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Recap: Online Marketing Rockstars 2011

Hinter uns liegen rund 400 Minuten Vorträge und nur 60 Minuten Kaffeepause. Wow, die Online Marketing Rockstars 2011 hatten es in sich. Aber es kann rückblickend vermerkt werden: Die Veranstaltung war nicht nur unterhaltsam, sondern hat auch ein umfassendes Bild der momentanen Trends im Online Marketing aufgezeigt. Für diejenigen, die leider nicht dabei sein konnten, im Folgenden ein kleines Recap …

Veranstaltungsort war diesmal die Bucerius Law School, wo wir um kurz nach neun mit leichter Verspätung durch die Moderatoren Philipp Westermeyer und Prof. Dr. Armin Rott begrüßt und in den Tagesablauf eingeweiht wurden. Heute würde es hauptsächlich um Suchmaschinenoptimierung, Affiliate & Display Marketing, Social Media, Conversion Optimierung sowie neue Geschäftsmodelle im Online Marketing gehen. Die Vorträge seien alle auf 20 Minuten begrenzt, um größtmögliche Vielfalt zu gewährleisten. Da dieses aber mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Überziehen verleite, sei ein Rockstar aus Schweden eingeladen worden, der die ehrenvolle Aufgabe habe, jeden Vortragenden nach Ablauf seiner Redezeit mit einem kleinen Liedchen zum Aufhören zu bewegen. Der erste Lacher war somit gesichert und die Vorträge konnten starten.

Themenblock 1: Suchmaschinenoptimierung

Im ersten Themenblock ging es darum, was gute SEO-Arbeit in Zukunft ausmachen wird. Alle Experten waren sich einig, dass diese in jedem Fall anspruchsvoller wird – ein Statement, das Johannes Beus in fünf Tatsachen begründet sah:

  1. Linkbuilding wird schwieriger, teurer und gefährlicher.
  2. Die Konkurrenz wird schlauer.
  3. Auch Google wird in manchen Bereichen zur Konkurrenz.
  4. Der Social Graph wird zu einem bedeutsameren Rankingfaktor.
  5. „Suchen ohne zu suchen“ wird zunehmen.

Es scheint so, als wenn härtere Zeiten auf uns SEOs zukommen würden. Also was kann man tun, um nicht abgehängt zu werden? Jochen Maaß empfahl, fleißig zu sein und den Konsumenten auf Dauer zu binden (Customer Lifetime Value). Auch internationale Märkte wie Argentinien oder die BRIC-Staaten sollten in Betracht gezogen werden. Aufgrund der hohen Suchanfragen und gleichzeitig geringen Marktsättigung würden sich Investitionen dort noch lohnen. Aber auch ein Blick auf die Websites, die in den letzten Monaten bei der Sichtbarkeit besonders gewonnen haben, könne Aufschluss über gute SEO-Arbeit geben. Diese Information lieferte uns Christoph Burseg. Demnach waren vor allem jene Websites erfolgreich, welche den Kunden Neuigkeiten boten, als Ratgeber fungierten, ein großes Shopping-Angebot offerierten oder auf die soziale Komponente in Form von Austausch und Kaufempfehlung setzen. Als Beispiel wurden 123people, Facebook und sueddeutsche.de genannt.

Da rund 25% aller Suchanfragen auf Videos hinzielen, sollte laut Jan Andresen auch der Kanal VSEO verstärkt Berücksichtigung finden. Als Alternative zu YouTube empfahl er vimeo.com. Hiermit sei es einfacher, ein Video auf der eigenen Website einzubetten und dann damit in den SERPs zu ranken.

Themenblock 2: Affiliate & Display Marketing

Der zweite Teil der Veranstaltung beschäftigte sich ganz mit den Themen Affiliate und Display Marketing. Es sei immer noch möglich, mit einer Affiliate-Seite Geld zu verdienen. Auch hier wachse aber der Konkurrenzdruck. Deshalb gehe der Trend immer weiter in Richtung Nische. Markus Kellermann riet, es Seiten wie myStofftier.com oder mymuesli.com gleich zu tun und sich einen Markt mit viel Geld, wenig Konkurrenz und vielen interessierten Menschen zu schnappen. Zur Nischenidentifikation hatte der Redner neben den üblichen Verdächtigen interessante Inspirationen parat, die sicherlich nicht jeder praktizierende Online Marketer auf dem Schirm hat: Es sollten auch Amazon Bestseller, eBay Pulse und Google Trends genutzt werden, da hier Entwicklungen sichtbar würden, die die große Mehrweit noch nicht auf dem Schirm habe.

Ist die Seite aufgebaut, geht es darum, für Merchants, insbesondere Top-Publisher, attraktiv zu wirken. Das Zauberwort für Sebastian Blatz heißt Individualisierung. Affiliate Marketing sei nämlich „People Business“. Man müsse einen persönlichen Kontakt aufbauen und sowohl individuelle Provisionsmodelle, als auch maßgeschneiderte Werbemittel anbieten können.

