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Der SEO-Wochenrückblick KW 9/19

In dieser Woche wollen wir mit der Aufarbeitung eines HubSpot-Artikels ein wenig Licht in das Thema Linkbuilding bringen. Hier gibt es viele Fragen, zu denen Google bisher offiziell keine Stellung bezogen hat. Darüber hinaus haben wir für Euch die wöchentlichen Google-News. Hier ist zum Beispiel interessant, dass Website-Betreiber künftig von Google bei starken Traffic-Rückgang benachrichtigt werden. Wir wünschen Euch viel Spaß beim Lesen!

Wie sinnvoll ist Traffic als KPI für das Linkbuilding?

Welche Rolle spielt Linkbuilding in der SEO-Welt und welche Relevanz hat es in Bezug auf Rankings? Darüber hinaus stellt sich die Frage, welche Kriterien für die Ranking-Bewertung von Google entscheidend sind. Ist der jeweilige Traffic eines Links hier der ausschlaggebende Faktor für eine gute Ranking-Position? Fragen über Fragen – Hubspot hat zu diesem Thema einen interessanten Artikel veröffentlicht, den wir mit Euch aufarbeiten möchten. Zudem zeigen wir Euch, wie man mit älteren Links für neuen Traffic sorgen kann.

Welche Möglichkeiten hat Google, Traffic zu analysieren?

Es gibt viele Methoden, wie Google die Traffic-Daten messen kann. Im Wesentlichen handelt es sich hier um zwei Tools:

    1. Chrome Browser
    2. Google Search Console

Google selbst hat die Frage, ob Traffic-Daten für eine Bewertung von Backlinks genutzt werden, nie beantwortet. Mario Jung, der Verfasser des HubSpot-Artikels und Geschäftsführer und Gründer der Online-Marketing-Agentur ReachX, ist vor einigen Jahren auf ein Patent von Google gestoßen, das mit etwas Interpretationsspielraum ein wenig Licht ins Dunkel bringen kann. Im Detail handelt es sich dabei um die „Ranking documents on user behavior and/or feature Data“. Mario hat zwei entscheidende Aussagen aus diesem Patent gezogen. Diese sind jedoch mit Vorsicht zu genießen, da in dem Artikel keine Passagen aus dem Patent angegeben werden, die diese Aussagen stützen.

  1. Links werden anhand des Nutzerverhaltens bewertet und gewichtet.
  2. Links, die häufiger geklickt werden, erhalten mehr Gewicht.

Aus diesen Aussagen kann nun geschlussfolgert werden, dass Links, die mehr Traffic generieren, von Google auch höher bewertet werden. Nun stellt sich die Frage, was mit einer höheren Bewertung gemeint sein kann. Zu diesem Thema hat sich Google wie gesagt noch nicht geäußert, weshalb hier eine komplett wasserdichte Aussage nicht getroffen werden kann. Es wäre allerdings naheliegend, dass Links mit höheren Traffic-Werten sich eben auch positiver auf das Ranking in den SERPs auswirken.

Wie lässt sich aus einem schlechten Link ein guter Link machen?

Folgt man den beiden zuvor aufgestellten Aussagen, ist ein Link dann gut, wenn dieser für Traffic sorgt. Umgekehrt ist ein Link schlecht, wenn keine Besuche auf Eure Website durch diesen verzeichnet werden können. Sollte letzteres der Fall sein, gilt es über Maßnahmen nachzudenken, wie man diesen schlechten in einen guten Link umwandeln kann. An dieser Stelle gehen Inhalte und Links Hand in Hand. Wenn die Inhalte auf der verlinkten und auf der linkgebenden Seite optimiert werden, ist voraussichtlich auch die Wahrscheinlichkeit höher, dass ein Nutzer auch eher einen Klick in Betracht zieht. Ein Grund dafür könnte sein, dass die optimierten Inhalte in höherem Maße die Suchintention des Nutzers befriedigt und somit der Seite mehr Vertrauen in Form von einer steigenden CTR geschenkt wird. Eine beidseitige Optimierung muss natürlich in Absprache mit dem Betreiber verlinkender Domains geschehen.

Wie kann Traffic für Links aufgebaut werden?

