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SEO-Monatsrückblick Mai 21

Bei der Google I / O stand vor allem ein Thema im Vordergrund: Das bessere Verstehen von Informationen mittels künstlicher Intelligenz. Google stellte in diesem Zusammenhang zwei Modelle vor, die die Suche nachhaltig verändern könnten. Außerdem in den Google News: Neue Features für Maps und Fotos. Viel Spaß beim Lesen!

Künstliche Intelligenz: LaMDA und MUM

Auf der Google I / O stellt Google jedes Jahr die neuesten Produkte und Technologien vor, an denen aktuell gearbeitet wird. In diesem Jahr war die Veranstaltung geprägt von den Entwicklungen, die im Bereich der künstlichen Intelligenz erreicht werden konnten.

Darunter sind gleich zwei Sprachmodelle, die genau wie BERT und GPT-3 auf Transformer basieren: MUM und LaMDA. Transformer ist eine neuronale Netzwerkarchitektur, die von Google Research entwickelt und 2017 veröffentlicht wurde. Die Architektur erzeugt ein Modell, das darauf trainiert werden kann, während des Lesens von Sätzen darauf zu achten, wie Wörter miteinander in Beziehung stehen, und dann vorherzusagen, welche Wörter ihrer Meinung nach als nächstes kommen werden. Beide könnten zukünftig zu einer Veränderung der Suche beitragen.

Wie funktioniert das?

LaMDA, die Abkürzung steht für „Language Model for Dialogue Applications“ (Sprachmodell für Dialoganwendungen), wurde im Gegensatz zu den meisten anderen Sprachmodellen auf Dialoge trainiert. Während des Trainings erlernte es mehrere Nuancen, die eine offene Konversation von anderen Formen der Sprache unterscheiden. Eine dieser Nuancen ist z. B. die Empfindsamkeit. Diese Konversationsfähigkeiten könnten zukünftig bei verschiedenen Google-Produkten von Bedeutung sein. Allerdings gibt es hierzu noch keine konkreten Informationen seitens Google.

MUM, die Abkürzung steht für „Multitask Unified Model“, basiert, wie bereits erwähnt, auf einer Transformer-Architektur. Google zufolge ist MUM 1.000-mal leistungsfähiger als BERT, das auf derselben basiert und 2019 eingeführt wurde. MUM versteht nicht nur Sprache, sondern generiert sie auch. Es wurde für 75 verschiedene Sprachen und viele verschiedene Aufgaben gleichzeitig trainiert, wodurch es ein umfassenderes Verständnis von Informationen und Weltwissen entwickeln kann als bisherige Modelle.

Ziel ist es, die Suche durch den Einsatz von MUM deutlich zu vereinfachen. Gerade komplexe Suchanforderungen führen dazu, dass Nutzer verschiedene Informationen zu einem übergreifenden Thema suchen müssen. In Zukunft sollen also weniger Suchen benötigt werden, um zu einer Lösung zu gelangen.

MUM ist multimodal, es versteht demnach Informationen über Text und Bilder hinweg. Außerdem stellen andere Sprachen oft eine erhebliche Barriere für den Zugang zu Informationen dar. MUM hat das Potenzial, diese Grenzen zu überwinden, indem es Wissen sprachübergreifend überträgt. So lernt es von Quellen, die nicht in der Sprache geschrieben sind, in der die Suchanfrage gestellt wurde und liefert eine Lösung.

Die Technologie kann in Zukunft auf weitere Modalitäten wie Video und Audio erweitert werden. Für die kommenden Monate und Jahre hat Google bereits angekündigt, MUM-gestützte Funktionen und Verbesserungen in Produkte einzubringen. Vor der Einführung muss die Anwendung aber noch ausreichend getestet werden.

Ihr wollt noch mehr wissen?

Bisher hat Google natürlich noch keine konkreten Angaben gemacht, welche Rolle die Technologien in zukünftigen Suchanfragen spielen. Potenzial für die Anwendung bei verschiedenen Google-Produkten besteht aber auf jeden Fall. Im Google Blog findet Ihr offizielle Informationen zu LaMDA und MUM.

