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Der SEO-Wochenrückblick KW 38/18

Worauf solltet Ihr bei der Erstellung einer Website achten? Personalisiert Google organische Suchergebnisse? Warum ist Social Media Listening für SEOs interessant? Was gibt es Neues aus der SEO- und Online-Marketing-Welt? Lest dies und mehr in unserem aktuellen SEO-Wochenrückblick!

Die optimale Erstellung einer Website

SEOs optimieren Websites. So weit, so klar!

Wenn es aber noch gar keine Website gibt, kann man auch nichts optimieren. Falsch!

Der Prozess der Erstellung einer neuen Website (ob für Euch selbst oder Eure Kunden) kann SEO-technisch optimiert werden. Dadurch könnt Ihr Euch viel Arbeit, Ärger und nachträglich Kosten sparen. Wenn man etwas anfängt, sollte man es einfach gleich richtig machen!

website under construction

Brad Smith hat diese Woche im SearchEngineJournal einen Leitfaden zu diesem Thema veröffentlicht und wir fassen für Euch die wichtigsten Punkte zusammen. Dabei haben wir uns auf die Tipps rund um die tatsächliche Neuerstellung einer Website konzentriert. Konkrete Hinweise zum Relaunch einer bestehenden Website heben wir uns für einen anderen Wochenrückblick auf.

Vorbereitungsphase

  1. Alles eine Frage der Software

Am Anfang solltet Ihr Euch die Frage stellen, womit Ihr Eure neue Website bauen wollt. Die Auswahl besteht oft zwischen typischen Verdächtigen wie WordPress, Wix oder Typo3. Dabei ist wichtig, dass die Software das leisten kann, was Ihr für Eure Website benötigt. Aus SEO-Sicht solltet Ihr Euch jedoch vor allem die Frage stellen, welche dieser Systeme es ermöglichen, neben innovativem Design auch SEO-Maßnahmen effizient umzusetzen. Die Faustregel lautet hier: Je freier und damit entwicklungsintensiver Ihr Eure Website baut, desto mehr Zeit müsst Ihr für die Umsetzung von SEO-Maßnahmen einplanen. Die einfachste Möglichkeit ist an dieser Stelle oft die Entscheidung für WordPress, auch weil es für dieses CMS etablierte und gut funktionierende SEO-Plugins gibt.

  1. Wie soll das Kind heißen?

Die Wahl des Domain-Namens sollte gut überlegt sein. Behaltet dabei im Kopf, wie oft dieser Name in Anchor-Texten verwendet werden könnte um auf Eure neue Seite zu verlinken.

  1. Passendes Hosting

Für die Wahl eines passenden Hosts solltet Ihr Euch gut informieren. Der Einfluss des Hosts auf Websites wird oft unterschätzt. Der Server wirkt sich jedoch auf wichtige Eigenschaften Eurer Website wie Sicherheit und Ladegeschwindigkeit aus. Zudem muss er mit den potenziell reißenden Traffic-Strömen umgehen können, die Eure Website generieren kann.

  1. Navigation vor Design

Usability und SEO gehen Hand in Hand. Was bringt Euch eine Seite, mit der weder Kunden noch Suchmaschinen vernünftig interagieren können? Usability kann man in zwei grobe Bereiche aufteilen: Navigation und Design. Aus SEO-Sicht ist es sinnvoll sich zuerst Gedanken über die Navigation zu machen. Überlegt Euch, welchen Mehrwert Eure Website für Eure Nutzer bieten soll. Welche Bedürfnisse haben Eure zukünftigen Kunden und wie wollt Ihr diese stillen? Was wollen Nutzer auf Euren Seiten finden? Zu diesen Bedürfnissen solltet Ihr dann Themenbereiche definieren und passende Content-Ideen für diese Themen sammeln. Erst jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, sich Gedanken über das Design der Seiten zu machen. Das Design soll letztendlich dabei helfen, dass Nutzer auf angenehme Weise auf der neuen Website das finden, was sie suchen.

