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Recap: Das war die OMK 2019

Wir sind bei der OMK 2019 in Lüneburg dabei gewesen. Welche Vorträge wir uns angehört haben und welchen Input wir mitnehmen konnten, erfahrt Ihr in unserem Recap.

Artaxo-Teambild auf der OMK 2019
©SEO-Trainee

Eröffnungsrede von Dr. Bernd Althusmann

Niedersachsens Ministerpräsident für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung eröffnete die OMK 2019 mit einer Rede über die digitale Entwicklung in Deutschland. Er ermahnte, den Fortschritt weiter voranzutreiben. Er zog einen Vergleich, dass in osteuropäischen Ländern oft eine flächendeckend bessere Mobilfunkvernetzung bestehe als teilweise bei uns in Deutschland. Es sei wichtig, nicht den Anschluss zu verlieren und kündigte im gleichen Atemzug an, dass künftig stark in die Netzabdeckung investiert würde.

10 Gründe, die dazu führen, dass Sie mit Ihrer Website zukünftig mehr Kunden gewinnen!

Diese Masterclass wurde von Christian Seigwasser, Geschäftsführer von KUNDENWACHSTUM.de, gehalten. Nicht alle zehn Gründe haben wir uns Wort für Wort notiert. Ein großer Aspekt in dem Vortrag ist es gewesen, dass Website-Betreiber sich immer fragen sollten, ob eine Optimierung wirklich sinnvoll ist. Seigwasser hatte als Beispiel angeführt, dass wenn die Zielgruppe einer Website zu einem Großteil aus Desktop-Nutzern besteht, eine Optimierung der mobilen Darstellung nicht im Vordergrund stehen sollte. Wir nehmen also mit, man sollte als Webmaster nicht dogmatisch denken, sondern zunächst einmal die Zielgruppe analysieren sowie segmentieren.

OnPage SEO Audit – Was sollte wann betrachtet werden?

Jens Fauldrath, Geschäftsführer und Gründer von get:traction, gilt als erfahrener SEO-Experte und weiß genau, worauf es bei einem SEO Audit ankommt. Jeder Audit unterscheidet sich selbstverständlich je nachdem welche Problemfelder bei der jeweiligen Website vorhanden sind. Nichtsdestotrotz sollten SEOs eine grundlegende Herangehensweise verfolgen, wenn eine Analyse ansteht. Jens Fauldrath hat sein Vorgehen wie folgt vorgestellt:

  • Technische Analyse: Zunächst einmal sollten grundlegende Probleme technischer Natur geprüft werden. Werden solche Probleme festgestellt, sollte dies auch einen größeren Teil eines Audits einnehmen.
  • Google Analytics: Business-Leistungswerte entnehmen. Geschäft beziehungsweise Website verstehen.
  • Google Search Console: SERP-Leistungswerte entnehmen. Geschäft beziehungsweise Website verstehen.
  • Segmentierung: Die Daten aus den zwei genannten Tools sollten im nächsten Schritt nach Seitentyp, Seitenbereichen und Suchanfragen segmentiert werden. Auf diese Weise kann eine Auswertung vorgenommen werden. So kann beispielsweise gut festgestellt werden, welche Seitenbereiche anteilig wie viel Traffic liefern.
  • Informationsarchitektur: Bei diesem Aspekt steht die Nutzerführung im Mittelpunkt. So sollte Ihr Euch als Webmaster oder SEO fragen, ob die Navigationsstruktur und der Seitenaufbau zu den Zielen Eurer Website passen.
  • Adhoc-Content-Audit: Wie der Name dieses Aspekts schon sagt, werden hier nun die Inhalte analysiert. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob Inhalte verständlich und passend zur jeweiligen Suchintention des Nutzers im Einklang stehen.
  • Adhoc-Wettbewerbsanalyse: Welche Inhalte und Informationsarchitektur haben Konkurrenten gewählt? In welchen Bereichen ist Eure Website noch nicht wettbewerbsfähig?
Jens Fauldrath erklärt, was ein SEO-Audit grundlegend immer enthalten sollte.
Jens Fauldrath erklärt, was ein SEO-Audit grundlegend immer enthalten sollte. ©SEO-Trainee

Cash for Content: Wie es FOODBOOM gelingt, publizistische Arbeit im digitalen Bereich angemessen zu refinanzieren

