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OnPage-Analyse von GOODplace.org

Heute wird’s praktisch: Ich nehme die Seite GOODplace.org genauer unter die Lupe und analysiere sie nach wichtigen OnPage-Kriterien. Gibt es Optimierungspotenzial bei den multimedialen Inhalten? Werden die Title-Tags richtig verwendet? Das werde ich heute rausfinden und möchte euch erstmal die Website vorstellen.

Wir stellen vor: GOODplace.org

 

Monika Kraus-Wildegger und Team
Quelle: GOODplace.org

GOODplace.org ist eine Plattform, auf der innovative Arbeitsmodelle und Unternehmen vorgestellt werden. Die Unternehmen zeichnen sich entweder durch ihren nachhaltigen Ansatz, ihre Flexibilität oder Offenheit aus – inspirierend sind sie allemal. Hier wird von Arbeitsmodellen jenseits des 9-to-5-Jobs berichtet. Diese schöne Idee wollen wir natürlich unterstützen und können GOODplace.org hoffentlich mit ein paar Tipps unter die Arme greifen. Danke auch an die Gründerin der Plattform, Monika Kraus-Wildegger, dass wir uns SEO-analytisch so richtig austoben durften. 🙂

Analysevorgehen

Den ersten Eindruck habe ich mir auf der Seite selber verschafft: Welche Inhalte werden auf der Seite angeboten? Wie ist die Navigation? Wie sind die Artikel strukturiert? Für die weitere Analyse habe ich die folgenden Tools benutzt:

  • SEOlytics: Um Keyword-Verteilung in den SERPs und Sichtbarkeit zu checken
  • Screaming Frog: Um einen Überblick über die Seitenstruktur zu bekommen und Fehlerseiten aufzudecken
  • Google-Site-Abfrage: Um alle von Google indexierten Seiten anzuschauen
  • Web-Developer-Toolbar: Um mir die Dokumentenstruktur anzeigen zu lassen
  • Google Page Speed: Um die Ladegeschwindigkeit zu analysieren
  • Außerdem: Der Blick in den Quellcode war ebenfalls hilfreich

Der erste Eindruck

Die Website ist liebevoll gestaltet. Man sieht: Hier steckt jemand Arbeit in das Website-Design, die Betreuung der Community und das Schreiben der wirklich lesenswerten Artikel. Ansprechend für den User: Pro Artikel wird konsequent mindestens ein Bild eingebunden und der Text mittels sinnvoller Überschriften und Abschnitte unterteilt. Mit zusätzlichen Markierungen im Text (wie Fettschrift) wird allerdings nicht gearbeitet. Das Markieren von wichtigen Schlagwörtern wirkt sich positiv auf den Lesefluss des Users aus, der bei digitalen Artikeln vor die zusätzliche Herausforderung gestellt wird, den Text auf einem Bildschirm lesen zu müssen. Auch die Suchmaschine kann wichtige Keywords durch Markierungen besser erkennen. Schön ist, dass der Blog regelmäßig mit neuen Inhalten gefüllt wird. Ebenfalls positiv: Mit Twitter, Google+ und Facebook werden drei wichtige soziale Netzwerke in die Seite einbezogen. Auch diese Accounts werden gepflegt und haben ihre treue Anhängerschaft. Die Website lädt sehr schnell. Laut Google Page Speed benötigt GOODplace.org unter einer Sekunde, um zu laden. Die Ladezeit sollte weniger als zwei Sekunden betragen.

Keyword-Verteilung von GOODplace.org
Quelle: SEOlytics.de

Die Website hat allerdings laut SEOlytics nur eine Sichtbarkeit von 0. Unter den Top-100-Suchergebnissen ist GOODplace mit zehn Keywords platziert. Alllerdings kennt SEOlytics sicherlich nicht alle Keywords aus so einem Nischenbereich, wie GOODplace ihn einnimmt. Dabei rankt die Website mit einem Keyword auf Seite zwei und zwei Keywords auf Seite drei. Hier schlummert Potenzial: Mit gezielter Stärkung dieser Keywords können Rankings auf der ersten Ergebnisseite erzielt werden. Die meisten User schauen sich schließlich nur die erste Seite der Google-Ergebnisse an. Insgesamt sollte das Keyword-Set erweitert werden, sodass mehr Rankings möglich werden.