Hier gibt es sicherlich unzählige Möglichkeiten. In dem Hubspot-Artikel werden zwei Varianten hervorgehoben, die wir Euch empfehlen möchten:

  • Verbesserung des linkgebenden Contents auf Basis bestehender Rankings und Nutzerdaten. Wie bereits erwähnt, ist hier die Voraussetzung, mit dem linkgebenden Website-Betreiber eine gute Partnerschaft zu pflegen. Wenn auf beiden Seiten Content optimiert wird, stellt dies in der Regel eine Win-Win-Situation für beide Seiten dar. Nicht nur Besucher, die durch den Link auf Eure Seite stoßen, fühlen sich durch den optimierten Content wohler, sondern eben auch Nutzer, die beispielsweise durch die organische Suche Eure Seite besuchen. Es müssen nicht immer gleich neue Inhalte sein, die für mehr Traffic sorgen. Bereits bestehender Content sollte in erster Linie für den Nutzer veredelt werden. Beispielsweise kann der Content gezielter auf relevante Keywords optimiert werden. Optimiert gegebenenfalls die Textlänge, um die Verweildauer von Nutzern zu verlängern. Die Verweildauer kann auch durch beispielsweise Videos und Bilder verlängert werden. Stattet besonders ausführliche Texte mit Inhaltsverzeichnissen Das führt dazu, dass Nutzer sich auf der Seite gut zurechtfinden und die Suchintention schnell und optimal befriedigt werden kann. Den gleichen Effekt hat eine saubere Strukturierung der Inhalte mit aussagekräftigen Überschriften und Aufzählungen wichtiger Inhalte. Wenn die genannten Kriterien berücksichtigt werden produziert Ihr hochwertigeren Content und es ist wahrscheinlich, dass die Domain Authority Eurer Website steigt. Wenn eine Seite mit einer hohen Domain Authority auf eine andere Seite verweist, profitiert der Linkempfänger in der Regel davon.
  • Linkpositionierung ist ein weiterer wichtiger Aspekt für den Traffic-Aufbau, der ebenfalls mit dem Link-Partner abgesprochen werden muss. Generell gilt, Links prominenter auf der Seite darzustellen, sodass die Klickwahrscheinlichkeit sich erhöht. Versucht also Links in den ersten Abschnitten eines Textes unterzubringen, da oft Inhalte von Nutzern nur gescannt anstatt gelesen werden. Um auf Links besonders aufmerksam zu machen, besteht die Möglichkeit von CTA-Buttons, die Links für den Nutzer optisch ansprechend verpacken können.

Wie lässt sich der Einfluss von Links auf den Traffic nachweisen?

Mit einer älteren Domain, die vor einigen Jahren mit Content und Backlinks ausgestattet worden ist, hat Mario Jung nun folgendes Experiment durchgeführt. Auf dieser Seite fanden jahrelang keine Aktivitäten seitens der Betreiber statt und die Sichtbarkeit bzw. der Traffic waren auf niedrigem Niveau. Nun haben zwei traffic-starke Artikel (2.500 – 3.000 Besuche je Monat) auf diese Domain verwiesen. Durch den Traffic konnten je Verlinkung zeitweise über 100 – 150 zusätzliche Besucher je Monat verzeichnet werden. Was bedeutet dies nun für die Sichtbarkeit der Domain? Wie die Grafik zeigt, ist der gewünschte Effekt erst nach drei Monaten eingetreten. Die Frage bleibt offen, ob traffic-stärkere Links einen rascheren Anstieg bewirkt hätten. Auch der Traffic über die organische Suche ist ebenfalls zu dem Sichtbarkeitsanstieg gewachsen.

Nach drei Monaten hat sich die Platzierung der beiden Links in der Sichtbarkeit bemerkbar gemacht.
Nach drei Monaten hat sich die Platzierung der beiden Links in der Sichtbarkeit bemerkbar gemacht. ©HubSpot
Der Traffic stieg nach dem Platzieren der beiden Links um 91,6 % an.
Der Traffic stieg nach dem Platzieren der beiden Links um 91,6 % an. ©HubSpot

Fazit des Artikels

Da der organische Traffic sich durch die Links um 91,6 % gesteigert hat, kann geschlussfolgert werden, dass Traffic als KPI im Linkbuilding durchaus ein wichtiger Faktor sein sollte. Zudem wird durch die Patentuntersuchung gemutmaßt, dass Backlinks, die einer Website Traffic einbringen, wirkungsvoller sind als solche, die dies nicht tun. Somit sollten sich traffic-starke Links besser auf das Ranking auswirken als traffic-schwache. Diese Aussagen können nicht vollends bestätigt werden. Nichtsdestotrotz enthält der Artikel spannende Theorien und ein tolles Experiment zu diesem Thema und zeigt, dass Links nach wie vor eine relevante Rolle in Eurer SEO-Planung und -Umsetzung einnehmen sollten.