Google News

Neue Features für Maps und Fotos

Des Weiteren hat Google auf der I / O zusätzliche Features für Google Maps und Google Fotos angekündigt, die ebenfalls auf künstlicher Intelligenz basieren.

Zu den wichtigsten Features für Google Maps gehören:

  • Bei der Berechnung von Routen berücksichtigt Maps nun auch, ob auf bestimmten Strecken besonders häufig Vollbremsungen vollzogen werden und sortiert diese aus, sofern die Alternativroute nicht deutlich länger dauert. Damit soll die Routenplanung kontinuierlich verbessert werden.
  • Von der Karte aus könnt Ihr von nun an direkt in den Live View Modus wechseln und so hilfreiche aktuelle Details zu Geschäften oder Restaurants abrufen. An komplexen Kreuzungen werden Euch neuerdings auch Straßenschilder angezeigt, die Euch dabei helfen sollen, den richtigen Weg zu finden.
  • Die Straßenkarten einiger weiterer Städte sollen bis Ende des Jahres detaillierter werden, darunter z. B. Berlin. Dieses Feature ermöglicht eine realitätsgetreue Karte, in der Zebrastreifen, Verkehrsinseln und Gehwege maßstabsgerecht abgebildet sind.
  • Die Live-Informationen zu Geschäften und Restaurants sollen erweitert werden. Mit dieser Erweiterung soll es möglich sein, die aktuelle Beliebtheit bestimmter Viertel und Straßen auf den ersten Blick zu erkennen.
  • Um die Karte trotz der vielen Informationen übersichtlich zu gestalten, bringt Google den Kontext ins Spiel. Schaut Ihr beispielsweise vormittags auf die Karte, werden Euch Cafés angezeigt, nicht aber die Restaurants, die erst später öffnen.

Zu den wichtigsten Features für Google Fotos gehören:

  • Im Laufe des Jahres wird mithilfe von künstlicher Intelligenz ein Feature gelauncht, das Euch Erinnerungen von persönlich wertvollen Tagen zusammenstellt. Des Weiteren wird es ein Feature geben, das bestimmte Muster in Euren Fotos erkennt und Euch diese als Erinnerung anzeigt.
  • Google launcht die Cinematic Moments. Dabei werden die Bewegungen zwischen zwei Fotos synthetisiert und die Lücken mit neuen Bildern aufgefüllt. So entstehen lebendige Bilder.
  • Außerdem möchte Google im Sommer die Funktion erweitern, die es Euch bereits ermöglicht, bestimmte Erinnerungen an Personen oder Zeiträume (in Form von Fotos) auszublenden. Zusätzlich soll es einen gesperrten Bereich geben, in dem die Fotos passwortgeschützt sind. Auf dem Pixel ist diese Funktion ab sofort verfügbar.

Android 12

Am 18. Mai hat Google die Beta des neuen Androidsystems herausgebracht. Android 12 beinhaltet die bisher größte Design-Änderung in der Geschichte von Android. Beispielsweise könnt Ihr Euer Gerät mit einer benutzerdefinierten Farbpalette und neu gestalteten Widgets vollständig personalisieren. Und auch in Sachen Datenschutz gibt es einige neue Funktionen:

  • Das Privacy Dashboard gibt Euch einen Überblick darüber, welche Apps wie oft auf welche Informationen zugreifen. Außerdem seht Ihr hier Eure Berechtigungseinstellungen und könnt sie im Handumdrehen widerrufen.
  • Es gibt eine Anzeige oben rechts in der Statusleiste, die anzeigt, wann eine App auf das Mikrofon oder die Kamera zugreift. Diese Sensoren könnt Ihr zudem per Toggle Button für das gesamte Gerät ausschalten.
  • Eine neue Berechtigung für den ungefähren Standort trägt dazu bei, dass bestimmte Apps, wie z. B. Wetter-Apps, nicht mehr Euren genauen Standort abrufen können.
  • Außerdem wird mit dem neuen System das Android Private Compute Core eingeführt. Auf Basis dessen können weitere Technologien eingeführt werden, die von vornherein privat sind. Die gesamte Audio- und Sprachverarbeitung findet dabei auf dem Gerät statt, isoliert vom Netzwerk, um Eure Privatsphäre zu schützen.

