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Der SEO-Wochenrückblick KW 37/19

Google kommunizierte diese Woche eine Änderung, die für großes Aufsehen in der SEO-Welt gesorgt hat. Ab sofort empfiehlt Google die Verwendung zweier neuer Link-Attribute. Um welche Attribute es dabei geht und was für Änderungen diese Ankündigung noch mit sich bringt, erfahrt Ihr in unserem aktuellem Top-Thema. Selbstverständlich haben wir wie üblich weitere wichtige Online-Marketing-Nachrichten für Euch zusammengefasst.

Neue Link-Attribute – was bedeuten die Änderungen?

Am 10. September veröffentlichte Google einen Blog-Post, der zwei neue Arten von Link-Attributen öffentlich kommuniziert.

Google Webmaster kündigt die Einführung der neuen Link-Attribute über Twitter am 10. September 2019 an.
Google kündigte die Einführung der neuen Link-Attribute am 10. September an. ©Screenshot SEO-Trainee
  1. Das rel=“sponsored“-Attribut: Kennzeichnet Links, die zwecks einer Werbekooperation bzw. Sponsorings gesetzt wurden.
  2. Das rel=“ugc“-Attribut: Links, die in User Generated Content wie beispielsweise Kommentaren oder Forenbeiträge gesetzt wurden, können mit diesem Attribut gekennzeichnet werden.

Zudem wurde angekündigt, dass sich die Bedeutung des Nofollow-Attributs künftig verändern wird. Was diese Veränderungen nun für das Crawling, Indexieren und Ranking bedeuten, fassen wir Euch im Folgendem zusammen.

Was hatte das Nofollow-Attribut vor der Ankündigung für eine Bedeutung?

Google führte das Nofollow-Attribut im Jahre 2005 ein, um Website-Betreibern die Möglichkeit zu geben, Links, als gesponsert oder gar als Spam zu kennzeichnen. Ein großer Grund für die Einführung bestand auch darin, dass zahlreiche Links über Blog- und Foreneinträge damals dazu führten, dass der damals noch öffentlich kommunizierte PageRank leicht zu beeinflussen war.

Das Attribut wurde von SEOs vor der aktuellen Ankündigung verwendet, um ausgehende Links im Fall von Spam oder Sponsoring zu entwerten. Im Normalfall folgen Suchmaschinen wie Google Links mit dieser Auszeichnung nicht, sodass kein Linkjuice weitergegeben wird.

So empfiehlt Google die Verwendung von Nofollow-Attributen seit dem 10. September 2019

Google empfiehlt, das Nofollow-Attribut dann einzusetzen, wenn die jeweilige Seite als nicht vertrauens- und/oder empfehlungswürdig erscheint und Ihr zudem keinen Linkjuice an diese Seite weitergeben möchtet. Sollte weder ein rel=“sponsored“ noch ein rel=“ugc“ für Euch in Frage kommen, solltet Ihr also rel=“nofollow“ verwenden, um Links zu entwerten.

Zudem ist es möglich, eine Kombination aus zwei Attributen zu setzen:

  • rel=“nofollow ugc“: Kennzeichnet Links in dem Umfeld von User Generated Content, die keine vertrauens- und/oder empfehlungswürdige Inhalte darstellen.
  • rel=“ugc sponsored“: Kennzeichnet Links, die in User Generated Content gesetzt wurden. Es handelt sich zudem um gesponserte Links.

Auswirkungen auf das Crawling, Indexieren und Ranking

Die folgende Grafik von MOZ veranschaulicht sehr deutlich, welche Veränderungen durch die Einführung dieser Attribute auf das Crawling, Indexieren und Ranking einwirken beziehungsweise ab 1. März 2020 einwirken werden. Nur das wie bleibt fraglich.

MOZ zeigt in der Grafik, welche Veränderungen wann durch die drei Link-Attribute in Kraft treten.
MOZ veranschaulicht sehr detailliert, ab wann sogenannte „Hints“ für das Crawling, Indexieren und Ranking berücksichtigt werden. ©MOZ

Wir fassen für Euch zusammen:

  • Google nutzt alle drei Attribute ab sofort als Hinweise für das Ranking. Wie genau diese Hinweise das Ranking beeinflussen und wann eine solche Gewichtung zum Einsatz kommt, kommunizierte Google bisher nicht.
  • Ab dem 1. März 2020 werden alle drei Attribute zudem als Hinweise für das Crawling und Indexieren verwendet. Wie genau diese Hinweise das Ranking beeinflussen und wann eine solche Gewichtung zum Einsatz kommt, kommunizierte Google bisher nicht.