  1. Mobilfreundlichkeit

Gerade wegen Googles Initiative zur Mobile-First-Indexierung ist es elementar für den SEO-Erfolg von Websites, dass sie für mobile Endgeräte optimiert sind. Dabei ist es empfehlenswert eine Website von Beginn an responsiv zu bauen. Darüber hinaus liebt jeder schnell ladende Seiten. Dazu könnt Ihr beispielsweise Eure Seiten auch so bauen, dass sie als AMPs ausgespielt werden können.

  1. Nutzbarkeit testen

Nachdem Ihr Navigation und Design geplant habt, müsst Ihr sicherstellen, dass Euer Plan auch funktioniert. Folgende Fragen müssen bei Tests unbedingt positiv beantwortet werden: Kann man alles lesen? Funktioniert die Website in jedem Browser? Ist sie mobilfreundlich? Finden Nutzer sich zurecht? Sorgt dafür, dass Ihr auch in Zukunft ein Auge auf die Nutzbarkeit Eurer Seite behaltet.

  1. Snippet-Optimierung

Legt von Anfang an individuelle und aussagekräftige Titles und Meta-Descriptions für jede Seite an. Dies ist keine Aufgabe, die man sich aus Zeitgründen sparen kann. Wenn Euch keine gute Beschreibung für bestimmte Seiten einfällt, dann könnt Ihr sie gleich löschen. Seiten, bei denen Ihr selbst nicht wisst, warum sie wichtig sind, müssen auch nicht online gehen.

  1. Plant eine Party!

Websites sollten nicht einfach so online gehen. Das ist ein besonderer Moment, der gefeiert werden sollte. Legt einen Termin zur „Eröffnung“ fest, organisiert ein Event, ladet Leute ein und plant Aktionen, die erste Kunden anlocken!

Startphase

  1. Monitoring ermöglichen

Google Analytics und die Google Search Console sind sehr hilfreiche Tools, um wertvolle Einsichten darüber zu gewinnen, wie Nutzer und Suchmaschinen mit Eurer neuen Website interagieren und wie erfolgreich Eure Seiten sind. Zudem sind sie kostenlos. Je früher Ihr diese Tools für Eure Website einrichtet, desto früher können diese mit der Sammlung relevanter Daten beginnen.

Pflegephase

  1. Nichts hält ewig

Rechnet damit, dass auf Eurer Website auch mal was kaputt geht. Das ist ganz normal. Je schneller Ihr jedoch schadhafte Seiten, Links oder Anwendungen identifiziert, desto schneller könnt Ihr diese beheben. Gewöhnt Euch an, regelmäßig zu überprüfen, ob auf Euren neuen Seiten immer noch alles so funktioniert, wie geplant.

  1. Passende Werbekanäle finden und nutzen

Arbeitet weiter daran, Eure neue Website bei potenziellen Kunden bekannt zu machen. Nutzt Posts in sozialen Netzwerken, Ads oder Newsletter, um nur ein paar wenige Möglichkeiten des Online Marketings zu nennen.

Bonus-Tipp zum Schluss: Hört nicht auf zu testen und zu optimieren!

