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Der SEO-Wochenrückblick KW 49

In diesem Wochenrückblick geht es mit dem Artikel über Cambridge Analytica etwas politisch zu. Außerdem gibt es noch die heißesten SEO-Trends für 2017, Amazons erstes physisches Geschäft und viel Aufregung um „sexy black moms“. Viel Spaß beim Lesen!

Die Bombe, die keine war

Ihr habt den Artikel auf dasmagazin.ch bestimmt nicht übersehen, in dem Mikel Krogerus und Hannes Grassegger darauf hinweisen, wie die Firma Cambridge Analytica mit einer perfektionierten Analysemethode Facebook Likes auswertet, um detaillierte Zielgruppen zu erstellen und so Donald Trump vermeintlich zum Sieg verholfen hat. Ich halte das für Augenwischerei.

das magazin trump
© Das Magazin

Der Artikel schreit förmlich nach Verschwörungstheorie: Online Marketing sei Schuld an Trumps Sieg (und am Brexit auch noch). Und wenn wir diese zwielichtigen Methoden aus der Werbewelt schaffen, haben wir das politische Gleichgewicht wiederhergestellt.

Zeit und Spiegel haben die kühnen Behauptungen aber schnell relativiert: Cambridge-Analytica-Chef Alexander Nix hat die Wahlen nicht bestimmt. Zumindest ist das in keinster Weise bewiesen.

Interessante Methode für alle Werber

Gerade aus Online-Marketing-Sicht ist der Artikel natürlich trotzdem lesenswert. Im Kern geht es um Mikrotargeting. Zielgruppen werden so dermaßen detailliert definiert, dass man die Werbebotschaften auf die Bedürfnisse jedes Einzelnen zuschneiden kann. Die Conversion Rate dieser Werbung ist 1400 % höher als eine der Zielperson widersprechende Werbung.

Konkret bedeutet das, dass man anhand weniger Likes auf Facebook Menschen psychologisch perfekt einordnen kann. So soll das Liken des Wu-Tang Clan der beste Indikator für Heterosexualität sein. „Lady-Gaga-Follower sind mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit extrovertiert. Wer Philosophie likt, ist eher introvertiert.“ Angeblich reichen durchschnittlich 68 Likes aus, um beispielsweise Intelligenz, Religionszugehörigkeit oder Drogenkonsum vorherzusagen.

Diese Profile sollen für alle Amerikaner angelegt worden sein, um sie entweder davon zu überzeugen, Trump zu wählen oder Clinton nicht zu wählen. So sollen „Afroamerikanern Videos zugespielt worden sein, in denen Hillary Clinton schwarze Männer als Raubtiere bezeichnet“.

Werbung ist oft verwerflich

Selbst wenn Cambridge Analytica maßgeblich für Trumps Erfolg verantwortlich sein sollte, kann man sich meiner Meinung nach nur über verwerfliche Botschaften aufregen, die beispielsweise vielen Afroamerikanern angezeigt wurden, nicht aber über die Werbeform an sich. Diese ist doch nichts weiter als eine logische Weiterentwicklung.

Barack Obama hatte ebenfalls auf Mikrotargeting gesetzt und ja, Facebook bietet selbst auch eine große Auswahl an Zielgruppen an. Soll ich mich aufregen, weil man seine Werbung jetzt noch zielgerichteter schalten kann als zuvor? Werbung an sich ist oft verwerflich. Das war auch vor Trump schon so.

Deshalb sollten wir lieber die Ohren spitzen und gut zuhören: Bei einem Conversion-Rate-Anstieg von 1400 % müssen sich alle Werber einmal Gedanken machen, was sie aus der ganzen Geschichte lernen können.

Meine Meinung.

Google News

  • Auch „noindex“-Seiten übertragen Pagerank: Christian K. von SEO Südwest hat via Twitter die Frage an Googles John Müller gestellt, ob auch nicht indexierte Seiten Pagerank an verlinkte Seiten übertragen können. Die Antwort war ein klares „ja“.
  • „Sexy white mom“ vs. „sexy black mom“: Im Googleforum ist eine Diskussion über die wirklich wahren Dinge im Leben entfacht. Im amerikanischen Index wird für das Keyword „sexy black mom“ pornografischer Inhalt ausgespielt, während die Mütter bei „sexy white mom“ noch halbwegs angekleidet sind. Skandal!!
  • Google setzt zu 100 % auf erneuerbare Energien: Google gibt stolz bekannt, dass sie ausschließlich Energie aus erneuerbaren Ressourcen beziehen und mit einer monatlichen Summe von 2,6 Gigawatt zudem der weltweit größte Unterstützer grüner Energien sind: „That’s bigger than many large utilities and more than twice as much as the 1.21 gigawatts it took to send Marty McFly back to the future.“

Vermischtes

  • Amazon eröffnet erstes kassenloses Geschäft in Seattle: In der amerikanischen Stadt Seattle hat Amazon seinen ersten Offline-Shop Amazon eröffnet, der ab 2017 nicht mehr nur Testern, sondern der Allgemeinheit zugänglich sein soll. Das Besondere an dem Geschäft ist das Bezahlsystem. Durch die App „Amazon Go“ braucht man lediglich am Eingang einchecken und das war’s: keine Schlangen, keine Kassen. Man kann wohl alles einfach einstecken und das Geschäft wieder verlassen. Karl Kratz witzelt auf Facebook, dass Amazon so die Kunden konditioniert, herkömmliche Geschäfte leer zu „klaufen“.
  • Amazon Business in Deutschland gestartet: Wie Internet World berichtet, ist seit heute Amazon Business in Deutschland verfügbar. Geschäftskunden finden auf der Plattform über 100 Millionen Produkte und können auf neue Features zurückgreifen. So werden u. a. Nettopreise ausgewiesen und Zugriffe von mehreren Personen auf einen Account unterstützt.
  • SEO-Trends 2017: Auf Search Engine Land findet ihr einen Artikel, in dem Pratik Dholakiya seine Prognose für die SEO-Trends 2017 abgibt. Unter anderem geht er auf die Themen Voice Search und Rich Answers bzw. Rich Snippets ein.

Ein schönes Wochenende wünschen euch

Julian und die SEO-Trainees

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Autor:In

2 Antworten

  1. Hallo Julian,

    danke für das Teilen meines Artikels im tagSeoBlog. Leider lag ich mit meinen Beobachtungen offensichtlich so falsch, dass ich den Artikel gelöscht habe, damit er nicht zu Mißverständnissen führt und andere verleitet, ihre Inhalte nicht auf dem Laufenden zu halten. Daher möchte ich die bitten, die Passage mit meinem Artikel zu löschen oder ein entsprechendes Update hinzuzufügen.
    Danke und schönen Gruß
    Martin

    1. Moin Martin,

      ich habe deinen Artikel aus unserem WR entfernt. Schade eigentlich, mich hat das Thema sehr interessiert. Falls du noch einmal einen Artikel zu dem Thema verfassen solltest, melde dich gerne.

      BG
      Julian

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