Google News

  • Google benachrichtigt Webmaster bei starkem Rückgang des Traffics. In einem Twitter Post wurde zum ersten Mal von einer Benachrichtigung seitens Google an Website-Betreiber berichtet, die vor stark absinkendem Traffic gewarnt hat. In der Meldung wird auf die rapide sinkende Tendenz gegenüber der Vorwoche eingegangen. Es wird sogar spezifiziert, welches Keyword für diesen Abfall verantwortlich ist. Website-Betreiber erhalten künftig diese Benachrichtigungen, wenn sie bei der Google Search Console angemeldet sind.
Ab sofort warnt Google Websitebetreiber vor starken Traffic-Rückgang.
Ab sofort warnt Google Websitebetreiber vor starken Traffic-Rückgang. ©Google
  • Das Tool „Test My Site“ wurde überarbeitet. In einem Blogpost hat Google bekanntgegeben, dass das Tool „Test My Site“ überarbeitet worden ist. Mit diesem Programm könnt Ihr Eure Website auf die mobile Tauglichkeit testen. Einen großen Aspekt spielt hierbei die Ladegeschwindigkeit auf mobilen Endgeräten. Diese Funktionen sind ab jetzt verfügbar:
    • Anzeigen der Ladegeschwindigkeit kompletter Websites, aber auch einzelner Seiten
    • Tendenzanzeige gegenüber dem Vormonat
    • Bewertungen von Ladegeschwindigkeiten (schnell, durchschnittlich, schlecht)
    • Geschwindigkeit im Vergleich zu Konkurrenten aus der Branche
    • Auswirkungen der Geschwindigkeit auf die Erlöse einer Website
    • Verbesserungsvorschläge für bis zu fünf Unterseiten
Die Überarbeitung von "Test My Site" enthält viele nützliche Funktionen.
Die Überarbeitung von „Test My Site“ enthält viele nützliche Funktionen. ©Google
  • Wie wird eine Suchanfragen an unterschiedlichen Orten dargestellt? Dieser spannenden Frage ist Search Engine Land in einem Artikel nachgegangen. Es werden Vorgehensweisen aufgezeigt, mit denen zurückverfolgt werden kann, wie eine inhaltlich identische Suchanfrage sich ortsbezogen in den SERPs darstellt. Gerade für die lokale Suchmaschinenoptimierung werden hier nützliche Funktionen beschrieben. Hier ein kleiner Vorgeschmack, wie einzelne Anfragen manuell gecheckt werden können:
    • Öffnet die Developer Tools in Eurem Chrome Browser (CTRL+Shift+I für Windows und Command+Option+I für Mac).
    • Klickt auf den Button mit den drei senkrecht verlaufenden Punkten (siehe Grafik).
    • Klickt auf „Sensors“.
    • Stellt bei „Geolocation“ auf „Custom location…“ um.
    • Sucht bei Google Maps nach einer beliebigen Adresse, die Ihr für eine bestimmte Suchanfrage überprüfen möchtet.
    • Klickt zwei Mal auf irgendeinen Punkt in der Karte, um Euch Längen- und Breitengrade anzeigen zu lassen.
    • Kopiert Längen- und Breitengerade und fügt sie in dem Web Developer Tool ein und führt die Suchanfrage im Anschluss durch.
Nach dem Öffnen der Developer Tools betätigt bitte den rot unterstrichenen Button mit den drei Punkten.
Nach dem Öffnen der Developer Tools betätigt bitte den rot unterstrichenen Button mit den drei Punkten. ©Screenshot von SEO-Trainee.de
Auf die Sensors-Funktion klicken, um Längen- und Breitengraden anzupassen.
Auf die Sensors-Funktion klicken, um Längen- und Breitengraden anzupassen. ©Search Engine Journal
Mit zwei Klicks auf die Karte von Google Maps werden die Längen- und Breitengraden angezeigt.
Mit zwei Klicks auf die Karte von Google Maps werden die Längen- und Breitengraden angezeigt. ©Screenshot von SEO-Trainee.de
  • Sämtliche Domain-Properties werden künftig in der Google Search Console zusammengelegt. In einem Blogpost hat Google nun kommuniziert, dass alle unterschiedlichen Domain-Varianten (http, https, www und nicht-www) künftig gebündelt angesehen und unter einer Schreibweise geführt werden. Somit werden beispielsweise Traffic-Daten für Webmaster vereinfacht dargestellt, indem der Gesamtwert des Traffics einer Domain aufbereitet wird. Anhand von Filterfunktionen wird es allerdings weiterhin möglich sein, die Traffic-Daten von einzelnen Properties zurückzuverfolgen
Künftig wird der Traffic in der GSC nur noch für eine Property anstatt für jede einzelnd gewertet.
Künftig wird der Traffic in der GSC nur noch für eine Property anstatt für jede einzelnd gewertet. ©Google

