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Content goes viral: Reichweite durch Influencer Marketing

„Angeln ist die einzige Philosophie, von der man satt wird“, sagte einst der Feuilletonist Peter Bamm. Nimmt man nun dieses Zitat und schaut sich die derzeitigen Entwicklungen in der Suchmaschinenoptimierung an und gleicht diese mit den Aussagen von Andreas Bruckschlögl, Head of Inbound Marketing bei Tandler Dörje Partner, aus dem Radio4SEO Podcast zum Thema Content Marketing & SEO-Gehälter ab, wird man feststellen, dass das Zitat auch auf unsere Branche angewendet werden kann. Content Marketing scheint die Zukunft der Suchmaschinenoptimierung zu sein. Grund genug, um sich mal näher mit dem Thema bzw. einem Teilaspekt des Ganzen auseinanderzusetzen. Angeln – Köder – Linkbait, ihr versteht? 😉

Allerdings folgt jetzt kein Basic-Artikel, der erklären soll, was ein Linkbait eigentlich ist oder wie man einen Linkbait konzipiert – denn dieser befindet sich bereits in der SEO-Trainee-Sammlung.

An dieser Stelle soll es viel mehr darum gehen, wie man die Menschheit darüber in Kenntnis setzt, dass sich wertvoller und verlinkungswürdiger Content auf der eigenen Website befindet. Denn was bringt es einem, wenn man den besten Content der Welt hat, dieser aber keine Links generiert, weil niemand um die Existenz dieses brillanten Inhalts weiß? Deshalb ist es wichtig, diesen Inhalt an „genügend Leser und Influencer zu bringen“, um es mit George Algers Worten auszudrücken. Erst dann werden die „Links fließen„.

Zitat von Luke Clum

Virale Inhalte erstellen

Mal abgesehen von medialen Inhalten wie z. B. Videos, die sich im Internet vergleichsweise leicht viral verbreiten, erzielen reine Textartikel verhältnismäßig wenig Aufmerksamkeit und bleiben von der breiten Masse nur zu oft unentdeckt. Wie gut, dass erst kürzlich eine Studie erschienen ist, die uns verrät, was Internetnutzer bewegt bestimmte Webinhalte zu teilen. Freilich, auch diese Ergebnisse garantieren nicht, dass man mit seinem Content das Internet im Sturm erobert, aber wir können mithilfe der gewonnenen Erkenntnisse zumindest sicherstellen, dass unsere Postings die Grundvoraussetzungen erfüllen.

  • Erkenntnis 1: Lange Artikel werden via E-Mail und Links öfter geteilt als kürzere. Allerdings werden ausführliche Texte weniger kommentiert.
  • Erkenntnis 2: Inhalte, die starke Gefühle wie z. B. Wut oder Angst hervorrufen, werden häufiger geteilt als Content, der seichte Gemütszustände wie z. B. Traurigkeit impliziert. Aber Vorsicht, das war jetzt keine Aufforderung seine Leser zu beschimpfen. Allein das im Artikel diskutierte Thema soll diese high energy emotions hervorrufen. Positiver Beigeschmack: Kontroverse Blogbeiträge erhalten im Durchschnitt doppelt so viele Kommentare wie „einfacher Content“.
  • Erkenntnis 3: Mit Emotionen beladene Postings erzeugen eine höhere Reichweite als starre und übermäßig professionell geschriebene Inhalte.
  • Erkenntnis 4: Interessanter und praktisch anwendbarer Inhalt wird öfter empfohlen als langweiliger, unnötiger Content –  wenig überraschend.
  • Erkenntnis 5: Lustige Inhalte werden am häufigsten geteilt. Deshalb kann ich nur empfehlen: Shut up and be funny! 😀

 

Virales Marketing: Kommunikation mit Influencern

Päarchen beim Angeln. Mann mit Wurm als Köder in der Hand. Metapher für Influencer Marketing.
© Dynamic Graphics/liquidlibrary/Thinkstock

„Haben Sie die Fische, die Sie hier im Eimer haben, alle allein gefangen?“ „Nein, ich hatte einen Wurm, der mir dabei geholfen hat.“ Dieser Witz ist zwar nicht witzig, aber als Metapher für das Influencer Marketing überaus passend.

