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Der SEO-Blog-Wochenrückblick KW 18

Hast du wirklich guten Content bzw. tust du genug, um ein Top-Ranking in den Suchmaschinen zu erreichen? So oder so ähnlich könnten die allumfassenden Fragen dieser Woche lauten. Es hagelte mal wieder jede Menge interessante Diskussionen und Ratschläge. Und das nicht nur für diejenigen, die bei den eingangs gestellten Fragen schuldbewusst zusammengezuckt sind. 😉

Haben wir einen Content-Panda?

Zunächst einmal geht das Rätselraten, wie sich die Rankingfaktoren im Zuge des Panda-Updates verändert haben, weiter. Viele SEOs sind der Meinung, dass hochwertiger Content nun mit einem guten Ranking belohnt wird. Doch da die Suchmaschine (noch) nicht das semantische Textverständnis unseres menschlichen Gehirns mitbringt, kann man sich berechtigterweise fragen, wie dieses Ziel denn bitte erreicht werden soll. Julian von Seokratie liefert dazu ein paar aufschlussreiche Ansätze. Wäre er Google, so würde er bestimmte Redewendungen, Satzteile und Signale sammeln, welche auf einen qualitativ minderwertigen Content schließen lassen. Dazu gehören nicht nur Formulierungsfehler, sondern eben auch lapidare Satzkonstrukte, die wenig aussagen, wie z.B. das Sprichwort „in aller Munde sein“. Es kann aber auch sein, dass sich die Suchmaschine hauptsächlich auf ihre eigenen Nutzerdaten zur Interpretation des Seiteninhalts beruft. Wenn beispielsweise jemand nach „Tagesgeld“ sucht, damit dann auf eine bestimmte Webseite kommt und kurz danach wieder zu Google zurückkehrt, um dort den verfeinerten Suchbegriff „Tagesgeld Zinsvergleich“ einzugeben, so kann Google daraus schließen, dass diese Information nicht auf der gerade eben besuchten Homepage zu finden ist. Dieses sind aber alles nur Vermutungen. So lange wir darüber nicht mehr wissen, müssen wir uns stets bemühen, den bestmöglichen Content zu liefern.

Weitere Gedanken zur Algorithmus-Veränderung

Auch Martin Mißfeldt macht sich Gedanken zum Panda-Update und den Rankingfaktoren. Er unterscheidet positive und negative Signale. Was die positiven Rankingfaktoren anbelangt, so teilt er uns seine Erfahrungswerte zur Rankingverbesserung mit. So könne man etwa mit einem Link aus Wikipedia 3-5 Plätze gut machen. Bei den negativen Faktoren (Bad Neighborhood, Duplicate Content, Werbung etc.) ist es unter Umständen zuerst so gewesen, dass sie kategorieweise betrachtet wurden. Das bedeutet: Es gab eine bestimmte „kritische Hürde“ in einer Kategorie, z.B. Bad Neighborhood. Wenn ich diese mit angenommen 6 Bad Neighborhood-Links überschritten habe, wurde ich abgestraft. Beim Panda-Update könne es jetzt so sein, dass die negativen Signale aller Kategorien addiert werden. Zwei Bad Neighborhood-Links, zweimal Duplicate Content und zweimal zu viel Werbung auf der Seite könnten dann denselben Effekt haben wie 6 Bad Neighborhood-Links. Das wäre eine mögliche Erklärung dafür, dass nun auch auf den ersten Blick „sauber“ wirkende Webseiten im Ranking heruntergestuft werden.

Chancen und Risiken von Social Media

Social Media ist weiterhin eines der dominierenden Themen in der Online Marketing-Branche. Auch wenn Twitterlinks eine relative Kurzfristigkeit zugeschrieben wird, streitet keiner ab, dass sie das Ranking signifikant beeinflussen können. Aber wie optimiert man eigentlich richtig für Twitter? Für Opinion Leadership gibt es drei ausschlaggebende Bereiche: Contentrelevanz, Twitter-spezifische Faktoren und Faktoren zur Account-Autorität. Contentrelevanz entsteht durch eine passende, etwas längere Twitter-Meldung. Zu den Twitter-spezifischen Faktoren gehört z.B. das Vorhandensein von Hashtags. Denn beides sind wichtige Indikatoren dafür, dass sich der Twitterer eingehend mit dem Inhalt auf der getwitterten Seite auseinandergesetzt hat und sich nicht anmaßt, eine kleine Zusammenfassung in 140 Zeile unterbringen zu können. Zur Account-Autorität gehören zwei schon häufig erwähnte Punkte: die Anzahl der Follower eines bestimmten Twitter-Accounts und das Verhältnis von Follower zu Following.
Auf thenextweb.com werden wir darüber hinaus mit 11 guten Tipps für eine richtige Twitter-Optimierung versorgt. Man kann u.a. lesen, dass ein ausführliches Monitoring unabdingbar ist, dass Screencasts (z.B. mit Screenr) und Bilder von Flickr für ansprechende Varianz sorgen, dass Twopular zum Aufspüren von trendigen Topics geeignet ist und dass Coupon-Codes, gesammelt auf coupontweet, den Followern einen interessanten Mehrwert bieten.
Bei aller Euphorie über die neuen Möglichkeiten, die sich aus Twitter ergeben, sollte man aber auch eine Kehrseite von Social Media bedenken. SEOunited.de berichtet von Untersuchungen, die ergeben haben, dass die Absprungrate bei Social Media deutlich größer ist als beim herkömmlichen Suchmaschinen-Traffic. Während der User bei letzterem gezielt auf eine Seite kommt, landet er durch Social Media eher zufällig auf der entsprechenden Webseite und findet dann natürlich seltener etwas zu seinen aktuellen Interessen vor. Man könnte jetzt argumentieren „Ja, aber dafür schafft man mit Social Media noch eine zusätzliche Traffic-Quelle und es ist doch auch ausreichend, wenn ein kleiner Teil der Besucher auf der Webseite hängen bleibt“. Das ist soweit nachvollziehbar. Einziger Haken: Für Google ist die Absprungrate ein Rankingkriterium und man sollte daher aufpassen, dass man sich das Ranking nicht durch eine permanent hohe Absprungrate kaputt macht.

