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Der SEO-Wochenrückblick KW 33/19

In unserem aktuellen Wochenrückblick diskutieren wir einen interessanten neuen SEO-Fall der Domain examine.com, die – trotz qualitativ hochwertigem Content und Einhaltung der Google Quality Rater Guidelines – durch das neueste Google Core Update einen enormen Sichtbarkeitsverlust erlitt.

Das SEO-Fallbeispiel Examine.com

Bereits in unserem Wochenrückblick KW 27 haben wir über die Auswirkungen des June Google Core Updates auf Domains des Gesundheitsbereiches berichtet. Hier haben wir Euch das Beispiel der Alternativmedizin-Seite mercola.com erläutert. Nun hat eine weitere Website, die im Gesundheitsbereich angesiedelt ist, durch das Google Core Update enorm an Sichtbarkeit verloren. Diesmal betrifft es die durchaus bekannte Website examine.com, die sich mit Ernährungswissen beschäftigt. Hierzu hat der Gründer des Unternehmens, Kamal Patel, sowohl auf Reddit als auch auf der eigenen Website seinen Fall ausführlich dargelegt. Im folgenden Artikel wollen wir Euch nun einen Einblick in dieses Fallbeispiel geben.

Examine.com

Examine.com ist eine Website, die Nutzern Informationen rund um das Thema Gesundheit bietet. Diese Informationen grenzen sich laut Kamal Patel bewusst von werbegetriebenen Gesundheits- und Ernährungsartikeln ab, die oftmals im Internet zu diesem Thema aufzufinden sind. Die Website liefert fundierte Informationen zu Nahrungsergänzungs- und Ernährungsthemen, die auf belegbaren, wissenschaftlichen Studien basieren. Wie Kamal Patel jetzt jedoch in seinem Artikel berichtete, haben immer mehr Nutzer die Website kontaktiert, um zu melden, dass examine.com nicht mehr in den Ergebnissen für gesundheitsbezogene Suchanfragen in Google erscheint. Dies spiegelte sich dann auch in den Analytics-Daten der Website wider.

Der Sichtbarkeitseinsturz

Wie in einem Beitrag des Geschäftsführers von Sistrix zu dem SEO-Fall examine.com deutlich wird, hatte die Website schon in der Vergangenheit Probleme mit Sichtbarkeitsverlusten durch Google-Updates. Dies ist in der Grafik des Sichtbarkeitsindex (Daten für United Kingdom) von examine.com deutlich zu sehen.

Sichtbarkeitsindex der Domain Examine.com (Daten der UK).
Sichtbarkeitsindex der Domain examine.com (Daten der UK). © Sistrix

Besonders heftig ist der Einsturz jedoch in den vergangenen Tagen und im Zusammenhang mit dem aktuellsten Google Core Update ausgefallen. Der untenstehende Sichtbarkeitsindex für diesen Zeitraum zeigt, dass examine.com so gut wie unsichtbar in den Google-SERPs geworden ist.

Sichtbarkeitsindex der Domain examine.com der letzten Wochen.
Vor allem in den letzten Tagen erfuhr die Sichtbarkeit der Domain examine.com einen starken Abfall. © Sistrix

Auch die Rankingverteilung der Domain zeigt eine starke Veränderung. Nicht nur ist die Anzahl der Keywords, für die die Website rankt, sehr stark gesunken, sondern es sind auch fast keine Ergebnisse für die erste Google-Ergebnisseite mehr zu finden. Dies hatte drastische Auswirkungen auf den Traffic der Website.