Fazit

Das öffentliche Statement von Google und weiter folgende Kommentare auf Social-Media-Plattformen stellen sechs Dinge klar. Wir fassen nochmals zusammen:

  • Das Nofollow-Attribut ist nicht gleichwertig mit dem Noindex-Meta-Tag.
  • Das Setzen eines Nofollow-Attributs ist nicht länger eine Anweisung, sondern ein Hinweis an den Crawler und das Ranking. Aus diesem Grund handelt es sich bei Nofollow-Attributen deshalb künftig nicht mehr um ein zwangsläufiges Ausschlusskriterium (wenn es das überhaupt jemals war) für den Google Bot (Stichwort: Crawl Budget) oder das Einwirken auf Rankings.
  • Das Gleiche gilt übrigens auch für Nofollow-Meta-Tags, die dafür verwendet werden können, um auf Seitenebene sämtliche Links zu kennzeichnen.
  • Meta-Tags für die neu eingeführten Link-Attribute UGC und Sponsored werden nicht als Hinweise verstanden, so Gary Illyes auf Twitter. Werden sie als Attribut für die Auszeichnung einzelner Links verwendet, wird dies als Hinweis für das Ranking gewertet.
  • Ab dem 1. März 2020 werden alle drei Attribute sowie das Nofollow-Meta-Tag als Hinweis für das Ranking aber auch für das Crawling und Indexieren angesehen.
  • Wie Google diese Hinweise wertet, ist nicht öffentlich kommuniziert.

Wie sollten Webmaster nun vorgehen?

  1. Zunächst einmal Ruhe bewahren und keine voreiligen Entschlüsse treffen. Nofollow-Attribute, die in der Vergangenheit gesetzt wurden, müssen laut Google nicht zwangsweise angepasst werden oder gar mittels einer Disavow-Liste für schädlich erklärt werden. Die Verwendung der Attribute sei zudem freiwillig.
  2. Google empfiehlt jedoch, ab sofort für neu erscheinende gesponserte Links das rel=“sponsored“-Attribut zu verwenden.

Google News

  • Search Quality Guidelines werden angepasst: Es hat leichte Änderungen in den Search Quality Guidelines gegeben. Erwähnenswert ist, dass Google nun konkret festgeschrieben hat, dass Website-Betreiber die Herkunft von Inhalten genaustens auszeichnen sollten. Zudem möchte Google das Erstellen von neuen Inhalten mit einer höheren Ranking-Gewichtung belohnen. Der Grund sei so wörtlich folgender: „[…] provides information that would not otherwise have been known had the article not revealed it. Original, in-depth, and investigative reporting requires a high degree of skill, time, and effort.“ Eine Zusammenfassung der Änderungen könnt Ihr bei SEO-Südwest finden.
  • Die alte Search-Console wurde abgeschafft: Google Webmasters hat in einem Blog-Post das offizielle Ende der alten Search Console angekündigt. Es gibt einige Berichte und Tools, die es in der alten Form nicht in der neuen Search Console geben wird. Verschafft Euch einen Überblick mit diesem Hilfsdokument.
  • Google veröffentlicht WordPress-Plugin für Native Lazy Loading: Dies ging aus einem Bericht von Matt Souther auf Search Engine Journal hervor. Das Plugin soll gewährleisten, dass nach einer Installierung alle Bilder und iFrames einer Website automatisch mit dem Attribut „lazy“ ausgezeichnet werden. Lazy Loading bedeutet konkret, dass Bilder und iFrames erst dann geladen werden, wenn der Nutzer zu der jeweiligen Seitenplatzierung gescrollt hat.
  • Die Richtigkeit von Inhalten ist kein Ranking-Faktor: Danny Sullivan äußerte sich auf Twitter zu diesem Thema. Sullivan stellte fest, dass Maschinen nicht die Richtigkeit von Inhalten bewerten können. Vielmehr stehe die Autorität eines Dokuments im Vordergrund. Bill Slawski, Research-SEO-Direktor von gofishdigital, schaltete sich zudem in diese Diskussion mit ein. Slawski wies darauf hin, dass Google eine Art Autoritäts-Score für die Bewertung von Inhalten aufstelle. Die Popularität des Dokuments spiele bei dieser Bewertung keine Rolle.