Vermischtes

  • Alt-Tags für Instagram-Bilder. Bekanntermaßen sind Alt-Tags Keyword-Träger für Bilder. In erster Linie sollen Alt-Tags sehbehinderten Nutzern dazu dienen, anhand von Screenreader-Software Bildinformationen auszulesen. Somit ist für digitale Barrierefreiheit gesorgt. Wie Ihr Eure bereits hochgeladenen sowie neuen Instagram-Bilder mit Alt-Tags versehen könnt, entnehmt bitte dem Artikel von BASIC thinking.
  • Wieso ist eine Kundenservice via Messenger für Unternehmen so attraktiv? t3n hat dieser Frage einen Artikel gewidmet. Grundlage des Artikels ist eine Umfrage, die im Auftrag der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBZ) durchgeführt wurde. Sie besagt unter anderem, dass 18 % der Befragten von negativen Erlebnissen bei telefonischem Kundenservice berichten können. Bei 78 % der Befragten ist es schon einmal vorgekommen, dass sie mehrfach telefonischen Kontakt benötigten, bis die Angelegenheit geklärt wurde. Darüber hinaus beklagen sich 2/3 der Befragten über dauerhafte Warteschleifen. Welche Argumente noch für Messenger-Kundenservice sprechen, erfahrt Ihr in dem Artikel.
  • Browser-Sicherheitswarnungen führen häufig zu Absprüngen. Search Engine Land bezieht sich mit dieser Aussage auf eine Studie, die von dem Unternehmen Real Business durchgeführt worden ist. Diese besagt unter anderem, dass 64 % der Befragten eine Website sofort verlassen würden, wenn eine Browser-Sicherheitswarnung angezeigt wird. Zum Hintergrund: Seit 2018 werden Browser-Sicherheitswarnungen bei Google Chrome ausgespielt, wenn eine Seite nicht https-zertifiziert ist.
  • SEO und Human Resources. Die Konkurrenz im Stellenmarkt ist heutzutage sehr groß. Natürlich wird in erster Linie das Internet zu Rate gezogen, wenn Arbeitssuchende die für sie perfekten Jobs finden wollen. Damit man als Unternehmen für qualifiziertes Personal sofort in den Blickpunkt gerät, sollte nicht nur auf durchdachte HR-Kampagnen, sondern auch auf suchmaschinenoptimierte Stellenanzeigen geachtet werden. Ein erster Schritt in die richtige Richtung ist hierbei das Durchführen einer Keyword-Recherche. Somit erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass die digitalen Stellenanzeigen auch wirklich gefunden werden. Welche weiteren Schritte darüber hinaus durchgeführt werden sollten, könnt Ihr dem Artikel von projecter entnehmen.
Wortbezeichnungen sollten mit Tools auf ihre Tauglichkeit hinsichtlich der Suchintention untersucht werden. Eine Möglichkeit ist hier Google Trends.
Wortbezeichnungen sollten mit Tools auf ihre Tauglichkeit hinsichtlich der Suchintention untersucht werden. Eine Möglichkeit ist hier Google Trends. ©projecter

Unsere Tipps der Woche

  • Plug-In-Empfehlung: eology Site Metrics. Mit diesem Tool soll Suchmaschinenoptimierung leichter gemacht werden. Mit nur einem Klick sind viele wichtige Informationen ersichtlich, die für eine SEO-Analyse benötigt werden. So könnt Ihr bereits beim Surfen auf der zu untersuchenden Website erste Anhaltspunkte identifizieren, die Rückschlüsse auf den gesamten Optimierungsbedarf der Seite zulassen. Dabei liest das Plug-In den Quellcode und den HTTP-Header einer Webseite aus und ist deshalb vor allem für Suchmaschinenoptimierer, Websitebetreiber und Programmierer eine Arbeitserleichterung. Das Tool ist für Chrome kostenlos verfügbar. Es liefert Kennzahlen zu folgenden Bereichen:
    • Title
    • Meta Description
    • URL
    • URL der Robots.txt
    • Meta Robots
    • X-Robots-Tag
    • Canonical aus den Meta Daten
    • Canonical aus dem Header
    • Content Encoding
    • Protokoll
  • Google zeigt sich während der Oscars filmreif. In einem Twitter Post hat sich Google von einer besonders amüsanten Seite gezeigt. Unter den Hashtags #HeyGoogle und #Oscars wird auf den Google Assistant aufmerksam gemacht. Doch nicht nur irgendwie. Mit bekannten Filmsequenzen wird in einem Werbeclip gezeigt, wie der Google Assistant in gewissen Situationen hilfreich gewesen wäre. Wir wünschen viel Spaß damit!

https://www.youtube.com/watch?v=aJaSCqPvwOA

Wir wünschen Euch ein erholsames Wochenende!

Janek und den SEO-Trainees

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