URL-Struktur und Navigation

Die optimale URL ist kurz, sprechend und enthält keine Leer- oder Sonderzeichen. GOODplace.org setzt das bereits gut um. Allerdings spiegelt die Ordnerstruktur in der URL nicht die Navigation wider. So führt der Reiter „Stories“ zu einer Kategorieseite, die unter der URL http://www.goodplace.org/projects/ aufgerufen wird. Der Reiter „Unternehmen“ gehört zur URL http://www.goodplace.org/companies/. Für den Nutzer und die Suchmaschine ist es eindeutiger, wenn sich die Navigation auch in der URL widerspiegelt, also in letztem Fall wäre http://www.goodplace.org/unternehmen/ besser. Auch interessant: Keywords, die der Nutzer als Suchbgeriffe eintippt und in der URL auftauchen, werden in der URL von Google gefettet. Das zieht die Aufmerksamkeit des Users auf das Snippet.

Gleichzeitig fällt bei der URL-Struktur ein zweites Problem auf: Wichtige Ordnerebenen sind in englischer Sprache. Sowohl in der Navigation als auch in der URL-Struktur ist es sinnvoll, wichtige Keywords zu platzieren. Ein deutscher Nutzer, der auf der Suche nach einer Seite wie GOODplace.org ist, wird kaum mit einem englischen Suchbegriff bei Google suchen. Daher verschenkt GOODplace.org hier Ranking-Potenzial. Für die Kategorieseiten sollten am besten vorher interessante Keywords definiert werden, die in der Navigation und der URL verwendet werden.

Ich habe außerdem zwei sehr ähnliche URLs gefunden: Unter http://www.goodplace.org/kontakt/ findet man das normale Kontaktformular. Unter http://www.goodplace.org/contact/ ist ein weiteres Formular zu finden, in dem man Projekte vorschlagen kann. Das ist verwirrend für die Suchmaschine und den Nutzer gleichermaßen. Würde es sich in diesem Fall nicht um das Kontaktformular handeln, das überhaupt nicht von Google indexiert werden soll, wäre es hier wichtig zu handeln. Vermutet Google nämlich doppelte Inhalte auf einer Seite, werden bestimmte Ergebnisse aus den Suchergebnissen ausgeschlossen. Googles Ziel ist es schließlich immer, dem Nutzer einzigartige Ergebnisse in den SERPs zu präsentieren. In diesem Fall sind tatsächlich beide Seiten von Google indexiert, aber dazu später mehr.

Als letzten Hinweis noch: Umlaute sollten in der URL vermieden werden. Ü wird zu ue, denn sonst passiert sowas: http://www.goodplace.org/blog/veggie-dayf%C3%BCr-alle-es-geht-um-die-wurst/. 🙂

Überschriften

Dokumentkontur GOODplace.orgGOODplace.org nutzt die Überschriften H1 bis H6 zur Gliederung der Artikel. Das ist sehr schön. Allerdings können hier wichtige Keywords noch besser eingebunden werden. Google erwartet, dass die Überschriften die Textpassagen zusammenfassen und dementsprechend wertet Google die Überschriften als wichtige Keyword-Träger. Die H1 ist dabei die wichtigste Überschrift und sollte daher immer vergeben werden, allerdings nur einmal pro Seite. GOODplace.org hat h2hier noch Optimierungspotenzial, denn nicht immer wird eine H1-Überschrift vergeben.

Achtung: In der H1-Überschrift haben Wortspiele und Metaphern nichts zu suchen, denn die versteht eine Suchmaschine nicht. Die H1-Überschrift „Jetzt kommen Frauen ins Spiel“ ist daher nicht optimal. Besser wäre zum Beispiel „Frauen in IT-Berufen stärken“.

Bildoptimierung

Die vielen Bilder auf der Seite von GOODplace.org sind sehr ansprechend für den Nutzer. Besser wäre es noch, wenn auch das Title- und Alt-Attribut vergeben wird. Eine Suchmaschine kann Bildinhalte nicht auslesen. Das Title-Attribut beschreibt den Titel des Bildes. Das Alt-Attribut sollte hingegen beschreiben, was auf dem Bild zu sehen ist. Damit hilft man der Suchmaschine, sodass auch Rankings in der Google-Bildersuche möglich werden. Das Alt-Attribut ist außerdem wichtig für die Barrierefreiheit. In beiden Attributen können weiterhin Keywords der Seite auf natürliche Art und Weise sinnvoll eingebracht werden. Fazit: unbedingt einsetzen.

