SEO-Monatsrückblick November 2025

Diesen Monat steht alles im Zeichen von Google: Mit dem Core Update (Gestartet am 11. Dezember 2025) bringt Google wieder Bewegung in die Suchergebnisse und parallel liefert die Google Search Console gleich mehrere Neuerungen, die eure Auswertungen deutlich komfortabler machen. Außerdem geht’s um TikToks lokale Suche, die Adobe-Semrush-Übernahme und den KI-Wettstreit zwischen ChatGPT und Gemini.

Viel Spaß beim Lesen!

Google-News

#01 Google Core Update

Google hat am 11. Dezember 2025 mit dem Rollout des Core Updates Dezember 2025 begonnen. Laut Google handelt es sich um ein reguläres Core Update, das Nutzer*innen relevantere und zufriedenstellendere Inhalte aus allen Arten von Websites liefern soll. Der Rollout kann sich laut Google Search Status Page bis zu drei Wochen ziehen – also über die Weihnachtstage hinaus. Konkrete Auswirkungen werdet ihr daher erst nach und nach in euren Rankings und Sichtbarkeitswerten sehen.

#02 Google Search Console Updates

Custom Annotations

Seit dem 17. November 2025 könnt ihr in der Google Search Console eigene Anmerkungen (Custom Chart Annotations) im Leistungsbericht hinterlegen. Damit markiert ihr direkt im Diagramm wichtige Ereignisse wie Relaunches, technische Änderungen, Content-Updates oder Kampagnen und könnt Traffic-Spikes oder -Drops später viel leichter zuordnen. Pro Property stehen euch maximal 200 Anmerkungen mit je 120 Zeichen zur Verfügung, die 500 Tage gespeichert und für alle Nutzer*innen der Property sichtbar sind. Richtig eingesetzt werden die Annotations zu einem kleinen, aber sehr wirkungsvollen Tool, um Daten mit Kontext zu versehen und eure SEO-Analysen deutlich sauberer zu machen.

Anmerkung in der Google Search Console, Quelle: Eigener Screenshot, GSC

Brand- /Non-Brand-Filter

Eine weitere neue Funktion in der Google Search Console ist ein Filter für Branded Queries, mit dem ihr markenbezogene und nicht-markenbezogene Suchanfragen getrennt auswerten könnt. Die Erkennung der Brand-Keywords läuft per KI, der Filter steht nur für Domain Properties mit ausreichend Suchvolumen zur Verfügung und wird nach und nach ausgerollt. Damit ergänzt Google die bereits eingeführten Query Groups, die ähnliche Suchanfragen ebenfalls per KI bündeln.

Insights: Klicks auf soziale Kanäle

In den Search Console Insights gibt es jetzt ein neues Feature für Social Channels: Ihr könnt sehen, wie viele Klicks und Impressionen eure verknüpften Social-Media-Kanäle über die Google-Suche erhalten. Zusätzlich zeigt das Feature u. a. Top-Content aus den Social-Kanälen, relevante Suchanfragen, Länder-Herkunft der Nutzer*innen sowie weitere Traffic-Quellen (Bilder-, Video-, Newssuche, Discover). Das Rollout läuft testweise und zunächst nur für ausgewählte Websites, die ihre Social-Kanäle dafür verknüpfen können.

AI-powered configuration

In der Google Search Console wird aktuell eine experimentelle Funktion namens „AI-powered configuration“ für den Leistungsbericht ausgerollt. Ihr könnt in natürlicher Sprache beschreiben, welche Auswertung ihr sehen wollt, und die GSC erzeugt daraufhin automatisch den passenden Bericht – inklusive Auswahl der Metriken (Klicks, Impressionen, CTR, Position), Filter (z. B. Query, URL, Land, Gerät, Zeitraum) und Vergleiche.

Die Funktion ist vorerst nur für den Performance-Report in der Websuche verfügbar, wird nur langsam und für ausgewählte Properties ausgerollt und kann aktuell z. B. nicht sortieren oder exportieren. Wichtig: Die KI kann Anfragen auch falsch interpretieren – ihr solltet also immer prüfen, ob die gesetzten Filter wirklich zu eurer Frage passen.

Weekly und Monthly Views

Google hat in der Search Console neue Wochen- und Monatsansichten für den Leistungsbericht eingeführt. Statt nur tägliche Daten zu sehen, könnt ihr die Zeitaggregation jetzt auf wöchentlich oder monatlich umstellen – für Websuche, News und Discover.

Das hilft euch, Traffic-Trends besser zu erkennen und Zeiträume wie „letzte 3 Monate“ vs. „vorherige 3 Monate“ sauberer zu vergleichen, ohne von täglichen Schwankungen oder verschobenen Wochenenden irritiert zu werden.

