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Der SEO-Blog Wochenrückblick – KW 23

Was in der SEO-Blogosphäre in dieser Woche so alles Interessantes veröffentlicht wurde, darüber möchte ich heute berichten. Zumindest über das, was mir bei meinen Streifzügen so alles auf den Bildschirm kam.

Stefan Englert startet Blog

Nun, mir war der Name Stefan Englert bis vor ein paar Tagen noch kein Begriff. Aber meine SEO-Vergangenheit ist mit ca. 4 Wochen auch überschaubar. Über unseren Flurfunk ist mir folgendes zugetragen worden: Bei Stefan Englert handelt es sich um ein wahres Urgestein in Sachen E-Commerce und Suchmaschinenoptimierung, dessen Blackhat-Anekdoten so manchem Google-Mitarbeiter die Zornesröte ins feiste Gesicht treiben werden – und bald hoffentlich meinen Whitehat-Horizont erweitern.

Denn Stefan Englert ist in dieser Woche mit Blog.intradat.com gestartet. Ich bin gespannt.

Link-Fluktuation als Rankingfaktor?

Dass man als Webmaster stets mit einem Auge auf seine Linkstruktur und auch auf deren Dynamik schielen sollte, davon berichtete in dieser Woche der Blog seo-united.de. Die so genannte Link-Fluktuation steht bei diesem Artikel im Fokus. Gemeint ist: Verliert eine Website in einer bestimmten Zeit überdurchschnittlich viele Backlinks, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie in einen Suchmaschinen-Filter rauscht. Denn für die Suchmaschinen ist es recht leicht, für die Backlink-Historie der Websites einen Durchschnittswert zu bilden und Seiten ausfindig zu machen, die davon abweichen. Was sagt ein allzu rasanter Verlust an Backlinks aus? Vielleicht die letzte Rate für die gekauften Links nicht bezahlt? Vielleicht den Inhalt so verändert, dass keine andere Website sie mehr empfehlen mag? In jedem Fall vermutlich nichts Gutes, denkt sich die Suchmaschine.

Für Google & Co ist die Link-Fluktuation vielleicht noch nicht unbedingt gleich ein Rankingfaktor, aber ein kleines Alarmlämpchen wird sie wohl doch zum Leuchten bringen.

Google Caffeine und SEO

Knapp ein Jahr ist es her, dass Google einen neuen Index für die Suche getestet hat. Mit Erfolg, wie es scheint, denn seit dieser Woche ist der bisherige Index auf den Neuen umgestellt, der auf den Namen Caffeine hört. In einer ganzen Reihe von SEO-Blogs wurden in dieser Woche Beiträge zu Caffeine veröffentlicht, die mehr oder weniger alle zu dem Ergebnis kommen, dass die Suchergebnisse sich vom neuen Index nahezu unbeeindruckt zeigen.

Was hat sich überhaupt geändert? Webseiten werden mit Google Caffeine schneller als bisher in den Index übertragen. Benötigte der alte Index noch einige Zeit, bis neu gefundene Inhalte auch tatsächlich im Index erschienen, soll dieser Vorgang laut Google bereits jetzt bis zu 50 Prozent schneller geschehen. Und das gelte nicht nur für die dank Universal-Search-Einblendungen schon bisher recht flinken News und Blogs, sondern für den gesamten Index. Im Googleblog wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die schnellere, ständig in kleinen Portionen ablaufende Aktualisierung keine Auswirkungen aufs Ranking hat.
Martin Mißfeld hat sich auf seinem Tagseoblog mal genauer angeschaut, was der neue Index für das Ranking von Websites bedeutet, die sich mit aktuellen Themen beschäftigen, also „Ereignis-SEO“ betreiben – und ruft sogleich das Ende der Universal Search aus.

Was hat Martin Mißfeld entdeckt? Sein Test mit dem Suchwort „Caffeine“ führte zu folgenden, erstaunlichen Ergebnissen: Universal-Search-Elemente wie die „News“ verloren an Umfang oder verschwanden ganz wie die Echtzeitsuche. Zugunsten aktueller Artikel in den organischen SERPs traten also die aus der Universal Search eingeblendeten Ergebnis-Felder („OneBox“) zurück.