Rankingverteilung der Domain examine.com.
Rankingverteilung der Domain examine.com. © Sistrix

Die Hintergründe

Das Besondere und somit auch das, was diesen Fall von vorherigen Beispielen wie den von uns bereits diskutierten Fall von mercola.com unterscheidet, sind vor allem die Qualität des Seiten-Contents und die SEO-Maßnahmen, die von examine.com getätigt werden. Denn examine.com wird als Musterschüler in Bezug auf die Einhaltung der Google Quality Guidelines bezeichnet. Zunächst mag examine.com in das Muster der betroffenen Domains hineinpassen, denn nach dem June Google Core Update wurden vor allem Websites abgestraft, die unseriösen und nicht auf wissenschaftlichen Belegen basierenden Content im Gesundheitsbereich zur Verfügung stellen.

Doch bei genauerer Betrachtung der Domain wird schnell deutlich, dass dies nicht dem allgemeinen Bild entspricht, welches die Seite ausstrahlt. Examine.com erfüllt die Quality Rater Guidelines, die von Google erwartet werden und für den Bereich der YMYL („Your Money, Your Life“) -Seiten gelten, voll und ganz. Die Artikel basieren auf wissenschaftlich fundierten Ergebnissen, die von Fachexperten verfasst und mit verlinkten Quellen versehen sind. Auch in dem Artikel des Gründers von examine.com selbst wird veranschaulicht, dass die Seite keinen Clickbait Content oder Thin Content enthält und auch von einigen namhaften Quellen wie beispielsweise der New York Times als Quelle verwendet wird. Trotzdem wurde examine.com von Google in einen Topf mit den betroffenen, von Google als unseriös betrachteten Websites des Gesundheitsbereichs geworfen.

Doch welche Absichten stecken nun eigentlich hinter diesen Handlungen seitens Google? Auf der einen Seite ist Google bemüht gerade für sensible Inhalte, wie Gesundheits- oder auch Finanzthemen beispielsweise mit Hilfe der Quality Rater Guidelines sicherzustellen, dass die inhaltliche Qualität und Objektivität der Ergebnisse gewährleistet ist. Das bedeutet, Google achtet beispielsweise auf wissenschaftliche Nachweisbarkeit oder auch auf Transparenz. Wie Johannes Beus in seinem Artikel zum Thema erwähnt, besteht jedoch auch die Gefahr, dass, wie in dem aktuellen Beispiel von examine.com, diese Einordnung falsch vorgenommen wird und somit qualitativ hochwertige Websites, die den Guidelines entsprechen, in Mitleidenschaft gezogen werden.

Fazit

In unserem ersten Beispiel in Bezug auf die Auswirkungen des June Google Core Updates, haben wir uns den Fall von mercola.com angeschaut. Dabei wurde Google vorgeworfen, speziell gegen naturheilkundliche Inhalte vorzugehen. Der Gründer von examine.com, Kamal Patel, betont hier, dass sie sich dieser Verschwörung trotz der negativen Auswirkungen für Ihre eigene Website nicht anschließen. Dabei sagt Kamal Patel, dass examine.com wohl eher in das Kreuzfeuer der Vorgehensweise von Google bezüglich solcher Websites geraten ist und nicht gezielt anvisiert wurde.

Was ist Eure Meinung zum Thema? Kennt Ihr noch mehr Seiten, die ebenfalls betroffen sind? Lasst gerne einen Kommentar da und teilt uns mit, wie Ihr zu diesen Entwicklungen steht!