Influencer Marketing ist eine Form des Marketings, die nicht darauf abzielt eine Zielgruppe im Ganzen anzusprechen, sondern sich darauf konzentriert Beziehungen zu einzelnen, tonangebenden Schlüsselpersonen aufzubauen. Es wird versucht Individuen zu identifizieren, die Einfluss auf ein großes Publikum haben und durch ihr Wort und ihre Handlungen für die Verbreitung des eigenen Inhaltes sorgen können. Olaf Kopp, Geschäftsführer der Aufgesang Inbound Online Marketing Agentur, spricht von Multiplikatoren. Seinen Artikel Influentials: Die Multiplikatoren im Social Media Marketing kann ich euch als vertiefende Lektüre zum Thema wärmstens empfehlen.

Der Nutzen dieser Vorgehensweise bei der Verbreitung von Content ist klar: Reichweite. Angenommen, ich teile auf der Microblogging-Plattform Twitter einen Link zu diesem Artikel. 100 meiner Follower befinden diesen Content für großartig und teilen ihn abermals. Zusammen könnten wir 20.000 Leute erreichen, 20 zusätzliche Shares und zehn weitere Links generieren. Was wäre, wenn eine Person allein 20.000 Menschen erreicht, gleichzeitig aber 100 zusätzliche Shares und 50 neue Links erzeugt? Erstrebenswert, würde ich sagen. Wie man eine gute und nachhaltige Beziehung zu Influencern aufbaut, könnt ihr auf dem Blog von SEOmoz nachlesen. Finden kann man Influencer beispielsweise durch eine Twitter-Suche mit #, Klout-Kategorien oder durch die Amazon-Buchsuche. Aber auch auf renommierten Blogs und Magazinen sowie Konferenzen kann man nach einflussreichen Autoren oder Rednern Ausschau halten.

Aber auch nachdem eine Beziehung zu Influencern aufgebaut wurde, wird nicht jeder Inhalt geteilt. „Niemand wird alles, was du tust, teilen, denn manche Sachen sind einfach nicht gut oder relevant“, so Eric Enge, Co-Autor von „Die Kunst des SEO“. Auf Grundlage dieser Aussage hat Eric eine „Likelihood-to-Share-Formel“ erarbeitet, die folgende sieben Punkte umfasst:

1.)    Relevanz: Wenn ein Inhalt für den Influencer und seine Anhänger nicht relevant ist, wird er nicht geteilt.

2.)    Einzigartigkeit: Wenn ein Inhalt nicht einzigartig und außergewöhnlich ist, wird sich niemand darum scheren.

3.)    Hochwertiger Content

4.)    Vertrauen in den Autor: Man kann guten Inhalt erstellen, aber Content wird erst verbreitet, wenn man bekannt ist und die Leute einem vertrauen.

5.)    Vertrauen in die Bezugsquelle

6.)    Sichtbarkeit: Leute können nichts teilen, was sie nicht sehen. Ein Beispiel: Wenn du einen Blogbeitrag schreibst und dazu einen Tweet sendest, wird nur eine kleine Anzahl deiner Follower diesen überhaupt sehen.

7.)    Eindruck

Lasst mich zusammenfassen: Großartige Inhalte zu schaffen ist ein Muss. Allerdings reicht fantastischer Content nicht aus. Man muss die richtigen Beziehungen schaffen, um eine möglichst breite Masse über dessen Existenz in Kenntnis zu setzen.

Auf zum fröhlichen Networken!

Sandra und die SEO Trainees

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Autor:In

19 Antworten

  1. Hallo Sandra,

    vielen Dank für deinen Informativen Beitrag. Bin gerade dabei auszuloten ob sich eine Influencer Kampagne für meine Projekte lohnt.

    Viele Grüße

    Melanie

  2. „Content Marketing scheint die Zukunft der Suchmaschinenoptimierung zu sein.“ Wie wahr, wie wahr! Ein sehr schön geschriebener als auch informativer Artikel! Habe ihn gleich mal positiv bewertet!