Diesen Test konnte ich zwar nicht reproduzieren – so tauchte bei mir etwa die Echtzeitsuche wieder in den SERPs auf. Die Tendenz weg von den Universal-Search-OneBoxes „Blog“, „News“ und „Echtzeitsuche“ in den Suchergebnissen ist inhaltlich jedoch durchaus nachvollziehbar. Denn aktualisiert Google einen großen Teil des Index nicht mehr nur noch alle paar Wochen, sondern ähnlich flink wie die bisher am schnellsten aktualisierten Teilbereiche, wird deren Sonderstellung innerhalb der Suchergebnisse überflüssig. Das würde natürlich nur einen Teil der Universal-Search betreffen, nämlich den Bereich „verticalSearch“ rund um News, Blogs und Co. Die so genannte „mediaSearch“, also die Einbettung von Bildern, Maps und Videos, bliebe davon unberührt.

Gegen den Linkgeiz – SEOs, schwört ab!

Franz Enzenhofer, SEO-Manager von Tupalo.com, hat in dieser Woche auf gruenderszene.de einen kleinen Brandbrief gegen den weit verbreiteten Linkgeiz veröffentlicht. Mit ebenso interessanten wie kontroversen Behauptungen möchte er dort mit einigen Mythen aufräumen, die viele Webmaster aus Angst geizig machen.

Angst vor Verlust der eigenen Power

Viele Website-Betreiber glauben, dass die Kraft ihrer Seite im PageRank-Wert widergespiegelt würde. Mit jedem Link geben sie nun etwas von dieser Kraft ab – und die eigene Seite verliert genau das Maß an PageRank, welches die andere gewinnt. Enzenhofer hält das – richtigerweise, wie mir scheint – für einen Irrglauben und weist darauf hin, dass Links nicht nur Wert verteilen, sondern immer auch einen Eigenwert besitzen.

Angst, die Konkurrenz zu stärken

Franz Enzenhofers zweiten Punkt halte ich da schon für kontroverser. Der Auffassung, die Verlinkung meines Konkurrenten schwäche mich indem es ihn stärke, möchte er folgendermaßen begegnen: Die negative Wirkung eines Backlinks auf die Seite eines Mitbewerbers sei wesentlich geringer als die positive Wirkung ganz allgemein – also für den User, das Marktsegment und das Internet überhaupt.

Das ist absolut richtig, wie ich finde. Im Ranking allerdings hilft es zunächst eher meinem Konkurrenten, der im Gegensatz zu mir jetzt einen Backlink und ein paar Kunden mehr hat. Und vielleicht wegen seiner von Gemeinsinn ungetrübten Verlinkungspraxis den Teufel tut, auf mich ebenfalls einen Link zu setzten.

Angst, den User zu verlieren

Die meisten User habe man eh schon verloren – und daher sei die Angst vor Nutzerverlust durch externe Links unbegründet, so Franz Enzenhofer. Das Argument: Selbst bei einer Conversion-Rate von zwölf Prozent wären ja 88 Prozent der Nutzer sowieso schon weg.

Interessant. Heißt das für Shop-Betreiber, dass es bei einer so großen Absprungrate auch nicht mehr ins Gewicht fällt, ob es nun zwölf, zehn oder acht Prozent sind, die im Shop einkaufen?

Auch wenn Franz Enzenhofers Einschätzungen mich nicht alle so ganz überzeugen, bleibt sein Ziel doch absolut unterstützenswert. Das gilt gerade für die deutsche Blogosphäre. Denn die Deutschen sind ja bekanntlich  vergleichsweise Blog-faul. Und wenn die paar Blogger auch noch mit ihren Links geizen, dann sind die einzigen Verbindungen im Internet bald nur noch die zwischen Google und jeder einzelnen Website – ein Zustand, über den sich allein Google freuen kann.

Googles WM-OneBox

Aus gegebenem Anlass möchte ich zu guter letzt auf die praktische WM-OneBox bei Google hinweisen, die jedem den aktuellen Spielplan präsentiert, der folgende Keywords sucht: Weltmeisterschaft, Fußball 2010, Südafrika 2010, Fußball Südafrika, Fussball Südafrika etc.

