Im Oktober 2025 gab es spannende Entwicklungen in der Welt des Online-Marketings und der KI-Technologien, die die Art und Weise, wie Marken entdeckt und wahrgenommen werden, maßgeblich beeinflussen. Google führte neue Änderungen ein, die sowohl Chancen als auch Herausforderungen für Werbetreibende mit sich bringen. Gleichzeitig zeigt sich immer deutlicher, wie stark externe Quellen die Markenwahrnehmung in der KI-Suche prägen. In diesem Monatsrückblick werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Ereignisse und Erkenntnisse, die Marketer*innen und SEOs im Oktober 2025 im Auge behalten sollten.
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Google-News
#01 Google Ads: Neue Kennzeichnung führt zu mehr Klicks – aber auch zu versehentlichen Klicks
Im Oktober 2025 änderte Google die Kennzeichnung seiner Anzeigen: Statt jede Anzeige einzeln zu markieren, gibt es nun ein gemeinsames „Gesponsert“-Label für den gesamten Anzeigenblock. Diese Veränderung sorgt offenbar für mehr versehentliche Klicks. Eine Analyse (Datenbasis sind die vom Unternehmen verwalteten Ads-Kampagnen) von Seer Interactive zeigt, dass die Klickrate nach der Änderung um 1,6 Prozentpunkte stieg. Doch gleichzeitig fiel die Conversion-Rate deutlich. Das bedeutet: Mehr Klicks, aber weniger Umsatz für Werbetreibende.
Wichtige Fakten:
- Klickrate stieg um 1,6 Prozentpunkte, von 11,41 % auf 13,07 %
- Conversion-Rate sank deutlich nach der Änderung (-9,7 % Varianz)
- Indikation für versehentliche Klicks, da Anzeigen jetzt stärker wie organische Ergebnisse wirken
Google betont, dass das neue Design die Nutzererfahrung verbessern soll, indem es die Unterscheidung zwischen bezahlten und organischen Ergebnissen erleichtert. Zudem gibt es jetzt die Möglichkeit, „gesponserte Ergebnisse“ auszublenden.
Fazit:
Die neue Kennzeichnung könnte für Google profitabel sein, führt jedoch zu unerwünschten Nebeneffekten für Werbetreibende. Ein genauer Blick auf die Conversion-Rate ist daher wichtig.

Abbildung 1: Neue Kennzeichnung für gesponserte Ergebnisse in Google, Quelle: seo-suedwest.de
#02 Google AI Mode: Weniger Klicks, mehr Sichtbarkeit für Marken
Der Google AI Mode, seit Kurzem auch in Europa verfügbar, führt zu signifikanten Veränderungen für den Traffic von Websites. Eine Studie von SEMrush zeigt, dass 92 –94 % der Sessions im AI Mode keine externen Klicks erzeugen. Die Zahl der Klicks geht somit stark zurück, was für viele Websites problematisch sein könnte. Besonders auffällig ist, dass der Median der Klicks im AI Mode gleich null ist, mit Ausnahme von Transaktionen wie im Shopping-Bereich.
Wichtige Fakten:
- 92–94 % der AI Mode Sessions bleiben klickfrei
- Medianwert der Klicks: Null
- Nutzer*innen konsumieren Antworten, ohne weiter zu klicken
Im AI Mode werden überwiegend Google-eigene Dienste als Quellen genannt. Laut Johannes Beus (27. Oktober 2025) ist YouTube die am häufigsten genannte Quelle, gefolgt von Google Übersetzungsdiensten. Wikipedia erscheint nur in 17 % der Antworten. Diese Tendenz zeigt, dass Google in seinem AI Mode bevorzugt auf eigene Plattformen verweist, was externe Quellen weiter verdrängt.
Trotz der niedrigen Klickzahlen arbeitet Google daran, die Möglichkeit für Klicks auf externe Links zu verbessern. Doch die Markenwahrnehmung und Sichtbarkeit werden künftig entscheidender sein. SEO-Verantwortliche müssen sich stärker auf die Präsenz in KI-Plattformen konzentrieren, da klassische Klicks an Bedeutung verlieren.
Der AI Mode führt zu weniger Klicks, wodurch der Traffic für viele Websites sinkt. Wer dennoch erfolgreich sein will, muss verstärkt auf Sichtbarkeit in KI-Plattformen und die Markenwahrnehmung setzen.