Google News

  • Google spricht Warnung aus – das Einbinden von Instagram-Bildern kann SEO-Probleme verursachen: In einem aktuellen Webmaster Hangout kam nun eine wichtige Frage zu der Einbettung von Instagram-Bildern auf. Hier erklärte ein Nutzer, dass seine Website durch die Einbindung von Bildern nicht wie normal direkt im HTML, sondern per Instagram einen großen Verlust von Klicks aus der Google-Bildersuche verursachte. Daraufhin führte John Mueller persönlich einen Test zu dieser Problematik durch und stellte fest, dass die Bilder zwar gecrawlt werden können, Instagram aber innerhalb des iFrames ein Meta-Tag „noimageindex“ setzt. Dies führt dazu, dass die jeweilige Seite, auf der das Bild eingebunden wurde, nicht als verweisende Seite in der Google-Bildersuche gezeigt werden kann. Deshalb sollte genau abgewogen werden, ob zusätzliche Informationen wie Shares, Likes und Kommentare, die durch die Einbindung per Instagram sichtbar werden, notwendig sind oder ob eine Einbindung im HTML ausreichend ist.   
  • Googles Indexierungsprobleme sollen zum Großteil behoben sein:  In unserem letzten Wochenrückblick haben wir über die aktuellen Indexierungsprobleme von Google informiert. SEO-Südwest berichtet nun, dass die Probleme anscheinend größtenteils wieder behoben sind. Dies wurde auch in einer Twittermeldung von Google angesprochen. Das URL Inspection Tool sollte laut Google ebenfalls wieder funktionsfähig sein.
Twittermeldung zu der Behebung von Googles Indexierungsproblemen.
Auf Twitter verkündet Google, dass die Indexierungsprobleme zum größten Teil behoben sind. © Screenshot seo-trainee.de
  • Paginierung in der Desktop-Google-Suche wird entfernt: Wie SEO-Südwest berichtet, entfernt Google nun, wie auch bei der mobilen Suche, die Paginierung auf den Suchergebnisseiten und ersetzt diese durch den Button „Weitere Ergebnisse“. Wenn auf diesen Button geklickt wird, werden weitere Suchtreffer angezeigt. Offiziell bestätigt hat Google diese Änderung jedoch noch nicht.
Die Paginierung der Google-SERPs wurde durch den Button "Weitere Ergebnisse" ersetzt.
Die Paginierung der Google-SERPs wurde durch den Button „Weitere Ergebnisse“ ersetzt. © SEO-Südwest
  • Alt-Text von verlinkten Bildern wird als Ankertext genutzt: Die Empfehlung, dass ein Alt-Text gesetzt werden sollte, um Google zu ermöglichen, den Inhalt des Bildes zu verstehen, ist schon lange bekannt. Doch dies ist nicht der einzige Grund, warum ein Alt-Text verwendet werden sollte. Denn der Alt-Text wird auch als Ankertext für verlinkte Bilder verwendet, was John Mueller in einem aktuellen Webmaster Hangout ansprach. Dementsprechend sollte der Alt-Text bei der Websiteoptimierung keinesfalls vernachlässigt werden.
  • Start des neuen Google Question Hub: Mit dem Google Question Hub wird Nutzern nun ermöglicht, mitzuteilen, welche Fragen Google noch nicht beantworten kann. Diese eingereichten Fragen werden Webmastern dann zur Verfügung gestellt, um neuen Content zu erstellen. Bis jetzt steht dieser nur in Indien, Indonesien und Nigeria zu Verfügung. Google plant jedoch, auch in weiteren Ländern mit diesem Dienst aktiv zu werden und bietet eine Warteliste, in der sich Webmaster und Publisher eintragen können. Wenn Ihr also Interesse daran habt, aktuelle Informationen zu erhalten, wann der Question Hub auch in Deutschland verfügbar ist, tragt Euch einfach in die Warteliste ein.
Der neue Google Question Hub.
Der neue Google Question Hub. © SEO-Südwest