Womit SEO-Trainee.de jetzt auch für die Keywords rund um die WM in den SERPs nach oben schießen wird. Hehe.

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Autor:In

8 Antworten

  1. Hey,

    Bin auf diesen Artikel wegen der Link Fluktuationsgeschichte gestoßen. Würde gerne mal wissen, was der heutige Stand bzgl. Linkschwund und und Suchmaschinenfiltern ist?

    -Verliert es an Relevanz?
    -Hat sich dhaingehend nichts verändert?
    -Wurde dies in den letzten Jahren verschärft?

    Habe da leider nur meine eigenen Erfahrungswerte und würde gerne mal wissen, wie andere das Thema sehen

    Grüße,
    Marc

  2. hi hier franz der den netten artikel über die LLC geschrieben hat

    >Heißt das für Shop-Betreiber, dass es bei einer so großen Absprungrate auch nicht mehr ins Gewicht fällt,
    >ob es nun zwölf, zehn oder acht Prozent sind, die im Shop einkaufen?

    ich hab ne menge experimente mit outgoing links auf landingpages (welche hauptsächlich google traffic angezogen haben) gemacht, welche auch multiple conversion elemente auf premium produkte als auch auf PPC affiliate angebote aufweisen. ( im travel segment, directory segment als auch product segment )

    die anzahl der links auf einer seite (im einen vernünfitgen verhältnis) auf einer landingpage hat keine auswirkung auf die conversion. die user welche zu eindeutig anderen angeboten tendieren als diese welche auf der seite angeboten werden sind sowieso weg (back button, oder ne neue google suche absetzen, oder verlieren das interesse und springen zu einem anderen tab). selbst bei einer guten conversion rate hat man den hauptteil der user bereits verloren. der anteil verlorenen user erhöht sich nicht durch das einfache verlinken von zusätzlichen sinnvollen (externen) seiten. aber man kann mitreden (oder zumindest mitvoten) wohin man sie verliert – eine art: „alles ist besser als gar keine aktion“ conversion.

    hier rede ich von links von landingpages welche outside (und so wies derzeit im internet ausschaut heist das meistens google-) traffic bekommen, wenn man den user mal tief in einem conversion funnel hat (i.e. payment prozess) würde ich auch keine externen backlinks mehr sezten da hier der streamlined prozess sehr wichtig ist.

    aber von landingpages welche google traffic anziehen haben links
    * keinen messbaren negativen effekt für die conversion (conversion kann man nicht durch nicht linken erhöhen)
    * einen positiven effekt fürs user experience
    * einen postiven weil mehr links im online markt vorhanden sind
    * einen positiven für SEO weil der user nicht gleich back-bounced
    * einen positiven SEO vernetzungeffekt für die ganze domain (was manche das „good neighboorhood“ prinzip nennen)

    mein vorschlag ist ein radikal weil ich nicht mehr mitanschauen kann wie schwer es sich die websites gegenseitig im internet machen (und sich selbst) – und diese unnötige verhalten auf verschiedenste weise zu legitimisiern zu versuchen. und ja, der deutschsprachige markt ist hier etwas geiziger als der amerikanische, der französische und der spanische ist allerdings auch nicht viel besser.

    1. Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
      Um die User, die zu „einem eindeutig anderen Angebot tendieren“, habe ich mir bei Links auf Konkurrenten tatsächlich auch keine Sorgen gemacht. Ich argumentiere natürlich nicht auf einer empirischen Grundlage, aber es ist doch wohl so, dass mit der Ähnlichkeit zwischen meinem und dem verlinkten Konkurrenzangebot auch die Zahl der abspringenden Nutzer steigt, die auch ein Interesse an meinem Angebot gehabt hätten. Mein Konkurrent ist ja genau deshalb mein Konkurrent, weil sein Angebot meinem ähnlich sieht. Das wäre doch ein natürliches Nutzerverhalten, oder? Vorausgesetzt, der Nutzer findet den externen Link auf der Seite. Es wäre interessant zu erfahren, wo genau du die externen Links auf Konkurrenten bei deinen Experimenten platziert hast? Vielleicht liegt da ja die Erklärung.

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