Online Marketing News

#01 TikTok: In der Nähe Feed

TikTok ist für die Gen Z längst eine der wichtigsten Suchmaschinen und legt jetzt mit einer neuen Funktion nach: dem „In der Nähe“-Feed. Dieser neue Tab auf der Startseite macht TikTok noch stärker zu einem lokalen Discovery-Hub und bringt euch Restaurants, Events und spannende Orte in eurer Umgebung direkt in den Feed. Das eröffnet zusätzliche Chancen, sichtbar zu werden und neue Gäste aus der direkten Umgebung zu erreichen. Wer TikTok aktiv nutzt, kann so seine lokale Reichweite deutlich ausbauen.

In-der-Nähe-Feed auf TikTok, Quelle: Newsroom TikTok

#02 Adobe übernimmt Semrush

Adobe übernimmt Semrush für rund 1,9 Milliarden US-Dollar. Damit plant Adobe, SEO- und Wettbewerbsdaten in seine eigenen Marketing- und Kreativ-Tools zu holen. Ziel: Inhalte sollen nicht nur erstellt, sondern direkt datenbasiert geplant und optimiert werden – möglichst mit KI.

Was das für euch bedeutet:

  • SEO wird stärker Teil des Content-Prozesses, nicht nur ein Schritt danach.
  • Workflows könnten schneller werden, weil Daten, Briefings und Optimierung näher an der Content-Erstellung liegen.
  • Mehr KI-Features sind wahrscheinlich, z. B. automatische Keyword-/Content-Empfehlungen und Content-Bewertungen.
  • Unklar bleibt, ob sich Preise und Pakete bei Semrush verändern.
  • Unterm Strich: Das ist weniger „Tool kauft Tool“, sondern ein Schritt in Richtung End-to-End-Plattform, in der Daten + Kreation + Optimierung enger zusammenarbeiten.

KI News

#01 Modellwettstreit: ChatGPT-5.2 vs. Gemini 3

GPT-5.2 zielt klar auf Produktivität

OpenAI bringt mit GPT-5.2 eine neue Modellreihe, die vor allem für professionelle Wissensarbeit gedacht ist. Laut OpenAI performt das Modell sehr gut bei typischen Arbeitsaufgaben wie Tabellen bauen, Präsentationen erstellen, Code schreiben, Bilder verstehen, lange Kontexte verarbeiten und Tools zuverlässig nutzen. In ChatGPT gibt es dafür drei Varianten, je nach Aufgabe:

  • Instant: für schnelle Alltagsaufgaben, kurze Recherchen, klare Anleitungen und zügige Textarbeit.
  • Thinking: für komplexere Aufgaben mit mehr Struktur, z. B. längere Dokumente auswerten, Analysen, Programmierung und mehrstufige Problemlösungen.
  • Pro: für besonders anspruchsvolle Fragen, bei denen Qualität wichtiger ist als Geschwindigkeit und ihr weniger Fehler riskieren wollt.

Gemini 3 macht Druck

Google hat im November 2025 Gemini 3 veröffentlicht und das Modell direkt in die eigenen Produkte, wie z. B. den AI Mode in Search integriert. Google beschreibt Gemini 3 als besonders stark im Reasoning, also darin, komplexe Aufgaben logisch zu durchdenken und mehrstufig zu lösen. Außerdem punktet Gemini 3 bei Multimodalität. Das heißt: Das Modell kann nicht nur Text, sondern auch Inhalte wie Bilder, Audio oder Video in einem Zusammenhang verstehen und verarbeiten. Zusätzlich gibt es „Deep Think“ als Modus für noch mehr Denkleistung. Der Wettkampf ist inzwischen offen: Gemini 3 hat bereits in mehreren Tests (u. a. in der Programmierung) besser als ChatGPT (Version 5.1) performt.

#02 „Alarmstufe Rot“ bei OpenAI

OpenAI ist intern auf „Code Red“ gegangen. Das Ziel ist klar: ChatGPT muss schnell besser werden, vor allem bei Personalisierung, Tempo, Zuverlässigkeit und der Breite der Fragen, die das System sauber beantworten kann. Dafür werden Teams umgebaut und Prioritäten verschoben. Laut den Berichten trifft es auch geplante Projekte wie Werbung in ChatGPT sowie Agenten für Shopping und Gesundheit.