    Beste Grüße

  3. Eigentlich sind das ja die Grundregeln jeder Unterhaltung… ich erzähle auch nur weiter, was Interessant, Aussergewöhnlich oder Lustig ist. Und je höherwertig die „Geschichte“ ist desto „ruhigere“ Verbreiter lassen sich finden…

  4. Pingback: Der SEO-Blog-Wochenrückblick KW 03 | SEO Trainee - Ab hier geht´s nach oben
  5. Toller Artikel!
    Ich bin mir sicher, dass sich 2013 einiges im Linkbuilding verändern wird, in die Richtung, wie es auch von namhaften Agenturen in den USA und Großbritannien praktiziert wird.

    Noch eine Toolempfehlung: Followerwonk ist sehr, sehr gut Influencer zu finden (ist in der SEOMoz-Toolbox enthalten).

  6. Einzigartigkeit: Wenn ein Inhalt nicht einzigartig und außergewöhnlich ist, wird sich niemand darum scheren.

    Also ich find es ein bisschen übertrieben, klar ist es besser einzigartige Content zu haben … aber auch nicht einzigartige Conten wird geshared

    1. Sicher, auch „normaler“ Content wird geteilt, insbesondere wenn er qualitativ hochwertig ist, dem Leser einen Mehrwert bietet und gefunden wird. Aber grundsätzlich ist es so, dass das Interesse an neuen, spektakulären Inhalten einfach stärker ist und dieser somit häufiger geshared wird.

  7. Vielen Dank für den Artikel. Generell finde ich alle Punkte logisch, dennoch klingt das bei genauerer Betrachtung, meiner Meinung nach, noch zu einfach.
    Nehmen wir an, ich habe Kontakt zu einem Influencer. Ich schreibe ab und an mit ihm. Ich habe ebenso einen Artikel, der der Likelihood-to-Share-Formel genügt. Wie bringe ich diesen Artikel dem Influencer näher? Jedes mal zu sagen: „schau mal hier, was ich geschrieben hab“ ist sicher nicht der Königsweg, denn auch ein Influencer ist sich seiner „Macht“ bewusst und darauf bedacht, nicht „ausgenutzt“ zu werden.
    Das einzige was dagegen hilft ist ein wirklich tiefes Vertrauen des Influencers in den Autor. Dies ist meiner Meinung nach aber fast schon einer Freundschaft gleich zu setzen. Und diese wird man nie erreichen, wenn man probiert diese aus der Absicht der Verbreitung der eigenen Artikel heraus zu gründen.

    Abschließend könnte man überspitzt fast sagen, entweder man hat einen Influencer zum Freund oder man wird auch trotz der Tipps nur sehr, sehr schwer an die Unterstützung eines Influencers kommen. Oder sehe ich das falsch?

    Viele Grüße,
    Raffi

    1. Hallo Raffael, vielen Dank für deinen Kommentar. 😀 Das Influencer Marketing ist sicherlich alles andere als einfach. Meiner Meinung nach, geht es mehr darum ein Netzwerk an Influencern aufzubauen statt sich allein auf eine einflussreiche Person zu konzentrieren. Der Inhalt den man diesen Personen näher bringt MUSS einen Nutzen für den Influencer und einen Mehrwert für seine Anhängerschaft bieten. Ansonsten ist es in der Tat schwierig ihn an den Mann oder die Frau zu bringen. Influencer werden auch gerne mit Incentives geködert – das ist beispielsweise in der Modebranche weit verbreitet, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Blogger mit einem großen Gefolge bekomme gerne mal Klamotten oder Beautyprodukte gesponsort. Demnach muss einer Beziehung mit einem Influencer keine Freundschaft zugrunde liegen, aber eine Vertrauensbasis muss natürlich vorhanden sein.

      Liebe Grüße,
      Sandra

  8. Danke für den Post. Vielleicht noch ein Punkt zur “Likelihood-to-Share-Formel”: Dringlichkeit.

    Content sollte definitiv einen wunden Punkt berühren (Relevanz), doch am besten sollte er auch noch Salz in die Wunde streuen (Dringlichkeit). Denn so erkennen wir schneller, dass wir jetzt agieren müssen bevor’s zu spät ist und teilen dann die konsumierte Information mit den Quellen unseres Vertrauens um noch mehr über ein bestimmtes Thema zu erfahren.

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