FOODBOOM ist in kurzer Zeit eine erfolgreiche Medienmarke im Food-Bereich geworden. Sebastian Heinz, Geschäftsführer des Unternehmens, erklärte in seinem Vortrag welche Einzahlungsströme mittlerweile in das Geschäftsmodell von FOODBOOM eine tragende Rolle spielen. Werbetreibende aus dem Food-Bereich engagieren das Medienunternehmen, um eine Content-Analyse zu erhalten oder hochwertigen Content produzieren zu lassen. Darüber hinaus bietet FOODBOOM auch die Content-Distribution über sämtliche Kanäle wie beispielsweise Facebook, Instagram sowie aber auch über das physische Magazin an. Mittlerweile erreicht das 2015 gegründete Start-Up eine Reichweite von monatlich mehr als 20 Millionen Kontakten.

Sebastian Heinz, Geschäftsführer bei FOODBOOM, stellt dar, wie die noch sehr junge Medienmarke heutzutage Geld verdient.
Sebastian Heinz, Geschäftsführer bei FOODBOOM, stellt dar, wie die noch sehr junge Medienmarke heutzutage Geld verdient. ©SEO-Trainee

Content-Marketingstrategie: Wie gelingt es OBI, in den Suchanfragen stets ganz oben zu landen?

Benedikt Kirch ist Team Manager SEO bei OBI und weiß offensichtlich, wie der SEO-Hase läuft. Zu mehr als 40.000 Keywords rankt OBI aktuell auf Position 1 (Quelle: Sistrix; Stand: 1. Oktober 2019). Obi gehört somit zu den Top-10-Onlineshops für die organische Suche in Deutschland. Kirch erklärte, wieso organischer Traffic bei einer hohen Markenbekanntheit, wie OBI sie nun einmal hat, trotzdem sehr wichtig ist.

Bei 80 % der Anfragen handelt es sich um informationsgetriebene Suchen. Weitere 10 % stellen navigationsgetriebene Anfragen dar. Die restlichen 10 % sind Produktanfragen. Um diesen Suchintentionen gerecht zu werden und Nutzer in der jeweiligen Phase seiner Customer Journey abzuholen, betreibt OBI mittlerweile ein umfassendes Magazin zu unterschiedlichsten Themen. Die Beiträge erscheinen in regelmäßig geplanten Abständen und verweisen auf den OBI-Shop, um dem Nutzer die perfekt passenden Produkte direkt an die Hand geben zu können.

OBIs Erfolgsgeheimnis besteht darin, dass eine ausführliche Keyword-Recherche für jeden Artikel durchgeführt wird. Zudem stellt das Magazin Beiträge zur Verfügung, die Nutzern in den verschiedensten Kaufentscheidungsphasen („unaware“, „problem aware“, „solution aware“, „product aware“ und „fully aware“) Antworten liefern.  Zu guter Letzt wird jeder Artikel fachlich von einem Experten auf inhaltliche Korrektheit überprüft. Qualitätssicherung steht an dieser Stelle im Mittelpunkt. Unser Urteil: großartige Herangehensweise!

Benedikt Kirch, Teamleiter SEO bei OBI, erläutert die erfolgreiche SEO-Strategie des Baumarktunternehmens.
Benedikt Kirch, Teamleiter SEO bei OBI, erläutert die erfolgreiche SEO-Strategie des Baumarktunternehmens. ©SEO-Trainee

Interview mit Marcell Jansen

Der ehemalige Fußballprofi und heutiger HSV-Präsident Marcell Jansen hat im Alter von 29 Jahren vergleichsweise früh sein Karriereende bekanntgegeben. Doch Jansen blieb keineswegs untätig. Er investierte in einige Startups aus der Gesundheits- sowie Ernährungsbranche. In einem Interview sprach Jansen darüber, was ihn zu seinen Investitionen geführt hat und dass die dynamische aber gleichzeitig unverzichtbare Digitalisierung für emotionale Umfelder wie Fußballvereine eher mit viel Abwägung umgesetzt werden könne.