Der Hintergrund ist ein sehr harter Wettbewerb: Gemini 3 macht OpenAI spürbar Druck. Gleichzeitig steht OpenAI auch wirtschaftlich unter Zugzwang, weil hohe Kosten und große Investitionen in Rechenzentren die Diskussion um Profitabilität anheizen. Für euch heißt das: Entscheidend ist nicht nur, wer das nächste Modell veröffentlicht, sondern wer im Alltag das bessere Produkt liefert. Wenn ihr ChatGPT fest als Tool oder Kanal einplant, solltet ihr deshalb genau im Blick behalten, wie schnell OpenAI bei Stabilität, Geschwindigkeit und Nutzererlebnis nachlegt.

#03 Vom Chat zum Kauf: Instant Checkout revolutioniert die Customer Journey

Das Q4 2025 markiert einen Wendepunkt im Search Marketing: Die großen KI-Modelle wie ChatGPT und Gemini wandeln sich von reinen Antwortmaschinen zu aktiven Verkaufsassistenten. Wer glaubt, das sei noch Zukunftsmusik, riskiert, den Anschluss an die transaktionale Suche zu verlieren.

ChatGPT wird zum Checkout

In den USA testet ChatGPT Shopping bereits den Einkauf direkt im Chat. Nutzer*innen bekommen Produktempfehlungen, wählen Größe und Farbe, sehen Preis und Lieferzeit und schließen den Kauf direkt ab. Ein Wechsel in den Shop ist nicht nötig. Wichtig: Bestellung, Versand und Support laufen weiterhin über die Systeme der Händler*innen.

Parallel zeigt Instacart, wie weit „Instant Checkout“ gehen kann: Als integrierte ChatGPT-App führt Instacart Nutzer*innen von der Inspiration bis zur Bezahlung vollständig im Chat. Checkout und Zahlung laufen dabei innerhalb des Instacart-Erlebnisses in ChatGPT, inklusive sicherem Zahlungsfluss.

Für Europa gibt es aktuell noch offene Punkte. Dazu zählen mögliche Gebühren, die Frage nach dem Vertragspartner und Details zu Datenschutz und AGB.

Einblicke in die in ChatGPT integrierte Instacart-App, Quelle: instacart.com

Gemini und Google ziehen nach

Google baut Shopping stark in Search und die Gemini-App ein. In Search liefert der AI Mode strukturierte Antworten mit Produktdaten wie Preis, Bewertungen und Verfügbarkeit. Basis ist der Shopping Graph mit sehr vielen Produkt-Listings und häufigen Updates.
Zusätzlich startet ein Agentic Checkout, der wie folgt funktioniert: Ihr wählt ein konkretes Produkt aus, legt Variante und Budget fest und lasst den Preis beobachten. Wenn dieser passt und der Händler teilnimmt, kann Google den Kauf nach eurer Bestätigung auf der Händlerseite über Google Pay abschließen. Auch in der Gemini-App sind Shopping-Features in den USA verfügbar.

Perplexity setzt auf PayPal

Perplexity hat PayPal integriert, sodass nun ein Checkout direkt im Chat möglich ist. Damit laufen Produktsuche, Vergleich und Kauf in einer Oberfläche, ohne dass Nutzer*innen in einen separaten Shop wechseln müssen. Das Feature startet zunächst in den USA und sorgt schon für Reibung: Amazon hat Perplexity per Unterlassungsaufforderung untersagt, Bestellungen über den Comet Agent auf Amazon auszulösen.

Langfristiger Impact für Nutzer*innen und E-Commerce

Instant Checkout verkürzt laut E-Commerce-Experte Daniel Höhnke die Customer Journey radikal. Das bedeutet konkret: Ihr werdet künftig weniger Traffic auf euren Kategorieseiten sehen, da die Auswahl und der Vergleich im Chat stattfinden. Der Klick erfolgt oft nur noch zum finalen Kauf – oder gar nicht mehr, wenn der Checkout direkt in der KI passiert. Ignoriert ihr diese Entwicklung, riskiert ihr weniger Sichtbarkeit und weniger direkten Shop-Traffic. Gleichzeitig entsteht eine Chance für Nischenanbieter*innen, die sich früh anpassen. Handlungsempfehlungen, um in diesem Ökosystem stattzufinden, sind:

  • Jedes Produkt braucht strukturierte Daten (Varianten, Maße, Preis, Lieferzeit, Versand, Rückgabe) und zusätzlich einen Mini-FAQ Kontext (Beispielfrage: Wofür eignet sich das Produkt?).
  • Bewertungen aktiv aufbauen, weil sie als Rankingfaktor stärker zählen.
  • Sichtbarkeit testen: Fragt ChatGPT oder Google AI Mode nach den besten Anbieter*innen eurer Kategorie und Region. Erscheint ihr nicht, fehlen ggf. wichtige Informationen im Online-Shop.