Vermischtes

  • TikTok – die Zukunft des Social Media Marketings? Die Website onlinemarketing.de beleuchtet in einem aktuellen Artikel die Social-Media-Welt und welchen Einfluss hier die Videoplattform TikTok ausübt.  Inhalte der App sind 15-Sekunden-Videos, die von Nutzern gepostet werden können. Mit über 130 Millionen Nutzern weltweit schließt die App immer weiter zu Konkurrenten wie Snapchat auf. Interessant ist diese Plattform aus Marketingsicht vor allem wegen ihrer speziellen Zielgruppe. Überwiegend sehr junge Nutzer sind hier zu finden und leichter zu erreichen als durch andere Social-Media-Kanäle wie Facebook oder Twitter. Des Weiteren bietet TikTok durch die Tatsache, dass keine Anmeldung notwendig ist, um die Videos zu schauen, eine große Reichweite. Auch der Algorithmus von TikTok ist für Unternehmen vorteilhaft. Es kommt nicht primär darauf an, Fans und Follower zu sammeln. Auch ohne Community erhält guter Content Aufmerksamkeit. Es ist hier also möglich, auch mit kleinem Budget gute Marketingeffekte zu erzielen.
  • Wie Ihr die User Experience Eurer Website intuitiver gestalten könnt: Sucht Ihr nach Wegen, um Eure UX-Maßnahmen zu verbessern? Die Website Medium.com veröffentlichte einen neuen Beitrag zu diesem Thema und gibt wichtige Tipps, um UX intuitiver zu gestalten und somit den Nutzern ein besseres Website-Erlebnis zu bieten. Dabei spricht der Autor zum Beispiel über das Gesetz der Lokalität oder auch die Verwendung von Dropdowns. Wenn Ihr Euch in dieses Thema einlesen möchtet, schaut doch einfach mal in den Beitrag von Erik D. Kennedy rein.  
  • WordPress-Mutter Automattic übernimmt Tumblr: Die Blogging Plattform Tumblr, welche von Yahoo für über eine Milliarde Dollar aufgekauft wurde, wechselte nun erneut den Besitzer. Das Unternehmen Automattic, welches für die Blogging-Software WordPress bekannt ist, zahlte hierfür jedoch nur 0,3 % des ursprünglichen Kaufpreises. Hierbei soll Tumblr als Ergänzung zu WordPress eingesetzt werden. Dies könnte zum Beispiel in Form einer gemeinsamen Nutzung von Diensten und Funktionen geschehen.

Unsere Tipps der Woche

  • Augmented-Reality-Funktion für Google Maps: t3n berichtet nun in einem neuen Beitrag, dass die auf der I/O 2018 angekündigte „Live View“-Funktion für Google Maps nun für Nutzer zur Verfügung steht. Dabei zeigt das Feature die ausgewählte Route im Kamerasucher als dynamischen Layer an, um eine bessere Orientierung für Fußgänger, zum Beispiel in einer fremden Stadt, zu ermöglichen. Um eine optimale Positionsfindung zu gewährleisten, nutzt Live View GPS-Daten sowie auch Daten aus Streetview und Google Maps. Diese Funktion steht sowohl für Android als auch für iOS-Geräte zur Verfügung.
Die neue Live-View-Funktion von Google Maps.
Die neue Live-View-Funktion von Google Maps. © t3n
  • Google Chrome: „www“ und „https“ wird nicht mehr angezeigt: In den letzten Tagen ist Google Chrome dazu übergegangen, die URL-Bestandteile „www“ und „https“ für den Nutzer nicht mehr anzuzeigen. Derzeit besteht jedoch noch die Möglichkeit, diese wieder einzublenden. Folgende Schritte sind dafür notwendig:
    • Eingabe von chrome://flags im Chrome-Browser
    • Suche nach #omnibox-ui-hide-steady-state-url-scheme und Umstellung auf disabled
    • Suche nach #omnibox-ui-hide-steady-state-url-trivial-subdomains und Umstellung auf disabled
    • Neustart des Browsers
  • Google Earth: Erhalt von indigenen Sprachen weltweit: Von 7.000 Sprachen, die von einheimischen Völkern gesprochen werden, stehen bereits 2.680 kurz vor dem Verschwinden. Muttersprachler sind daher der Schlüssel, um diese Sprachen am Leben zu erhalten. Google Earth unterstützt dieses Vorhaben und präsentiert nun in einer neuen Google Earth Tour Audioaufnahmen von über 50 indigenen Muttersprachlern. Diese sollen als digitale Konservierung dienen und zum Erhalt der Sprachen beitragen.

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