Marcell Jansen steht Rede und Antwort zu seinen Start-Up-Investitionen. ©SEO-Trainee

Messenger Marketing: Die 5 besten Tricks für spürbar mehr Leads und Sales

Mark Tantau ist Experte für digitale Marketingthemen und hat in seinem Vortrag erläutert, wieso Messenger Marketing für Unternehmen eine attraktive Variante sein kann. So taxierte Tantau die Open Rate von Messenger-Werbeinhalten auf stolze 90 % und die CTR auf 30 %. Der Mail-Kanal liege hier vergleichsweise bei einer Open Rate von 23 % und einer CTR von 3,3 %. Voraussetzung von einer Verschickung solcher Inhalte ist selbstverständlich die vorher getätigte Einwilligung eines Nutzers. Des Weiteren müssen die Inhalte passen und ansprechend produziert sein, damit eine so hohe CTR entstehen kann.

Die Zugriffe auf Messanging Apps haben die Zugriffe auf Social Media Apps 2015 überstiegen. ©Zucker.Kommunikation

Social Recruiting & Active Sourcing – Die Online-Jagd nach Talenten

Die Bewerber werden immer anspruchsvoller und können es sich mittlerweile leisten, wählerisch zu sein, was den neuen Arbeitgeber angeht. Deswegen ist es als Unternehmen wichtig, wie nach neuen Mitarbeitern gesucht wird. Dorothee Reinhardt ist CEO bei Kreativrausch und hat in ihrem Vortrag mehrere Möglichkeiten vorgestellt, wie Unternehmen sich diesem Thema annehmen können.

Wichtig bei dem Social Recruiting neuer Mitarbeiter ist, herauszufinden, wo diese erreichbar sind – wann, wo, auf welchen Kanälen. Die Recherche ist maßgeblich für den Erfolg.

Dabei sollten auch die Generationen beachtet werden: Welche Generation möchte man ansprechen (Y,Z)? Wie ticken diese Generationen? Welche Netzwerke möchte man als Unternehmen bespielen? Wichtig hierbei ist auch das Community Management, um mit der Zielgruppe im Dialog zu bleiben.

Dabei solltet Ihr Euch als Recruiter die Fragen stellen: Wie fancy seid Ihr und was habt Ihr als Unternehmen zu bieten? Hier ist es wichtig, Bench Marks zu setzen und die Menschen hinter dem Unternehmen zu zeigen – beim After Work oder Behind the Scenes etc. Welche Benefits werden geboten? Authentizität ist bei alldem sehr wichtig.

Kreativrausch geht laut Dorothee Reinhardt bei der Personalbeschaffung nach dem Konzept des Active Sourcing vor. Hierbei geht es darum, gezielt auf potenzielle Mitarbeiter zuzugehen und zu versuchen, sie zu überzeugen. Dabei werden qualifizierte Kandidaten an der richtigen Stelle abgeholt, wenn Interesse besteht. Im besten Falle wird gleich eine persönliche Beziehung aufgebaut und der potenzielle Mitarbeiter an das Unternehmen gebunden.

Weitere Begriffe des Social Recruitings sind:

  • Profile Mining: Suche über Social Media auf Karrierenetzwerken mithilfe von Keywords
  • Referral Sourcing: Mitarbeiterempfehlung; Kontakte von Fachkräften, die schon rekrutiert wurden, anfragen

Fazit: Active Sourcing kann Zeit und Kosten sparen bei der Mitarbeiterbeschaffung, wenn man die richtigen Hebel in Bewegung setzt.

Fallbeispiel Berliner Verkehrsbetriebe (BVG): Imageveränderung eines Unternehmens

Frank Büch, Abteilungsleiter Marketing bei den BVG, wollte mit seinen Kampagnen für Aufmerksamkeit sorgen, indem diese Emotionen hervorrufen. Das Problem des Unternehmens war nämlich: 60 % der BVG-Nutzer waren Hasser. Das Ziel der Kampagne war es also, neue Kunden zu generieren, Kosten zu senken und vor allem das angeknackste Image zu verbessern – schließlich wirkt sich dieses am Ende auch auf die Zahlen aus. Um die definierten Ziele zu erreichen, wollte er die Menschen hinter den Kulissen der BVG und die Persönlichkeit des Unternehmens zeigen.

Der Vorstand war von Büchs Vorschlägen wenig begeistert, aber er setzte sich durch, indem er hinter seiner Idee und der Kampagne stand. Leitspruch der Kampagne: #weilwirdichlieben!