Weitere Kurznachrichten im Überblick

An dieser Stelle jetzt ein paar Kurznachrichten aus der Kategorie „Aktualitäten“.

  • Google liefert ein Update für Nachrichtenseiten: Große Nachrichten-Seiten wie welt.de profitieren von zusätzlichen Ergebnissen in den SERPs. Zu der Hauptseite werden jetzt nämlich auch wichtige Unterseiten angeteasert.
  • Google testet die Spracheingabe: Einigen Benutzern ist es momentan möglich, die Suchergebnisse per Mikrofon einzugeben. Hintergedanke ist wohl hier wieder eine erhöhte Benutzerfreundlichkeit, auch für Menschen mit Behinderung.
  • Google legt mehr Wert auf Site Speed: Mit einem neuen Site Speed Report bei Google Analytics kann man sich jetzt u.a. die Landing Pages anzeigen lassen, welche am schnellsten bzw. am langsamsten laden.
  • Google und Facebook sind beide an Skype interessiert. Am wahrscheinlichsten ist, dass Skype einem Joint Venture mit Facebook zustimmt. Aber vielleicht kann ja auch Google mit unschlagbaren Argumenten überzeugen?
  • Unsere Branche hat anscheinend ein Image-Problem. Anders ist es nicht zu erklären, dass bei der Suche nach SEO folgende Kommentare auftauchen:

Ein bisschen Spaß muss sein

Was lernen wir aus obigen Anfeindungen? Wir alle haben noch ein bisschen Reputationsarbeit vor uns. Aber vielleicht sollten wir auch einfach verstärkt verbreiten, wie viel Humor in unseren Kreisen vorherrscht. Dieser kommt nicht zuletzt vom Suchgiganten Google direkt. Denn wer hätte das gedacht: Google kann auch lustig sein! Bei Bild.de gab es eine kleine Auflistung von 13 „geheimen“ Google Gags. Am besten hat uns hier die Frage nach dem Aufenthaltsort von Chuck Norris gefallen. Gibt man nämlich “Where is Chuck Norris” in den Suchschlitz ein und bestätigt mit „Auf gut Glück”, antwortet Google mit der Phrase „Google won’t search for Chuck Norris because it knows you don’t find Chuck Norris, he finds you.” Ebenso belustigend ist die Reiseempfehlung, von China nach Japan einen Jet-Ski zu benutzen, oder bei dem Suchbegriff „lol limewire“ Piraten über den Bildschirm hüpfen zu lassen. 🙂 Quatschköpfe finden sich aber auch in der Twittergemeinde. Was macht man nicht alles um einen Twitter-Account am Leben zu halten! Da werden Vögel mit Vogelfutter auf die Tastatur gelockt und so ungewollt zu echten Twitterern oder eine Kamera an einer Parkbank installiert, die regelmäßig knippst und tweetet, wenn sich ein neuer Passant niederlässt. Weitere Anregungen zur Twitter-Account-Pflege gibt es in dem Beitrag „The five best twitter feeds by non-humans“.

Mit diesen anregenden Ideen können wir uns beruhigt ins Wochenende verabschieden.

Eure Kerstin und die SEO-Trainees

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Autor:In

3 Antworten

  1. Ich würde nicht sagen, dass unsere Branche ein Image-Problem hat. Die obigen Kommentare scheinen mir von Leuten zu kommen, die über ein (gefährliches) Halbwissen über Seo verfügen und es deshalb schlecht machen. Solche Leute wird es immer geben. Man sollte ihnen meiner Meinung nach nicht zu viel Bedeutung beimessen.
    Die meisten Leute außerhalb der Branche sind sich doch noch nicht einmal bewusst, wieviel Arbeit hinter den SERPs steckt und dass da überhaupt was gemacht wird. Wenn ich Leuten erkläre, was ich beruflich mache, sind sie jedenfalls größtenteils überrascht und können sich nicht wirklich vorstellen, was dieses Seo eigentlich sein soll und warum es gemacht wird. Wie ist das bei euch?

    1. Hallo Ina,

      ja, auch bei mir ist es so, dass die meisten Leute in meinem Umfeld mit SEO nicht sonderlich viel anfangen können. Aber das kann sich mal schnell ändern und die negativ gestimmten Leute schreien bekanntlich am lautesten. Bisher besteht aber auch meiner Meinung nach kein Grund zur Panik. Der oben dargestellte Ausschnitt ist sehr extrem und sicherlich eine Ausnahme. Mein Verweis darauf war auch eher mit einem Augenzwinkern gemeint. 😉

      Sollte jedoch der gegenteilige Fall einmal eintreten, kann man immer noch die Auto-Metapher anwenden: „SEO ist das Benzin, mit dem Webseiten funktionieren.“ 😉

      Viele Grüße
      Kerstin

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