Vermischtes

  • Das Ende für die Instagram DMs steht bevor! Bald haben die klassischen Direct Messages des sozialen Netzwerks ausgedient. Schon 2017 wurde bekannt, dass das Unternehmen einen Messenger entwickelte, der jedoch aufgrund von gescheiterten Beta-Tests verworfen wurde. Nun wurde das Projekt laut The Verge wieder aufgenommen und soll explizit Snapchat Konkurrenz machen. Der Fokus soll hierbei auf dem Austausch mit engen Freunden liegen, die nicht nur Nachrichten und Medien untereinander austauschen können, sondern auch ihre Instagram-Stories, ihren Standort und ihren Akkustand – alles Features, die für Snapchat-Nutzer nicht unbedingt neu sind. Der Messenger soll, analog dem Facebook Messenger, als eigenständige Applikation neben der Instagram-App existieren.

    Die Grafik zeigt eine Illustration der neuen Messenger-App von Instagram
    Illustration der neuen Messenger App von Instagram ©TheVerge
  • Die meisten Cookie-Banner sind laut Datenschützern illegal: Dies ging aus einer gemeinsamen Studie von fünf Wissenschaftlern der Ruhr-Universität Bochum und der University of Michigan hervor. Demnach bieten 86 % der untersuchten Websites neben einem Zustimmungs-Button keine weitere Option an. Dies ist nicht DSGVO-konform. Lest Euch gerne die 18-seitige Studie zu diesem Thema durch.
  • Out-Of-Home-Kampagnen dank Echtzeit-Targeting mit Smartphone-Daten: Der Außenwerber WallDecaux und Software-Spezialist Adsquare kündigten die gemeinsame Plattform „OOH-Planner“ an. Diese Plattform soll es Vermarktern ermöglichen, Out-of-Home-Kampagnen mittels Echtzeit-Bewegungsdaten von Smartphone-Nutzern effektiv auszuspielen. Wenn Euch das Thema interessiert, lest Euch gerne den dazu passenden Horizont-Artikel dazu durch.
  • Große Untersuchung zu App-Rankings im App Store: Die New York Times veröffentlichte am 9. September einen umfassenden Artikel zu diesem Thema. Über den App Store wurden im vergangenen Jahr über 50 Milliarden US-Dollar generiert. Die New York Times zitiert Apple-Statements, die bestätigen, dass zwei Drittel der App-Downloads durch die Suche im App Store ihren Ursprung finden. Logischerweise sind die obersten Anzeigenplätze in der Suche hart umkämpft. Die Untersuchung der Times ergab, dass Apple-Produkte sehr oft diese hart umkämpften Plätze belegen. Lest den Artikel, um tiefer in das Thema einzutauchen. Das Thema enthält zudem tolle grafische Animationen. Sehr empfehlenswert!

Unser Tipp der Woche

  • Trotz Abschaffung der alten Search Console ist robots.txt-Tester noch verfügbar: Wer sich noch nicht ganz von der alten Search Console verabschieden möchte, können wir ein wenig trösten. Der robots-txt-Tester wird nämlich unter diesem Link nach wie vor verfügbar sein. Wie lange dieser Link aktiv bleiben wird, können wir nicht sagen.

Wir wünschen Euch ein schönes Wochenende!

Janek und die SEO-Trainees

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Autor:In

2 Antworten

  1. Danke für den informativen Text. Dann stellt sich die Frage, wie riskant es für eine Webseite es sein wird wenn sie lauter „sponsored“ Links im Linkprofil hat. Das wird dann schön mit den historischen Daten von nofollow Links aus Advertorials vermischt und für Offpage Optimierungen kommt zusätzliche Arbeit auf einen zu. Ist wie ein Blick in die Glaskugel.

    1. Hallo Khoa,

      danke für dein Kommentar! Wir sehen es genauso wie du, dass die Tragweite dieser Änderungen Stand jetzt noch nicht ganz abgesehen werden können. Es gilt in jedem Fall, das weitere Geschehen zu beobachten. Informiere Dich weiterhin gerne über unserem Blog, um alles Wissenswerte zu diesem Thema zu erfahren.

      Beste Grüße
      Janek

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