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Der SEO-Wochenrückblick KW 51/18

„Nutzt Google ein Domain Authority Konzept?“, „Subdomains oder Subfolders?“ und „hat noindex einen Einfluss auf nofollow?“. John Muellers Antworten auf diese Fragen findet ihr im Top-Thema in unserem neuen Wochenrückblick. Außerdem: iFrames können Google verwirren.

 

3 spannende Aussagen von John Mueller

Im Rahmen der SearchLove London Conference hat John Mueller in einem On-Stage-Interview Rede und Antwort gestanden. Will Critchlow hat ihm die SEO-Fragen gestellt, die ihn am meisten beschäftigten, und sich dabei nicht mit ersten, oberflächlich gehaltenen Antworten zufriedenstellen lassen, sondern dem Google-Webmaster aus der Schweiz hier und da auch mal etwas mehr auf den Zahn gefühlt – tiefer gebohrt. Drei Aussagen von John Mueller fand er dabei ganz besonders interessant:

Comic-Darstellung einer Interview-Situation zwischen Google Webmaster John Müller und Will Critchlow auf der SearchLove London conference - Copyright des Bildes liegt bei Moz
Interview-Situation zwischen John Müller und Will Critchlow während der SearchLove London conference. ©moz.com
  • Nutzt Google ein Domain-Authority-Konzept? Will Critchlow wollte von John Mueller wissen, ob Google das Konzept der Domain Authority als Ranking-Faktor nutzt. Dabei nannte Will die Metriken von Moz als Beispiel und führte auf, dass diese auf Dingen wie der Link Authority beruhen und z. B. dafür verwendet werden, den Content auf einer gesamten Domain zu bewerten. Will Critchlow war aufgefallen, dass mehrere Seiten mit demselben Content auf Google eine unterschiedliche Performance aufwiesen. Daraus schloss er, dass Google mit etwas wie einem Domain-Authority-Konzept arbeiten muss, um Websites zu bewerten. Die Antwort von John Mueller war klar: „Yes, Google has metrics that map into similar things.“ Damit bestätigte John Mueller, dass Google mit einem Konzept arbeiten müsse, das den Domain-Authority-Metriken von Moz ähnelt. Im Interview sagte er weiterhin, dass diese Metriken nicht ausschließlich Link-basiert seien.
  • Subdomains oder Subfolders? Google beteuert seit langer Zeit, Subdomains und Unterverzeichnisse würden nicht unterschiedlich bewertet werden – es gäbe nichts Besonderes an Unterverzeichnissen. Doch immer wieder wird darüber gesprochen: wird eine Subdomain blog.example.com zum Unterverzeichnis example.com/blog konvertiert, wirkt sich dies in manchen Fällen positiv auf das Ranking aus. Deshalb stellte Will Critchlow John Mueller die Frage, wie er Beobachtungen wie diese erklären würde. Hierzu erklärte John Mueller folgendes: Nicht immer sind Subdomains mit Inhalten gleichzusetzen, die sich auf der Haupt-Website befinden. Einige Subdomains werden vom Inhaber wie eigenständige Domains genutzt und auch von völlig anderen Personen verwaltet, als die eigentliche Haupt-Website. Hier macht Google den Unterschied: Google versucht zu verstehen, was zur Haupt-Website gehört, und was nicht. Hat Google den Eindruck, dass eine Subdomain tatsächlich Teil der Haupt-Website ist, so wird die Subdomain von Google wie ein Unterverzeichnis betrachtet. Wird eine Subdomain jedoch wie eine eigenständige Website betrieben, kann dies zu einer anderen Bewertung durch Google führen. In der Regel werden Subdomains und Unterverzeichnisse somit von Google gleichgestellt, in einigen Fällen kann die Frage, ob Subdomain oder Subfolder, dennoch einen Einfluss auf die Performance haben. John Mueller bestätigte damit, dass der Wechsel von einer Subdomain zu einem Unterverzeichnis in manchen Fällen durchaus einen Einfluss auf das Ranking haben kann. In seinem Artikel rät Will Critchlow deshalb dazu, mit Unterverzeichnissen zu arbeiten, um nicht zu riskieren, dass Google eine Subdomain als eigenständige Seite betrachtet.
  • Hat noindex einen Einfluss auf nofollow? Vor einer Weile sagte John Mueller, dass Google Websites, die sehr lange auf noindex stehen, im Laufe der Zeit möglicherweise wie noindex, nofollow behandeln könnte. Somit würde selbst ein expliziter follow-Link auf einer noindex-Seite auf lange Sicht zu einem nofollow-Link. John Mueller bestätigte auch im Interview mit Will Critchlow, dass dies von Google tatsächlich schon eine ganze Weile so gehandhabt werde, dass es nur niemandem aufgefallen sei.