Title-Tags und Snippet-Optimierung

Meta-Description und das Title-Tag werden konsequent hinterlegt. Das ist toll! Ich habe nur wenige Beispiele gefunden, in denen der Title zu lang ist, z. B. hier: <title>Sinn, Kultur und Kompetenz – Wie wir in Zukunft arbeiten werden. Svenja Hofert im Interview mit GOODplace.  | GOODplace</title> Der Title sollte nicht mehr als 65 Zeichen beinhalten. Wenn der Title zu lang ist, schneidet Google den hinteren Teil des Titles im Snippet ab:

Snippet GOODplace

Das ist schade, denn je ansprechender das Snippet aussieht, desto mehr Nutzer klicken darauf.

Wer GOODplace.org als Brand ins Suchfenster bei Google eintippt, bekommt zusätzliche Links (Sitelinks) im Snippet angezeigt. Aktuell werden in den SERPs Sitelinks angezeigt, die nicht optimal sind. Für die Sitelinks sollten die wichtigsten Unterseiten ausgewählt werden. Google wählt derzeit selber die Sitelinks anhand der am häufigsten aufgerufenen Seiten:

Rich Snippet mit den Sitelinks

In den Google Webmaster Tools kann man der Suchmaschine mitteilen, welche Sitelinks nicht angezeigt werden sollen. Letztendlich entscheidet das allerdings Google. Auf jeden Fall wichtig, falls denn noch nicht geschehen: GOODplace.org bei den Google Webmaster Tools anmelden.

Die Snippets in den Suchergebnissen können insgesamt zusätzlich aufgepimpt werden, wenn das Authorship Markup integriert wird, sodass das Autorenbild im Snippet erscheint. Ein Bild sorgt immer für mehr Aufmerksamkeit in den Suchergebnissen und stärkt das Vertrauen der Nutzer und der Suchmaschinen in eine Website.

Snippet mit Authorship Markup

Crawl Optimization

Bei Google sind derzeit 188 Seiten indexiert. Das Crawlen mit dem Screaming Frog zeigt mir aber, dass GOODplace.org mehr Seiten hat. Daher vermute ich, dass das Indexierungsbudget der Website recht klein ist. Um das Indexierungsbudget voll auszunutzen, ist es wichtig, unwichtige Seiten von der Indexierung auszuschließen. Derzeit werden auch das Kontaktformular und die AGBs von GOODplace.org von Google indexiert.

Snippet von den AGBs

Diese Seiten können mit dem Noindex-Meta-Tag von der Indexierung ausgeschlossen werden. Dasselbe gilt für Seiten, die alle Artikel zu bestimmten Schlagworten zusammenfassen:

Snippets der Tag-Seiten

Damit der Crawler auch alle Unterseiten der Website findet, sollte man unbedingt eine XML-Sitemap anlegen und diese über die Google Webmaster Tools einreichen. Die Sitemap listet alle Unterseiten für den Crawler auf, sodass dieser die Struktur der Seite schnell und vollständig erfasst.Soziale Netzwerk-Profile-Buttons

Die Analyse mit dem Screaming Frog ergab auch, dass die Website beim Klick auf einen der Buttons (siehe rechts) auf das jeweilige soziale Netzwerk per Statuscode 302 weiterleitet. Die bessere Alternative ist jedoch, über die Buttons auf die Profile zu verlinken. So werden die Profile in den sozialen Netzwerken von dem Linkjuice gestärkt.

Wichtige To Dos für GOODplace.org

  • Wichtige Keywords anhand einer Keyword-Recherche identifizieren und diese gezielt stärken
  • H1 bis H6-Überschriften konsequent nutzen und die Überschriften H1 bis H3 als wichtige Keyword-Träger erkennen
  • Navigation in URL-Struktur übertragen
  • Die URL kurz halten und auf Sonderzeichen verzichten
  • Auf Title- und Description-Länge achten
  • Auf einzigartige Inhalte achten (Contact und Kontakt)
  • Keywords in den Reiterkategorien überdenken (deutsch)
  • GOODplace.org in den Google Webmaster Tools anmelden und Sitelinks abwerten
  • Alt- und Title-Attribut bei Bildern verwenden
  • Eine XML-Sitemap anlegen und über die Google Webmaster Tools einreichen
  • Google Authorship Markup nutzen
  • Textmarkierungen nutzen
  • Unwichtige Seiten auf noindex setzen
  • Die sozialen Netzwerk-Profile per Link stärken

Ich hoffe, diese praktische OnPage-Analyse hat euch geholfen. Habt ihr noch weitere Tipps für GOODplace.org?