#03 Google PSA: Verifizierung des Cloud-Host-Anbieters in der Search Console
John Mueller von Google gab am 2. November eine wichtige Empfehlung für SEOs und Entwickler*innen: Wer Inhalte wie Bilder oder Videos über einen Cloud-Anbieter hostet, sollte den Hostnamen in der Google Search Console verifizieren. Lösen könnt ihr das ganz einfach über einen DNS CNAME-Eintrag, der auf das Cloud-Speicher-Bucket verweist.
Wichtige Fakten:
- Verifizierung in der Search Console: Mit einem CNAME-Eintrag könnt ihr den Hostnamen verifizieren, um Fehler beim Crawlen und Sicherheitswarnungen zu erkennen.
- Beispiel: Mit einem Anbieter wie AWS könnt ihr einen CNAME verwenden, damit Inhalte unter einer eigenen Domain wie content.your-site.com erreichbar sind.
Schritte:
CNAME-Eintrag erstellen: Erstellt einen CNAME, der auf das Cloud-Bucket zeigt.
Links anpassen: Alle internen Links auf eurer Website müssen auf die neue URL mit dem eigenen Hostnamen aktualisiert werden.
Fazit:
Durch die Verifizierung des Cloud-Hostanbieters in der Search Console haben Website-Betreiber*innen mehr Kontrolle darüber, wie Google ihre ausgelagerten Inhalte crawlt, indexiert und auf Sicherheitsprobleme prüft. Sie sehen frühzeitig Crawl-Fehler und Malware-Warnungen, erhalten konsolidierte Daten für Website und ausgelagerte Assets in einer Property und behalten zusätzlich die Flexibilität, später den Cloud-Provider zu wechseln, ohne die eigenen URLs zu verlieren – der CNAME wird dann einfach auf das neue Bucket gemappt.
#04 Google führt Abo-Werbung in Shopping ein
Mitte Oktober kündigte Google eine neue Funktion an, mit der Händler*innen Abonnementprodukte direkt in ihren Shopping-Anzeigen bewerben können. Diese Änderung ermöglicht es, dass Verbraucher*innen bereits beim ersten Klick ein Abonnement abschließen können, was langfristige Kundenbindung und -gewinnung erleichtert.
Wichtige Fakten:
- Abos in Shopping-Anzeigen: Ab sofort können Händler*innen Abo-Produkte direkt in Google Shopping anbieten.
- Vorteil für Händler*innen: Abonnements werden zur ersten Wahl bei der Kundengewinnung und nicht mehr als nachträgliche Ergänzung nach einem einmaligen Kauf.
Beispiele für Abonnement-Produkte:
- Essensboxen (z. B. HelloFresh)
- Beauty-Produkte (z. B. monatliche Kosmetik-Abos)
- Haustierbedarf (z. B. regelmäßige Lieferung von Hundefutter)
Erwartungen:
Die Funktion ist derzeit nur für Händler*innen in den USA verfügbar, aber es wird erwartet, dass sie bald auch in anderen Märkten wie UK ausgerollt wird, wo Abonnementgeschäfte schnell wachsen, z. B. in den Bereichen Mahlzeiten, Schönheit und Haustierbedarf.
Fazit:
Durch diese Neuerung können Händler*innen ihre Kundenbindung von Anfang an aufbauen und wiederkehrende Einnahmen sichern, was langfristig zu höheren Margen und einer besseren Rentabilität führen kann.
#05 Google startet Merchant Center for Agencies: Optimierung für Agenturen
Am 27. Oktober 2025 kündigte Google die Einführung einer neuen Version des Google Merchant Centers speziell für Agenturen an – das „Merchant Center for Agencies“. Diese maßgeschneiderte Lösung wurde entwickelt, um Agenturen zu helfen, mehrere Merchant-Center-Konten effizient zu verwalten, und bietet eine vereinfachte, zentrale Ansicht für alle Kundenkonten.
Wichtige Fakten:
- Zielgruppe: Das Merchant Center for Agencies ist exklusiv für Agenturen, die Google-Merchant-Center-Konten für andere Unternehmen verwalten.
- Funktionalität: Die Plattform ermöglicht es, mehrere Konten auf einmal zu überwachen und zu verwalten, wodurch Agenturen Zeit und Ressourcen sparen können.
Vorteile für Agenturen:
- Erhöhte Effizienz: Durch eine vereinfachte Benutzeroberfläche können Agenturen ca. 1–2 Stunden pro Woche sparen.
- Bessere Übersicht: Ein zentrales Dashboard bietet eine schnelle Übersicht über den Status und wichtige Kennzahlen aller Konten.