Google News

  • Daten der alten und neuen Google Search Console werden wieder synchron ausgespielt: In der KW 43 wiesen wir darauf hin, dass einige Berichte der Google Search Console aufgrund von Problemen mit der Berichts-Pipeline nicht aktuell angezeigt werden konnten. Dabei wurden dieselben Daten in der alten und der neuen Search Console um einen Tag verschoben ausgewiesen. Dieser Fehler ist nun behoben, wie John Mueller auf Twitter mitteilte. Alle Daten sollten somit wieder zeitlich synchronisiert sein.
Screenshot einer Unterhaltung auf Twitter. John Müller bestätigt, dass die Berichte der alten und der neuen Search Console jetzt wieder zeitlich gleich laufen sollten.
John Mueller reagiert auf Twitter. © Screenshot seo-trainee.de
  • Strukturierte Daten steigern die Relevanz des Traffics: In einem Dialog auf Twitter sagte John Mueller, dass die Informationen, die Google durch die Verwendung von strukturierten Daten erhält, dabei helfen, eine Website zu verstehen, dies aber keinen „magischen Ranking-Bonus“ mit sich bringt. Weiterhin wies er darauf hin, dass durch strukturierte Daten die Relevanz der SERPs verbessert wird und dass dies zwar nicht zwangsläufig mehr, aber in der Regel besseren Traffic generieren sollte.
  • Google crawlt URLs selbst in privaten YouTube-Videos: Ein YouTube-Nutzer stolperte darüber, dass ein Link, der in einem seiner privaten, nicht gelisteten Videos sichtbar war, von YouTube gecrawlt wurde. Scheinbar hat YouTube hier die OCR (optical character recognition) verwendet und entschieden, dem Link zu folgen. In einem Test erstellte der Nutzer ein neues Video, in dem eine nichtexistierende URL auf dem Bildschirm sichtbar war. Bei aktivem screen recording lud er das neue Video als privates Video bei YouTube hoch und beobachtete dabei die access logs. Nur ein paar Minuten später sendete der Google-Crawler „Google-YouTube-Links“ zwei Requests an die im Video sichtbare URL.

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Mehr Informationen

  • Links in iFrames können Google verwirren: Auf Twitter wurde die Frage gestellt, wie Google wohl einen Link von Website A via iFrame B zu Website C interpretiert, und ob hierbei auch der indirekte Link von A zu C als solcher erkannt wird. John Mueller antwortete daraufhin, dass es funktionieren könnte, es dafür jedoch keine Garantie gäbe. Es wäre immer besser, Links direkt zu setzen, so dass keine weitere Interpretation seitens Google nötig ist.
Screenshot einer Unterhaltung auf Twitter mit John Müller.
John Mueller reagiert auf Twitter. © Screenshot seo-trainee.de