Das Video zur Kampagne wurde in den Medien und auch abseits davon heiß diskutiert. Sehen könnt Ihr es hier:

https://www.youtube.com/watch?v=2pic3FnvUrY

Es gab etliche Artikel über die Kampagne, und zwar nicht nur in der regionalen Presse, sondern bundesweit. So lief viel über Mundpropaganda und die Berliner Verkehrsbetriebe blieben im Gespräch.

Aus den Videos und der daraus resultierenden Berichterstattung haben sich am Ende sogar weitere Kampagnen in Kooperation mit verschiedenen Firmen ergeben. So haben die BVG beispielsweise gemeinsam mit der Kreativagentur Jung von Matt eine Zusammenarbeit mit Adidas umgesetzt, bei der ein Schuhmodell im für die Berliner U-Bahn typischem Camouflage-Look der Sitze designt wurde – inklusive eingenähter Jahreskarte! Dieser war limitiert auf 500 Stück und wurde zum begehrten Sammlerstück. Mit dieser Aktion hat das Verkehrsunternehmen nicht nur Preise abgeräumt, sondern sich auch den Respekt einer jungen skeptischen Zielgruppe mit Anti-Haltung verdient.

Auf Nachfrage der Band U2 haben die Berliner Verkehrsbetriebe in der U-Bahn Linie U2 ein kleines Underground Konzert organisiert und davon ein Video gedreht:

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Weitere Aktionen waren das Frauenticket am Equal PayDay, bei dem Frauen 21 % weniger für ein Ticket gezahlt haben. Passend zur gleichnamigen Netflix-Serie gab es zudem ein Dark-Ticket und bald soll auch eine neue Sharing App der BVG verfügbar sein.

Fazit: Es hilft, selbstironisch zu sein und Mut zu haben für eine Veränderung. Zudem kann es förderlich für das Image sein, auch die Gesichter hinter dem Unternehmen zu zeigen.

Die Erfolgsstory der Back-Bloggerin: via WW-App und Instagram zum Bucherfolg

Güldane Altekrüger ist mittlerweile erfolgreiche Buchautorin und Verlegerin. Sie sprach in ihrem Vortrag darüber, wie sie von einfachen Weight-Watchers-Rezepten bis hin zum eignen Verlag gekommen ist.

Ihre Idee: Kuchen und Brot zum Abnehmen. Sie entwickelte Rezepte und teilte diese auf ihrem Instagram-Kanal, bis die Nachfrage so sehr wuchs, dass sie dann ein eigenes Buch daraus machte – und das ganz ohne Verlag und Marketingteam! Nach dem Start mit 1.000 Büchern, die bei Amazon innerhalb von drei Tagen ausverkauft waren, fing das Projekt an, ein Selbstläufer zu werden. Das Wohnzimmer wurde zur Packstation, die nächsten Bücher waren schon bestellt und so wurde sie zu einer erfolgreichen Autorin, die bis heute nichts von ihrer Bodenständigkeit und Sympathie eingebüßt hat. Ihr Mann kündigte seinen Job und zusammen haben sie einen Verlag gegründet, um auch anderen Bloggern eine Buchveröffentlichung zu ermöglichen.

Fazit: Glaubt an Eure Idee und seid mutig, diese umzusetzen. Es geht auch ohne große PR-Maschinerie!

Unser Fazit von der OMK 2019

Wie Ihr unschwer erkennen könnt, haben wir eine ganze Menge Einblicke erhalten können sowie von einigen Speakern wertvolle Tipps für unser alltägliches Arbeiten erfahren. Gerade die Masterclasses können wir Euch ans Herz legen. Hier wird in Größe eines Klassenverbunds gezielt Praxiswissen von Experten an das Publikum weitergeben. Abseits des fachlichen Inputs sind die Rahmenbedingungen wie beispielsweise die Verpflegung gut gewesen. Zuletzt wollen wir Euch einen kleinen Tipp geben. Wenn Ihr Euch wirklich brennend für das Thema einer Masterclass interessiert, solltet Ihr sehr rechtzeitig vor den festgelegten Räumlichkeiten warten. Uns ist es leider öfters passiert, dass wir zwar pünktlich vor Ort gewesen sind, aber keinen Platz mehr erhalten konnten. Nichtsdestotrotz überwiegen die positiven Aspekte und wir sagen danke für einen tollen Konferenztag. Bis zum nächsten Mal!

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