Was die Werbeformen anbelangt, so werden wohl in Zukunft hauptsächlich Retargeting, Postview-Tracking und Real Time Bidding an Bedeutung gewinnen. So wies Christian Müller darauf hin, dass dieses Modell die Werbung zielgruppen-orientierter und effizienter mache. Auch sorge es für größere Gerechtigkeit bei der Vergütung. Denn: In fast 50% der Fälle ist die Display-Werbung der erste Kontaktpunkt des Users mit dem späteren Einkaufsprodukt. SEM und Direct Type-Ins seien häufig nur die Exekutoren und bekämen deshalb ungerechterweise alle Lorbeeren. In Zukunft werde man also die gesamte „Customer Journey“ verfolgen.

Themenblock 3: Social Media

Selbstverständlich wird auch die Wichtigkeit sozialer Netzwerke zunehmen, weshalb jedes Unternehmen in Zukunft eine eigene Fanpage haben sollte. Laut Nico Lumma brauche man dafür vor allem eine „Band“, d.h. eine Truppe von motivierten Leuten, die sich um Kreation und Pflege der Fanpage kümmert. Bei der Konzeption müsse man dann überlegen, wie man den Usern einen Mehrwert bieten könne. Eine Möglichkeit wären z.B. regelmäßige Gutschein-Aktionen. Man solle aber keine bestimmten Produkte vermarkten. Dieses brachte Dr. Andreas Bersch auf den Punkt: „Die Nutzer sind nicht auf Facebook um etwas zu kaufen, sondern vielmehr um zu kommunizieren.“ Gelungene Beispiele, an denen Websites sich orientieren können, sind auf Facemeter.de zu finden.

Themenblock 4: Conversion Rate

Beim Thema Conversion Rate waren länderspezifische Unterschiede ein großes Thema. So sagte Lennard Paulsen, dass in Deutschland Landingpages, die auf Produktvielfalt schließen lassen, besonders gut ankämen. In den USA würden hingegen solche recht erfolgreich sein, die mit Bildern und Formularen eher simpel aufgebaut sind. Patrick Singer zeigte dann, wie man bei Web Analytics nach Ländern segmentieren kann. Es lohne sich für jede Region ein eigenes Marketing-Konzept mit verschiedenen Schwerpunkten in den Anzeigen-Texten zu verwenden.

Themenblock 5: Innovative Business-Modelle

Am Ende wurden uns dann noch drei Business-Modelle vorgestellt, die man ob ihrer Innovationskraft in 2011 auf jeden Fall verfolgen sollte. Dazu gehört als erstes „Sociomantic“, vorgestellt von Lothar Krause. Sociomantic hat sich auf das Analysieren von Kundenprofilen spezialisiert und trifft deshalb genau die neue Trendwelle um Real Time Bidding & Co.

Website.de von Arne Kahlke bietet kleinen und mittelständischen Unternehmen an, für nur knapp 400 Euro eine individuelle Website aufzubauen. Trumpf sei hier die Individualität und das gute Preis-/Leistungsverhältnis, welches nur durch bis ins Detail optimierte Geschäftsprozesse möglich wurde. Da so starke Optimierung aber normalerweise einer Individualisierung widerspricht, dürfen wir gespannt sein, ob das Unternehmen seine Versprechen tatsächlich halten kann.

Aber auch Sponsorpay.de verspricht ein Erfolg zu werden. Grundkonzept ist die Idee, User in sozialen Netzwerken und bei Online Games als Werbetreibende für verschiedene Kampagnen zu gewinnen. Als Gegenleistung bekommen sie dann entweder einen Betrag in der virtuellen Spiel-Währung oder einen Zugang zu Premium-Funktionen.

Das waren also die Online Marketing Rockstars 2011. Wir hoffen, den im Büro gebliebenen einen guten Überblick verschafft zu haben. Alles in einem hat uns die Veranstaltung sehr gut gefallen. Ich persönlich fand vor allem die Entwicklungen im Display-Marketing äußerst interessant. Es wird sich zeigen, ob diese faszinierenden Marketing-Maßnahmen in einer Gesellschaft, die sehr auf Datenschutz bedacht ist, durchzusetzen sind.

Eure Kerstin und die SEO-Trainees

Auch andere Autoren haben bereits über die Online Marketing Rockstars geschrieben wie z.B. …
… der Affiliateboy
… die Agentur Frauwenk

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Autor:In

6 Antworten

  1. Hallo liebe Trainees,

    schöner Rückblick eines spannenden Events. Ich kann gar nicht sagen, welcher Teil mir am besten gefallen hat. Auf jeden Fall war es schön, dabei gewesen zu sein.

    Viele Grüße von der sonnigen Piste eure Rike

  2. 400 Euro für eine Website? Tut mir leid aber das kann ich mir beim besten willen nicht vorstellen…

    Irgendwas mache ich doch dann falsch oder? 🙂 ne sorry aber dazu hätte ich gerne noch einen Erfahrungsbericht!

    1. Hallo webmatr1x,

      auch wir sind gespannt, wie website.de das hinbekommen möchte. Sie meinten, Freitag die ersten zwei Aufträge erhalten zu haben. Somit können wir vielleicht bald einen Erfahrungsbericht im Netz finden. 🙂

      Viele Grüße
      Kerstin

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