- Frühzeitige Problemlösung: Agenturen können Probleme frühzeitig erkennen, um Sperrungen zu vermeiden und die Einnahmen ihrer Kund*innen zu schützen.
Zugang: Neue Nutzer*innen müssen das Kontaktformular ausfüllen, bestehende Nutzer*innen können direkt zu merchants.google.com gehen.
Fazit:
Das neue Merchant Center for Agencies bietet Agenturen eine leistungsstarke Lösung, um ihre Arbeitsabläufe zu optimieren, eine bessere Übersicht zu erhalten und Probleme frühzeitig zu lösen. Diese Funktionen helfen Agenturen, ihre Effizienz zu steigern und das Vertrauen ihrer Kund*innen zu gewinnen.
Online Marketing News
#01 Digital Product Passport: Was E-Commerce-Manager*innen wissen müssen
Ab 2026 wird der digitale Produktpass (DPP) in der EU für die ersten Produktkategorien (z. B. Batterien und Textilien) Pflicht, weitere werden bis 2030 folgen. Der DPP gibt wichtige Informationen über Produkte, wie Nachhaltigkeit und Recyclingfähigkeit.
Warum ist der DPP wichtig?
- Transparenz: Der DPP zeigt, wie umweltfreundlich ein Produkt ist und wie es recycelt werden kann. Das schafft Vertrauen bei Kund*innen.
- Wettbewerbsvorteil: Wer früh handelt und den DPP umsetzt, hat einen Vorteil, wenn es um nachhaltige Produkte geht.
Was ist für Unternehmen zu tun?
- Daten sammeln: Alle relevanten Produktlebenszyklus-Daten erfassen.
- Systeme prüfen: Software und Tools auswählen, die helfen, den DPP zu integrieren.
- Testen: Den DPP mit einer kleinen Produktgruppe ausprobieren.
Fazit:
Der digitale Produktpass wird Unternehmen helfen, nachhaltiger zu werden und Vorschriften zu erfüllen. Wer jetzt handelt, stärkt seine Marke und hat einen Wettbewerbsvorteil. Wer den DPP hingegen ignoriert, riskiert Bußgelder, Marktbarrieren und Reputationsschäden.

Abbildung 2: Der neue Digital Product Passport, Quelle: webnetz.de
#02 Local Search Ranking Factors 2026: Wichtige Erkenntnisse für den Erfolg
Am 6. November 2025 veröffentlichte Darren Shaw die neuesten „Local Search Ranking Factors“ für 2026, die zeigen, was den lokalen Erfolg bei Google ausmacht. Auch wenn AI-Modelle die SEO-Welt verändern, bleibt lokale Suche weiterhin entscheidend, vor allem für Unternehmen, die für lokale Suchanfragen gut platziert sein wollen.
Wichtige Ranking-Faktoren:
- Google Business Profile (GBP): Faktoren wie Kategorie und Unternehmensname mit Keywords sind nach wie vor wichtig für das Ranking im Local Pack.
- Proximität zum Suchort und Geschäftszeiten (z. B. „Business is open at the time of search“) sind ebenfalls entscheidend.
- Bewertungen: Zahl und Qualität der Bewertungen, insbesondere hohe Google-Bewertungen (4-5 Sterne), spielen eine wesentliche Rolle.
Neue Faktoren für 2026:
- AI-Sichtbarkeit: Faktoren wie die Präsenz auf Experten-geprüften „Best-of“-Listen und unstrukturierte Zitationen gewinnen an Bedeutung, da AI-Modelle wie ChatGPT diese Daten stärker nutzen.
- Verhaltenssignale: Klickrate und Verweildauer auf der Seite beeinflussen nun stärker das Ranking.
LSA (Local Services Ads):
In Branchen mit Local Services Ads ist das Ranking hier ebenso wichtig. Faktoren wie Budget & Gebote sowie Antwortzeiten entscheiden über die Sichtbarkeit.
Negative Faktoren:
Fehlerhafte Adressen oder falsche Kategorien können zu einer Sanktionierung des Google Business Profiles führen.
Fazit:
Um in den lokalen Suchergebnissen von 2026 gut zu ranken, sollten Unternehmen ihr Google Business Profil optimieren, auf Bewertungen achten und die Verhaltenssignale ihrer Nutzer*innen beobachten. Zudem ist es für eine erfolgreiche lokale SEO-Strategie entscheidend, sich auf Zitationen und AI-gestützte Sichtbarkeit zu fokussieren.
