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Last Week at the Next

Die Next11 liegt nun mehr als eine Woche zurück und daher ist es höchste Zeit für mein Recap. Meine erste Messe als SEO-Trainee war spannend, bot viel Input und lässt mich mit dem Wunsch nach mehr zurück. Am Dienstag, dem 17.05., um etwa 9 Uhr startete die Konferenz mit dem Thema „Data Love“ in der Station Berlin. Ein spannendes und brandaktuelles Thema angesichts der heute existierenden Datenflut. Im Großen und Ganzen ging es bei der Konferenz um die Macht der, die Verantwortung wegen der, die Liebe zu den, das schiere Erstaunen in Anbetracht der … heute verfügbaren Daten. Im Folgenden möchte ich einige meiner Eindrücke detaillierter wiedergeben.

Data Love

Der Titel der Next11
Die Next11 fand unter dem Titel „Data Love“ statt

Der Titel der Next11 bezieht sich klar auf die immense Flut an Daten, die heutzutage im Internet existiert und verschiedenen Personen oder besser Firmen zur Verfügung steht. Viele Anwesende aus der Branche waren sehr froh über diese Entwicklung und ein Enthusiasmus bezüglich des Aufbruchs in die Welt der Datenmenge war zum Teil spürbar. Während Jeremy Tai Abbett von Widgetlabs sehr eindrücklich klarstellte, dass mit der großen Macht, die die Daten den Unternehmen bieten, eine ebenso große Verantwortung einhergeht (ja, er zitierte Spider-Man), habe ich bei vielen Vorträgen einen weniger kritischen Ansatz zur Data Love wahrgenommen.
Die Vorträge von Pablo Metz, Robert Wauer und Cornelius Puschmann machten deutlich, dass die Unmenge der persönlichen Daten nicht so einfach auszuwerten ist, wie das manch ein Marketeer glauben mag. Pablo Metz sprach unter dem Titel „It’s the Algorithm, Stupid“ über das „Consumer-Action-Mining“. Dabei handelt es sich um eine neue Möglichkeit des Targetings, durch das die Datenmenge sinnvoll genutzt werden kann; beispielsweise um das Item-to-Item-System von Amazon unter anderem mit sozialen Triggern zu verbinden. Robert Wauer begegnete dem Thema mit seinem Vortrag „It’s the Semantics, Stupid“, bei dem er die Anforderungen an zeitgemäßes Targeting betonte, die verbesserte semantische Fähigkeiten notwendig machen. Cornelius Puschmann sprach im Rahmen seines Beitrags über Social Data unter anderem ebenfalls darüber, dass es für ein Computerprogramm doch noch recht schwer ist, manch einen Austausch auf Twitter zu verstehen, wenn er zum Beispiel so verläuft:

„Jane: shitty chicken“ (in Bezug auf ein Restaurant namens „City Chicken“)
„Mark: Yum“
„Ed: jetzt???“

Diese Beispiel halte ich für äußerst treffend und kann die Präsentation von Cornelius Puschmann nur empfehlen.

Die problematische Auswertung der Daten wurde mir besonders deutlich, als Moritz Zimmermann über „Personalised Customer Experience“ sprach. Dabei hob er nämlich Amazon als positives Beispiel für eine funktionierende Personalisierung eines Online-Shops hervor. Ich persönlich finde Amazons Personalisierung nervig. Ständig wird mir etwas vorgeschlagen und noch nie habe ich das Bedürfnis gehabt, mir etwas aufgrund eines solchen Vorschlags zu kaufen. Die Daten Amazons sind teilweise mangelhaft ausgewertet, da der Shop beispielsweise nicht unbedingt weiß, was ich mal für mich gekauft habe und was nur ein Geschenk war. Genauso leiden die Vorschläge unter dem Umstand, dass ich eigentlich gar keine Lust habe, ständig diese Vorschläge zu bewerten oder anzugeben, was sich schon in meinem Besitz befindet. Manchmal klicke ich irgendetwas genervt weg und erzeuge so Fehlinformationen, die Amazons Daten jedes Mal verfälschen. Noch viel extremer ist die Masse an schlecht auswertbaren und fehlerhaften Daten, die Social Media beinhaltet.

