt.

Auslöser für einen sich über Jahre ziehenden Rechtsstreit war der Jurist Max Schrems, der den mangelnden Datenschutz bei Facebook kritisierte. Die Datenschutzbestimmungen innerhalb der EU stammen aus Irland, wo man sich allerdings auf das Safe-Harbour-Abkommen stützte, das die Übermittlung der Daten von EU-Bürgern erlaubt. Am Ende gab der EuGH Max Schrems recht und bestätigte die Verletzung des Wesensgehaltes des Grundrechts auf Achtung des Privatlebens. Als Nutzer hat man außerdem keine Einsicht in die Daten, die beispielsweise von Facebook in Irland an die Server mit USA-Standort wandern. Das Urteil des EuGh gilt es jetzt zunächst vor dem irischen Gerichtshof zu überprüfen.

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Auszug aus dem Urteil des EuGH

Dass Google und Facebook Probleme bekommen, wenn das Urteil bestätigt wird, ist logisch, denn für US-Unternehmen wird es deutlich komplizierter, personenbezogene Daten aus der EU zu bekommen. Allerdings haben sie auch die Möglichkeit, neue Verträge ab von Safe Harbour auszuhandeln. Doch auch deutsche Unternehmen, die bisher im Rahmen von Safe Harbour auf US-Dienste zurückgegriffen haben, müssen sich Alternativen überlegen.

Vermischtes

  • SEO Cheat Sheet für Entwickler: Genau wie wir SEOs nicht immer alle Technik-Kniffe drauf haben, geht es manchen Technikern und Entwicklern mit SEO genauso. Einen kleinen Spickzettel, den man sich prima neben den Bildschirm voller Quellcode hängen kann, stellt OnPage.org zur Verfügung. Damit sollten technische SEO-Stolpersteine bei Relaunches, Weiterleitungen und Ähnlichem kein Problem mehr sein.
  • Interstitial-Warnung in den PageSpeedInsights: Nachdem Google bereits angekündigt hatte, dass mobile Webseiten, die ein großflächiges Interstitial zur Bewerbung der eigenen App nutzen, im mobilen Ranking benachteiligt würden, gibt es nun einen neuen Hinweis darauf, wie Google diese Werbeformate findet. Wie seo-suedwest.de berichtet, gibt Google jetzt auch eine Warnung in den Page Speed Insights, wenn Interstitials eingesetzt werden, die die Aussage „hides a significant amount of content and must be dismissed before the page can be used, which results in a poor user experience“ bestätigen.

interstitial-warnung

  • In Zukunft Video-Ads schon in den SERPs? Einen spannenden Kommentar haben wir in dieser Woche von Pauline Jakober auf searchengineland.com gefunden, in dem sie die Zukunft von Videos in den Suchergebnissen reflektiert. Video-Ads waren bisher kein Thema in den SERPs. Dass sich das aber in Zukunft ändern könnte, hält die Autorin für sehr wahrscheinlich. Warum sie dies denkt, lest ihr im Artikel nach.google-bildersuche-spam-martin-missfeldt
  • Für weniger Spam in der Google-Bildersuche! Einen Bereich, den Google sehr zu vernachlässigen scheint, deckt für uns Martin Mißfeldt auf dem tagseoblog auf: die Google Bildersuche. In den Ergebnissen der speziellen Suche erscheint ein hoher Anteil an Spam-Bildern, die oftmals geklaut sind und bei denen der von Google hinterlegte Link nicht zur Originalseite führt. Welche Ausmaße das annehmen kann, erfahrt ihr auf tagseoblog.de.
  • Online-Marketing-Praktikant: Wir freuen uns immer, etwas von Gleichgesinnten aus der Branche zu lesen. So freut es uns ganz besonders, die Berichte von Miro zu verfolgen, der ein Praktikum bei Karl Kratz macht! In seinem Online-Praktikumsbericht gibt er Einblicke in seine Lerneffekte und beschreibt, wie er sich komplexen Themen nähert. Wir verfolgen seinen Einstieg in die Branche gerne, schließlich ist vieles für uns auch immer noch Neuland!
  • JSON-LD zum Einsatz strukturierter Daten: Dass der Einsatz strukturierter Daten für die Suchmaschine sehr wichtig ist, haben wir schon letzte Woche gehört. Google motiviert Webmaster jetzt zusätzlich dazu, indem zum bekannten schema.org-Prinzip auch die Möglichkeit der Verwendung von JSON-LD kommt. Damit erhalten Webmaster eine weitere Variante, strukturierte Daten in einem „leichtgewichtigen“ Format bei der Suchmaschine zu hinterlegen und ihr so die Auslesung von Websites leichter zu machen.
  • tools90 Content Marketing Tools: Eine wirklich umfangreiche Übersicht über Content Marketing Tools stellt uns in dieser Woche seokratie.de vor. 90 Tools haben die Autoren unter die Lupe genommen und in 16 Unterkategorien geordnet, die man per Schnellzugriff erreichen kann. Darunter findet ihr Content-Erstellungs-Tools oder Hilfen zur Keyword-Recherche, aber auch spezielle Tools für Videos oder E-Books. Sehr hilfreich!
  • Googles Anteile am DFKI: Dass Google immer einen Fuß in der Zukunftstür haben will, wissen wir. Die Ankündigung, dass Google Deutschland Industriegesellschafter des Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) wird, bestätigt dies erneut. Davon profitieren beide Seiten: Google bleibt up to date und das DFKI wird attraktiver für Absolventen, Mitarbeiter und Auftraggeber.

Und, bekommen wir den Nobelpreis? 😉 Mit diesen ganzen News entlassen wir euch ins wohlverdiente Wochenende. Stay tuned,

Sandra und die SEO Trainees

 

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Autor:In

2 Antworten

    1. Hi Richard! Es gibt viele der großen Tools in einer kostenlosen Starter-Version! Aber wenn du wirklich dauerhaft in die Tiefe gehen willst, solltest du vielleicht über eine kleine Investition in diese Richtung nachdenken! Liebe Grüße!

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