Google News

  • Organische SERPs werden von Google kaum personalisiert: CNBC ist von Google eingeladen worden, Zeuge eines internen Meetings zu werden, bei dem es um Anpassungen der Darstellung von Suchergebnissen ging. Dabei konnte CNBC vor allem feststellen, dass Entscheidungen für bestimmten Anpassungen sehr datenbasiert erfolgen. Eine der interessantesten Erkenntnisse des Berichts ist jedoch die Aussage eines leitenden Google-Mitarbeiters, dass die SERPs kaum personalisiert werden. Großen Einfluss auf die angezeigten Suchergebnisse würden nur der Aufenthaltsort und kürzlich vorangegangene Suchanfragen des Nutzers haben.
  • Meta-Informationen im HTML-Code nicht mit JavaScript abändern: Wie SEO-Südwest berichtete, warnte John Mueller im aktuellen Webmaster Hangout davor, Meta-Informationen in der statischen HTML-Version unterzubringen und dann diese mit Hilfe von JavaScript zu verändern. In so einem Fall würde Google zuerst die HTML-Version crawlen und die Meta-Informationen auslesen. Danach würde die Seite mit allen JavaScript-Elementen gerendert. Wenn sich an diesem Punkt durch die Ausführung des JavaScripts, die Meta-Informationen verändern würden, sende dies verwirrende Signale an Google. Nutzt also nur eine der beiden Vorgehensweisen, um Suchmaschinen Meta-Informationen zu liefern.
  • AMP ist nicht mehr allein Googles Projekt: Der Blog des Accelerated Mobile Pages Project hat diese Woche angekündigt, dass das AMP-Projekt in Zukunft nicht mehr alleine von Google geführt werden wird. Stattdessen soll ein Konsortium gebildet werden, das gemeinsam über die zukünftige Entwicklung des Projekts entscheiden wird. Dabei geht es beispielsweise um neue Features, Codeänderungen oder Bug Fixes. Mit von der Partie werden beispielsweise Vertreter von Twitter, Pinterest, Yahoo und eBay sein.
Daten zur Beteiligung am AMP-Projekt
Aktuelle Beteiligung am AMP-Projekt
  • Optimierungen bei Google Optimize: Mit Google Optimize könnt Ihr verschiedene Performance-Tests wie zum Beispiel A/B-Tests für Eure Websites durchführen. Der Blog der Google Marketing Platform hatte zuletzt neue Funktionen für das Tool angekündigt. So könnt Ihr Euch jetzt über Ereignisse, wie zum Beispiel den Beginn oder das Ende eines Eurer Experimente, per Mail benachrichtigen lassen. Zudem gibt es in Google Analytics jetzt die neue Dimension „Experiment ID with Variant“. Diese Dimension kombiniert die ID von Optimize-Experimenten mit einer spezifischen Variante Eurer Website, die von Nutzern besucht wurde. Abschließend können Experimente jetzt auch geplant werden, sodass sie zu einem bestimmten Zeitpunkt oder in einem vordefinierten Zeitraum stattfinden.

Vermischtes

  • Wie Social Media Listening SEOs helfen kann: Auch wenn für Google die Präsenz in sozialen Netzwerken kein direkter Rankingfaktor ist, lohnt es sich SEO-seitig die digitalen Ohren auf den verschiedenen Plattformen offen zu halten. Mit Monitoring Tools bekommt Ihr laufend Updates darüber, ob Eure Marke in Posts erwähnt wird. Diese Informationen könnt Ihr wie folgt nutzen, so Search Engine Watch: 1. Behaltet die Stimmung im Auge. 2. Verwandelt Mentions in Links. 3. Findet relevante Influencer der Branche.
  • Pinterest für die Customer Journey optimieren: Laut Pinterest gaben unglaubliche 50 % der Teilnehmer einer Umfrage unter Pinterest-Nutzern an, ein Produkt gekauft zu haben, nachdem sie einen gesponserten Pin gesehen haben. Deshalb sollten E-Commerce-Händler die Möglichkeiten von Pinterest (Gruppenboards, Visual Search und Rich Pins um nur einige zu nennen) ausreizen und die potenzielle Zielgruppe auf der Customer Journey begleiten. Samuel Mangialavori gibt wertvolle Tipps wie Pinterest in welcher Stufe der Customer Journey eingesetzt werden kann und was diese Maßnahmen bei der Zielgruppe bewirken können.
  • Comeback nach zwei Jahren – die chronologische Timeline auf Twitter kommt zurück: Nach zunehmender Kritik der User bezüglich der algorithmischen Timeline haben Twitter-Nutzer künftig die Wahl, in welcher Sequenz die einzelnen Tweets ausgegeben werden sollen. Dies kündigte der Twitter-Support diese Woche an. Dazu muss dann in den Einstellungen allerdings aktiv die Option „Beste Tweets zuerst anzeigen“ deaktiviert werden.
  • Amazon schafft mit Storefronts einen eigenen Marktplatz für kleine Händler: Fast 50 % der weltweit verkauften Produkte kommen auf Amazon von kleinen und mittleren Unternehmen. Nun gibt Amazon solchen die Chance, sich mit einem eigenen Storefront auf dem Marktplatz zu positionieren. Offen bleibt jedoch, ob diese digitalen Schaufenster die Sichtbarkeit für die Händler wirklich erhöhen. Wir konnten auf jeden Fall bisher keinen Weg finden von der Startseite auf einen der Storefronts zu gelangen.