Vermischtes

  • Pay per Conversion in Google Display Ads: Bisher wurden die Kosten für Google Display Ads über Klicks und Impressionen berechnen. Nun kann beim Ausspielen einer Display-Kampagne ab sofort die Option gewählt werden, pro erzielter Conversion auf der eigenen Website zu zahlen, wodurch der Ziel-CPA nicht überschritten wird. Liegt dieser z. B. bei 10 Euro, und es werden 30 Conversions über die Kampagne vermittelt, so zahlt der Kunde genau 300 Euro. Es werden keine zusätzlichen Kosten für Impressions oder Klicks berechnet.
Google Display Ads Auswahlmenü, welches jetzt auch die Option pay per Conversion anbietet
Auswahl-Menü von Google Display Ads, welches jetzt auch die Option „Pay per Conversion“ anbietet ©Google
  • Mit dem AMP Plugin für WordPress können nun auch ganze Websites erstellt werden: Das offizielle AMP Plugin für WordPress hat ein Update erhalten. Jetzt ist es möglich, Websites vollständig und ausschließlich mit AMP zu erstellen. Somit ist es nicht länger nötig, ein AMP-Duplikat jeder Seite zu erstellen. Je nach Anforderungen an die Website, ist es dennoch nicht immer möglich, diese ausschließlich über AMP zu generieren. Das Plugin biete jedoch die Option, AMP für spezifische Teilbereiche einer Website zu aktivieren oder zu deaktivieren. Mit Hilfe der Gutenberg-Integration funktioniert außerdem die Erstellung des Contents wie bei WordPress selbst via Gutenberg.
The official AMP Plugin for WordPress
The Official AMP Plugin for WordPress. ©WordPress.com
  • Google Shopping bald auch in Europa: Internetworld.de berichtete, dass nach Angaben des E-Commerce-Blogs LSA bereits Anfang 2019 in Frankreich der erste Marktplatz von Google in Europa online gehen wird. Unternehmen, die ihre Produkte über den Marktplatz von Google anzeigen und verkaufen wollen, müssen sich hierzu ein Google Shopping Actions-Konto anlegen. Google bietet den Unternehmen somit eine Verkaufsplattform und erhält dabei für getätigte Käufe eine Provision. Anders als z. B. bei Amazon, bietet Google keine Logistik. Um den Versand muss sich jeder Verkäufer also weiterhin selbst kümmern.
  • Video-Content-Tipps von John Mueller: Site Speed ist ein seitens Googles bestätigter Rankingfaktor. Aufgrund dessen wurde John Mueller im Rahmen einer Webmaster-Session die Frage gestellt, ob sich die Verwendung eines Videos statt eines Bildes auf einer News-Seite auf das Ranking auswirken könne. John Muellers Ausführungen zu diesem Thema wurden vom Search Engine © Journal zusammengefasst: Er vermutete, dass dies im Rahmen einer textbasierten Websuche keinen Unterschied mache. In seiner Antwort ging er im Weiteren darauf ein, dass man sich auch Gedanken darüber machen solle, wie ein Video in den erweiterten Suchergebnissen dargestellt werden könnte und was das für einen Einfluss hätte. Denn ein Video, das in einem erweiterten Suchergebnis angezeigt wird, lockt natürlich die Nutzer an, die lieber ein Video gucken, anstatt einen Text zu lesen. Entscheidet man sich dafür, Video-Content zu nutzen, so solle dieser allerdings möglichst weit oben auf der Landingpage untergebracht sein, damit Google die Seite nicht als „Seite mit Video irgendwo im Content“ sondern als „Video Landingpage“ interpretiert.

Unsere Tipps der Woche

  • Die SMX München 2019: Vom 2. bis 3. April findet die SMX München statt. Ihr habt noch kein Ticket für die SMX München 2019? Sichert Euch noch heute mit unserem Rabattcode ARTAXOSMX unglaubliche 15 % Ersparnis beim Ticketkauf. Neben zahlreichen tollen Speakern erwarten Euch spannende Workshops, die Verleihung des SEMY Awards, grandiose Abendveranstaltungen und ein exklusives Inhouse-SEO Meeting mit John Mueller von Google. Worauf wartet Ihr noch?
  • Weihnachtsbrief an den SEO-Santa: Das Search Engine © Journal hat einen, wie wir finden, sehr charmanten Weihnachtsbrief an den SEO-Santa verfasst. Dieser solle sich doch möglichst mit Google bezüglich einiger wichtiger Themen austauschen, damit sich im kommenden Jahr anstehende Updates doch bitte nicht negativ auf die Performance von betreuten Kunden auswirken. Ein großer Wunsch an den SEO-Santa ist auch, dass es mehr Vielfalt in der SEO-Welt durch ein wachsendes Bing geben solle. Welche Punkte auf der Wunschliste noch enthalten sind, könnt Ihr in dem Artikel nachlesen.

Ein schönes Wochenende wünschen Euch

Jill und die SEO-Trainees

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Autor:In

3 Antworten

  1. Das mit Folder vs. Verzeichnis ist interessant. Ich habe geplant einen Glossar auf eine Subdomain bauen zu lassen. Weil es ein Glossar ist, mit anderem Ordnungssystem, schwupp rüber auf eine Sub. Aber jetzt überdenke ich das nochmal auch wenn es bei einem Kollegen geklappt hat (seiner Meinung nach).

    1. Hast du dich mittlerweile für eine Variante entschieden? Wenn aber die Inhalte zusammengehören, wäre es vermutlich sicherer, mit einem Unterverzeichnis zu arbeiten.

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