#03 ChatGPT – Klickrate bei den Links

Ein geleaktes, vertrauliches OpenAI-Dokument soll zeigen, dass Links in ChatGPT extrem selten geklickt werden. Laut Vincent Terrasi (Draft & Goal) gab es bei 528.624 angezeigten Links nur 4.670 Klicks. Das entspricht einer CTR von 0,69 %. Selbst die beste Seite kam nur auf 1,68 % CTR.

Wichtig ist auch die Platzierung:

  • Links in der Hauptantwort bekommen zwar viele Einblendungen, aber sehr wenige Klicks.
  • Sidebar-Links haben deutlich höhere CTRs (ca. 6–10 %), werden aber viel seltener angezeigt.
  • Suchergebnisse innerhalb von ChatGPT liegen laut Bericht nahe null bei der CTR.

Die Kernaussage: ChatGPT liefert aktuell kaum messbaren Website-Traffic. Wer auf Sichtbarkeit in ChatGPT setzt, sollte daher weniger auf Klicks schauen, sondern eher auf Erwähnungen (Mentions) und Markenpräsenz. ChatGPT ist damit (noch) kein echter Google-Ersatz für klassische SEO-Ziele.

Tipps des Monats

#01 Google Nano Banana Pro ist da

Mit Google Nano Banana Pro wird ein nerviges Problem endlich kleiner: Infografiken mit sauber gerendertem, gut lesbarem Text. Das Modell basiert auf der Technologie von Gemini 3 Pro und eignet sich nicht nur für hübsche Bilder, sondern für echte Arbeitsgrafiken. Ihr könnt zum Beispiel Notizen in Diagramme umwandeln oder Daten als Infografik visualisieren. Durch die Anbindung an die Google-Suche lassen sich sogar Echtzeitinfos wie Wetter oder Sportereignisse grafisch aufbereiten.

Für euren Content bedeutet das: mehr visuelle Assets bei weniger Aufwand. Besonders praktisch ist die kreative Kontrolle. Nano Banana Pro liefert bis zu 4K-Details und unterstützt umfangreiche Bearbeitung, zum Beispiel Perspektive, Fokus, Farbverläufe oder Beleuchtung. Dazu kommt die Mehrsprachigkeit, was euch bei Übersetzungen und Lokalisierung hilft.

5 Prompt-Tipps für optimale Grafiken:

  • Beschreibt euer Ziel so konkret wie möglich: Nano Banana Pro „rät“ nicht, wie eure perfekte Grafik aussieht. Wenn ihr etwas Bestimmtes wollt, schreibt es aus. Je genauer ihr Farben, Elemente und Änderungen benennt, desto besser passt das Ergebnis.
  • Nennt immer Subjekt, Objekt und gewünschte Änderung: Ein starker Prompt enthält die wichtigsten Bausteine: Subjekt (worum geht es), Objekt/Element (was genau soll gestaltet werden) und Änderung (was soll hinzu, weg oder anders werden). So vermeidet ihr Zufallstreffer.
  • Legt den Stil fest: Sagt klar, welchen Look ihr wollt, z. B. fotorealistisch. Ohne Stilvorgabe kann das Ergebnis ungewollt „anders“ wirken, obwohl die Inhalte stimmen.
  • Nicht zu kurz, nicht zu lang: Zu kurze Prompts lassen zu viel Spielraum. Zu lange können die KI überladen. Ziel ist ein Prompt, der alle nötigen Details enthält, aber fokussiert bleibt.
  • Arbeitet in Einzelschritten statt in einem Mega-Prompt: Baut die Grafik „in Ebenen“: erst Hintergrund oder Grundlayout, dann einzelne Elemente, danach Stil und Effekte. So könnt ihr leichter nachjustieren, ohne alles neu zu machen.

Ein Beispiel für einen gelungenen Änderungs-Prompt könnte lauten: Ändere den tiefblauen Pullover des Mannes in ein leuchtendes Waldgrün und füge ein gesticktes goldenes Google-Logo über der linken Brustseite hinzu. Gestalte es fotorealistisch.

Wichtig für die Praxis: Google versieht alle mit einem Google-Tool erzeugten Medien mit einem unsichtbaren, digitalen Wasserzeichen der sogenannten „SynthID“. In der Gemini-App könnt ihr künftig per SynthID prüfen, ob ein Bild von Google AI erzeugt wurde. Zusätzlich zur SynthID wird bei Nutzer*innen der kostenlosen Variante und Google AI Pro ein sichtbares Wasserzeichen von Gemini integriert. Das sichtbare Wasserzeichen wird für Google AI Ultra Abonnent*innen und im Google AI Studio-Entwickler-Tool entfernt.

Übersicht der bisherigen deutschen Bundeskanzler*innen, erstellt mit Nano Banana Pro, Quelle: seo-suedwest.de
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