Die Beta-Version steht Pixel-Nutzern bereits zur Verfügung. Konkrete Angaben, wann Android 12 auch von Nutzern von Geräten anderer Hersteller genutzt werden kann, gibt es noch nicht. Alle Neuerungen könnt Ihr im Google Blog nachlesen.

Änderungen in der Google Search Console

Seit kurzem werden keine Scroll-To-Text-Daten mehr in der Search Console angezeigt. Mit dieser Funktion könnt Ihr einen Link zu einem bestimmten Teil einer Seite erstellen, indem Ihr einen Textausschnitt in der URL angebt. Wenn die Seite geladen wird, hebt der Browser den Text hervor und scrollt ihn in die Ansicht. Diese URLs werden nun in der Google Search Console nicht mehr angezeigt. Daten von URLs mit Sprungmarken hingegen könnt Ihr weiterhin einsehen.

Außerdem hat Google die Gruppe Rich Results unter „Darstellung in der Suche“ (Search Appearance) aus der Search Console entfernt. Da es mittlerweile detailliertere Daten zu einzelnen Rich-Results-Gruppen gibt und diese teilweise Besonderheiten aufweisen, ist eine solche Gruppierung der Daten Google zufolge nicht optimal.

Online Marketing News

Facebook: Live Shopping Friday

Vom 21. Mai bis zum 16. Juli wird es auf Facebook ein wöchentliches Live Shopping Video geben, in dem Produkte aus den Bereichen Beauty und Fashion vorgestellt werden. Als Teilnehmer könnt Ihr direkt über den Live Chat Fragen stellen und Euch Produkte merken oder direkt über Facebook Shopping kaufen. Den News-Beitrag findet Ihr unter about.fb.com.

YouTube: Monetarisierung

YouTube hat angekündigt, künftig Geld an Influencer zu zahlen, die Kurzvideos (YouTube Shorts) auf die Plattform hochladen. Diejenigen, die die höchsten Interaktionsraten verzeichnen, sollen so einen monatlichen Bonus erhalten. Alle Details hierzu findet Ihr auf t3n.de.

Gleichzeitig hat YouTube seine Nutzungsbedingungen aktualisiert: Ab Juni können Anzeigen auch in Videos eingeblendet werden, deren Creator keine Monetarisierungsvereinbarung mit YouTube haben. Diese Creator erhalten also keinen Anteil der Einnahmen, können sich, so YouTube, allerdings weiterhin für das Partnerprogramm bewerben. Alle Änderungen und FAQs findet Ihr auf der YouTube Hilfe Seite.

Inhouse Tool für Trend Research

Gemeinsam mit Google hat OTTO ein neues Tool gelauncht, das es dem Unternehmen ermöglicht, die Bedürfnisse seiner Kunden genauer erfassen zu können. Das neue Tool namens MANGO (Merchant-Center Analytics with Google) gleicht OTTOs Produktdaten mit dem Suchverhalten auf Google sowie konkurrierenden Angeboten auf Google Shopping ab. Die Mitarbeiter, die mit dem Dashboard arbeiten, können sich anhand verschiedener Produktkategorien die beliebtesten Produkte der ausgewählten Woche ausgeben lassen. So können sie die Trends anschließend mit dem eigenen Produktangebot abgleichen und gegebenenfalls mit einer Sortimentserweiterung reagieren. Zudem soll bald auch der direkte Preisvergleich mit Wettbewerbern im Tool möglich sein, wie OTTO bekannt gab.