Unsere Tipps der Woche

  • Data Driven Business Berlin – 13.-14.11.2018: Bei der Data Driven Business in Berlin werden dieses Jahr über 110 Referenten auf gleich drei Konferenzen erwartet. Ziel Nr. 1: Ein umfassender Blick auf den Einsatz von nachhaltigen Online-Marketing- & Analytics-Strategien für Unternehmen. Seo-trainee.de-Leser profitieren bei der Ticketbestellung mit dem Code DDBSEO15 von satten 15 % Rabatt.

Ein schönes Wochenende wünschen Euch

Martin und die SEO-Trainees

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Autor:In

3 Antworten

  1. Hallo Martin,
    mal wieder ein spannender Artikel, danke 🙂

    Beim Thema „Optimale Erstellung einer Webseite“ sind mir zwei Punkte aufgefallen, die ich aus der Praxis so nicht bestätigen kann.

    1.) „…die einfachste Möglichkeit ist an dieser Stelle oft die Entscheidung für WordPress, auch weil es für dieses CMS etablierte und gut funktionierende SEO-Plugins gibt.“ Ich stimme Dir beim Punkt „Verwendung etablierter Systeme“ auf jeden Fall zu, generell zu WordPress zu raten halte ich für gewagt. Andere CMS haben die Funktionen die die WP-SEO-Plugins bieten z.T. schon out-of-the-box mit dabei. Und jedes Plugin muss am Ende ja auch gewartet werden und liefert Angriffsflächen für Angriffe. Und für viele Einsatzszenarien ist WordPress meiner Erfahrung nach keine gute Wahl (große Seiten, mehrsprachige Seiten, Multidomaininstallationen, Seiten die schnell sein sollen…).
    Es gibt am Ende nicht das perfekte CMS, sondern lediglich das perfekte CMS für einen bestimmten Einsatzzweck.

    2.) „Rechnet damit, dass auf Eurer Website auch mal was kaputt geht. Das ist ganz normal.“ Finde ich ganz und gar nicht normal und habe ich in vielen Jahre Webentwicklung so auch nicht erlebt. Es mag kritische Momente geben (z.B. Updates oder gar Versionssprünge), aber wenn so was im „Normalbetrieb“ passiert, dann ist irgendwas im Argen…

    VG
    Christoph

  2. Hey Martin,

    zum Thema Pflegephase.

    A) eine Seite, die immer wieder aktualisiert wird, rankt bei Google besser?
    B) zu viele Veränderungen wirken sich negativ auf das Ranking aus

    Wie ist deine Einschätzung dazu?

    Ich persönlich versuche immer viel zu basteln und habe manchmal das Gefühl, ich verschlimmbessere es damit 🙂

    1. Hi Timm,
      hier ist meine Einschätzung zu deinen Punkten:

      Aktualität ist vor allem dann ein Ranking-Faktor, wenn du Nachrichten veröffentlichst und bei den Google News ranken möchtest oder wenn du Inhalte zu aktuellen Themen schaffst. Je nach Branche und Suchanfragen, die deine Seite bedienen soll, kann aber auch Evergreen-Content sehr gut ranken. Natürlich sollten aber auch zeitlose Inhalte regelmäßig daraufhin überprüft werden, ob sie tatsächlich noch stimmen. Aber: Nur, weil etwas neu ist, rankt es nicht unbedingt besser.
      Es geht eher darum, der Suchintention der eigenen Zielgruppe gerecht zu werden und dazu relevante Inhalte zu schaffen.

      Das bringt mich zu deinem zweiten Punkt: Die Häufigkeit von Veränderungen ist für das Ranking nicht entscheident. Die Frage ist eher, ob die Veränderungen helfen, dass deine Seite für Nutzer relevanter wird und, dass Suchmaschinen das auch erkennen können. Um das herauszufinden, ist testen und ausprobieren meiner Meinung nach eine gute Taktik.

      Hilft dir das?

      LG
      Martin

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