Social Media Hype

Auf der Next11 bestand schon eine nahezu euphorische Stimmung, was Social Media betrifft. Die fälschlichen Daten, die dort zusammenkommen, erklären sich bereits aus dem Wochenrückblick der KW 20, in dem Kerstin die sozialen Pinocchios erwähnte. Dennoch scheint ein großer Teil der Online Marketing Branche davon überzeugt zu sein, dass mittlerweile nichts mehr einen Wert hat, dass nicht geliked oder geshared werden kann. Das mag etwas überspitzt formuliert sein, schließlich muss ich zugeben, auch sehr interessante Startups vorgestellt bekommen zu haben, die zu einem großen Teil auf den sozialen Faktoren beruhen.

Der Termin der Next11
Die Next11 bot an zwei Tagen ein tolles Programm

Man muss allerdings einräumen, dass viele dieser Beispiele nicht auf einen riesigen Erfolg in Deutschland, sondern eher in den USA oder insgesamt weltweit blicken können. Deutschland, wie einige Redner auf der Next11 ebenfalls anmerkten, gehört doch eher zu den Vorreitern in Bezug auf Datenschutz statt Datenliebe.
Zugegeben ist aber auch von einer Konferenz, die sich Next nennt, zu erwarten, dass sie sich auf das konzentriert, was kommt, und es lässt sich nicht leugnen, dass Social Media auch hierzulande weiterhin im Kommen ist. Teilweise hatte ich nur den Eindruck, man gehe davon aus, dass alles davon überdeckt oder abgelöst werde.

Was heißt das für SEO

Die Next11 war alles andere als eine reine SEO-Veranstaltung, dennoch lassen sich auch für unsere Arbeit interessante Inspirationen aus den einzelnen Beiträgen ziehen. Für mich war es selbstverständlich sehr spannend, Gero Graf von Google über „Preissuchmaschinen im Multi-Channel-Handel“ sprechen zu hören. Die wachsende Verbreitung von Mobilgeräten, die seiner Meinung nach bis 2013/14 ein größeres Vorkommen solcher Internetzugänge als Desktoprechner zur Folge haben könnte, oder auch die damit steigende Wichtigkeit von SEO für Places ist für die meisten von uns nicht neu, aber es ist irgendwie anders, wenn man es von einem Google-Mitarbeiter selbst deutlich gesagt bekommt. Ebenso verhält es sich bei dem Verweis auf das Google Merchant Center, das Google die Informationen schneller und gezielter zukommen lässt als das Crawlen alleine.
Natürlich ist auch der Bereich Social Media für uns SEOs interessant. Schließlich achtet nicht nur Google vermehrt auf soziale Signale. Bing ist nun in der Verbindung mit Facebook einen entschiedenen Schritt in die Social Search gegangen. Matt Gierhart erklärte das in „Social Activation: Eyballs Don’t Equal Sales“ sehr gut. Er erläuterte, dass Social Media nicht zwangsläufig Sales verändert, aber die Art der Werbung beeinflusst. Der Kunde kann sich jetzt nämlich mehr Informationen besorgen, worauf folglich auch die Suchmaschinen eingehen, weshalb die Suchmaschinenoptimierung ebenfalls darauf eingehen muss bzw. es nicht ignorieren darf.

Fazit

Ich hoffe, mein Recap klingt nicht zu kritisch, denn mir hat die Konferenz sehr gefallen. Ich möchte mich ganz besonders bei der MFG Baden-Württemberg bedanken, bei denen ich das Ticket für die Next11 gewonnen habe! SinnerSchrader möchte ich hiermit meine Anerkennung für die Organisation dieses Events aussprechen, bei dem ich viel erfahren sowie sehr nette und interessante Menschen kennenlernen durfte.
Nicht allein wegen der schönen Location und dem intelligenten Humor von Pep Rosenfeld, der die zwei Tage über in dem Track „International“ moderierte, würde ich das Erlebnis Next11 nicht missen wollen und hoffe, die Next12 ebenfalls besuchen zu können.

Weitere Beiträge zur Next11:

Die Internetpräsenz der Konferenz
Next11: Die Klicks sind tot – Daten als neue Währung im Web
Die Next11 auf gruenderszene.de
One Man and his Blog
Tim Ferris auf der Next11 – The 4-hour-body
Ein langer Gedanke zur Next11
Googles Gero Graf discusses its expanding product search
Next11 die Eindrücke der Gewinner im Microsoft Presse-Blog Dieser Beitrag ist besonders in Bezug auf Bing sehr interessant.

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Autor:In

3 Antworten

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