Insights zu Instagram Reels

Auf Instagram ist es von nun an möglich, ausführliche Insights zu den Reels zu erhalten. Wie die Plattform am 24. Mai bekannt gab, stehen den Creator- und Unternehmens-Accounts von nun an folgende Informationen zur Verfügung:

  • Instagram Reels: Total Plays, Reichweite, Likes, Kommentare, Saves und Shares
  • Instagram Live: Reichweite, Peak der zuschauenden Personen, Kommentare und Shares

Damit liefert Instagram eine Funktion, mit der der Erfolg der Reels nun messbar und vergleichbar wird. Konkurrent TikTok stellt diese Funktion bereits seit letztem Jahr bereit. Während TikTok aktuell eine Shopping-Funktion testet, möchte Instagram bald einen Audio-Tab bereitstellen, mit dem der passende Song für ein Reel schneller gefunden werden kann.

Unsere Tipps des Monats

Google Docs & Sheets

Seit Mitte Mai stehen Euch einige neue Features in den Google Dokumenten zur Verfügung. Unter anderem könnt Ihr mithilfe des @-Symbols direkt im Dokument auf Kollegen, Dokumente oder Meetings verweisen, Checklisten online und mobil aufrufen und aus dem Dokument heraus Eure Kollegen anrufen, um daran zu arbeiten. In den nächsten Monaten sollen noch weitere Funktionen hinzukommen. Eine Übersicht über die neuen Features erhaltet Ihr im Google Blog.

Linkpositionen analysieren

Ob ein Link in der Navigation, der Seitenleiste, dem Hauptinhalt oder dem Footer zu finden ist, kann eine hilfreiche Information darstellen. Zum einen könnt Ihr z. B. Broken Links leichter finden und anpassen, zum anderen lassen sich Rückschlüsse auf die interne Linkstruktur ziehen: Screaming Frog bietet Euch die Möglichkeit, Euch bei einem Crawl einer Seite genau diese Positionen anzeigen zu lassen. Anschließend könnt Ihr dann z. B. nur jene In-Links einer Seite betrachten, die aus dem Hauptinhalt der anderen Seiten verweisen. Unter screamingfrog.co.uk findet Ihr einen ausführlichen Guide zum Thema.

Suchintentionen kennen(lernen)

Bei der Keyword-Optimierung Eurer Website spielt die Suchintention eine zentrale Rolle. Oft werden Landingpages auf Keywords optimiert, ohne dass die Suchintention dieser befriedigt werden kann. Langfristig werden dann Rankings für diese Keywords verloren. Daher ist es essentiell, die Suchintention der Keywords, die in Frage kommen, herauszufinden und zu prüfen, ob die eigene Seite diese befriedigt. In den Suchergebnissen findet Ihr bereits Hinweise darauf, wie Google die Intention der Suchanfragen versteht. Mehr zu diesem Thema findet Ihr auf seokratie.de.

5 Fragen zu Content Marketing

airmotion hat ein Video veröffentlicht, in dem Patrick Klingberg Euch wichtige Fragen rund um das Thema Content Marketing beantwortet. Hier erfahrt Ihr unter anderem, welche Aspekte bei der Erstellung von hochwertigem Content eine Rolle spielen und wie Euch Content Marketing und SEO gemeinsam zum Erfolg verhelfen können.

webinale 2021

In diesem Jahr findet die webinale vom 7. bis zum 11. Juni statt. Die Veranstaltung behandelt vor allem die Themen UX und Webdesign. In unserem Artikel zur Veranstaltung fassen wir Euch die wichtigsten Fakten zusammen und haben zudem noch einen Rabattcode für Euch, mit dem Ihr 15 % sparen könnt.

Ein schönes Wochenende wünschen Euch

Annegret und die SEO-Trainees

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Autor:In

2 Antworten

  1. Hallo Annegret, danke für den Artikel, MUM war mir bisher nicht geläufig. Künstliche Intelligenz … ein spannendes Thema, in jeder Hinsicht.

  2. Vielen Dank für den Rückblick LaMDA & MUM hatte ich bislang nicht im Fokus. Es ist auch außergewöhnlich still um Google geworden, wenn es um Updates geht, wo Seiten nach oben schießen oder ins Tal der Tränen befördert werden. Aber vielleicht kommt es ja noch mit den lange angekündigten Core Web Vitals, wobei ich eher glaube, dass diese Großankündigung einen anderen Zweck hatte und Webmaster darin motiviert werden, das Beste aus ihren Seiten herauszuholen.

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