Noch eine schöne Restwoche wünschen

Gesa und die SEO Trainees

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Autor:In

17 Antworten

  1. Hey, ich finde ein weiterer wichtiger Punkt in Sachen Analyse einer Seite, ist ein guter Cookie Banner, denn durch ein guter Cookie Banner ermöglicht einem, durch das ganze Tracken der Viewer, die die Cookies angenommen haben, die Einsicht in wichtige Daten, auf die man dann für Optimierung seiner Seite ausrichten kann. Hierfür kann ich den Cookie Banner von consentmanager
    ( https://www.consentmanager.de/cookie-banner/ )empfehlen.

  2. Hi,

    Das mit dem Linkjuice in die Sozialen Netzwerke ist zwar richtig, aber hinter den Buttons die oben gezeigt werden, befinden sich nicht die Profile von Goodplace, sondern der Auth-Prozess für die Anmeldung.

    Der Linkjuice auf die sozialen Profile von Goodplace ist ohnehin gegeben, da auf jeder Seite im Footer die Links gesetzt sind.

    VG

    Oliver

    1. Hallo Oliver,

      danke für deine Ergänzung! Mir fiel die 302-Weiterleitung auf die sozialen Netzwerke einfach als sehr ungewöhnlich auf.

      Liebe Grüße
      Gesa

  3. Ich finde die Vorgehensweise sehr interessant und werde das auch mal mit meinen Seiten „durchspielen“. Schade nur, dass Seolytics den Free Account nach einigen Tagen sperrt. Da muss ich mir eine Alternative suchen..

    1. Hi Chris,

      deinen SEOlytics Starter Account kannst Du beliebig lang nutzen. Auch wenn dein Zeitkonto abläuft oder bereits abgelaufen ist, kannst du es ganz einfach verlängern. Logge dich dazu ein, dann gelangst du auf die Lizenz-Seite, auf der du eine Facebook- oder Twitter-Empfehlung abgibst. Danach ist dein Zeitkonto wieder aufgeladen.

  4. Vielen Dank für das Zeigen, wie man vorgehen kann.

    Das ist sicher für Webseiten, die von kleinen und mittelständischen Unternehmen bzw. Vereinen betrieben werden, sehr gut dargestellt. Und jeder kann selbst schauen, wo Potentiale für mehr User/Besuchernutzen stecken.

    Denn darum geht es doch im Kern, oder ?

    Aus diesem Grund finde ich den Ratschlag, z.b. die AGB aus dem Index zu nehmen, nicht ganz so glücklich. Potentielle Kunden wollen sich eventuell genau zu den Vertragsbedingungen informieren und es wäre doch nur sinnhaft, diese als Ergebnis in den Suchmaschinen zu finden.

    Noch eine Frage: Gelten diese Hinweise auch für andere Suchmaschinen oder ist das googlespezifisch?

    1. Wenn sich jemand zu den AGBs einer Webseite informieren möchte, dann tut er dies in der Regel über die Webseite und nicht über die Suchergebnisse.

      Der Hinweis von Gesa ist schon ganz richtig, Index sauber halten und Seiten, die nicht ranken sollen, rauslassen. 😉

    2. Hi Thomas,

      danke für deinen Kommentar und dein Lob. 🙂 Es stimmt, ich habe immer von Google gesprochen, einfach weil Google in Deutschland einen Marktanteil von über 90 % hat. Aber im Prinzip stimmen die Hinweise auch für andere Suchmaschinen in Deutschland.

      Zu deinem Hinweis zu den AGBs: Als Online-Unternehmen hat man ja das Ziel die Nutzer auf die Seiten mit interessanten Inhalten und tollen Produkten zu locken. Daher gehören konversionsstarke Seiten unbedingt in den Index! Natürlich sind die die AGBs nicht unwichtig und sollten deshalb auch schnell auf der Website aufzufinden sein. In den Index gehören sie meiner Meinung nach aber nicht. Wenn die AGBs im Index sind heißt das möglicherweise auch, dass eine andere, konversionsstarke Seite nicht im Index ist (aufgrund des Indexierungsbudgets).

      Liebe Grüße
      Gesa

      1. Danke, Gesa, für Deine Erläuterung.

        Das mit dem Indexierungsbudget habe ich das erste Mal gelesen. Es klingt sehr logisch, wenn einer Webseite nur x Plätze in der Suchmaschine ‚zugestanden‘ werden und dadurch ergeben sich ja ganz neue Aufgaben.

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