KI News
#01 PayPal Wallet kommt bald zu ChatGPT
Am 2. November 2025 kündigte PayPal an, dass seine PayPal Wallet bald in ChatGPT integriert wird. Diese Partnerschaft mit OpenAI ermöglicht es, dass PayPal-Händler*innen ihre Produkte direkt über ChatGPT entdecken und kaufen können. Durch die Agentic Commerce Protocol (ACP)-Technologie, entwickelt von OpenAI, können Nutzer*innen nahtlos von der Unterhaltung zu einer Transaktion wechseln.
Wichtige Fakten:
- Integration von PayPal Wallet: Ab 2026 werden kleine Unternehmen und große Marken ihre Produktkataloge direkt in ChatGPT verfügbar machen können, ohne dass individuelle Integrationen notwendig sind.
- Hinter den Kulissen: PayPal wird die Zahlungsabwicklung und die Routenführung der Händler*innen übernehmen, was die Erfahrung für Käufer*innen vereinfacht.
Zusammenarbeit mit Google:
PayPal hat außerdem eine Partnerschaft mit Google angekündigt. Diese Zusammenarbeit wird die AI-gesteuerten Shopping-Erfahrungen weiter verbessern, indem PayPals Zahlungsplattform mit Googles AI-Technologie kombiniert wird. Ziel ist es, eine sichere und skalierbare Lösung für agentisches Einkaufen zu schaffen, das die Zukunft des digitalen Handels prägen wird.
Weitere Partnerschaften:
Zusätzlich arbeitet PayPal mit Perplexity und Mastercard zusammen, um weitere AI-basierte Lösungen zu entwickeln und seinen Nutzer*innen neue Einkaufserlebnisse zu bieten.
Fazit:
Mit der Integration von PayPal Wallet in ChatGPT und weiteren AI-Innovationen setzt PayPal auf eine vereinfachte und schnellere Einkaufsabwicklung. Händler*innen profitieren von einer größeren Reichweite, während Nutzer*innen von einer nahtlosen Shopping-Erfahrung profitieren können.
#02 Product Feed Spec für ChatGPT: So funktioniert die Produktintegration
Am 2. November 2025 gab OpenAI die Spezifikationen für den Produktfeed bekannt, der es Händler*innen ermöglicht, ihre Produkte direkt in ChatGPT zu integrieren und für die Instant-Checkout-Funktion verfügbar zu machen. Diese Spezifikationen sind entscheidend, um Produkte genau und aktuell in der Konversations-Suche von ChatGPT darzustellen.
- Produktdatenstruktur: Händler*innen müssen ihren Produktkatalog im TSV-, CSV-, XML- oder JSON-Format liefern, damit ChatGPT die Produkte korrekt indexieren und anzeigen kann.
- Aktualisierungen: Der Feed muss regelmäßig aktualisiert werden, idealerweise alle 15 Minuten, um sicherzustellen, dass Preise, Verfügbarkeit und Produktinformationen immer aktuell sind.
Agentic Commerce und GEO-Optimierung
Durch das Agentic Commerce Protocol (ACP) werden die Produkte nicht nur indiziert, sondern auch so strukturiert, dass sie im Kontext von ChatGPT-Suchen sinnvoll angezeigt werden können. Dies ist eine neue Ära des Generative Engine Optimization (GEO), da es nicht nur um die Auffindbarkeit, sondern um die Verständlichkeit und Relevanz des Produkts geht.
- Strukturierte Daten: Der Feed enthält wichtige Felder wie Produkt-ID, Preis, Verfügbarkeit und Bewertungen, die es ChatGPT ermöglichen, Produkte passend zu den Suchanfragen anzuzeigen.
- Erweiterte Felder: Optional können Händler auch Felder wie Videolinks, 3D-Modelle und GEO-Preise integrieren, die die Sichtbarkeit und das Nutzererlebnis verbessern.
Der Übergang von Google zu OpenAI
Der OpenAI Produktfeed stellt eine bedeutende Veränderung im Vergleich zu Googles Shopping-Feed dar, indem er nicht nur für die Indizierung von Produkten sorgt, sondern auch Verständnis und semantische Relevanz fördert. Händler*innen müssen ihre Produktdaten nun so gestalten, dass sie für ChatGPT nachvollziehbar und relevant sind, anstatt nur technische Anforderungen zu erfüllen. Diese Veränderung erfordert eine strategische Anpassung der Produktdaten.
Integration: OpenAI bietet neue Steuerungsoptionen wie enable search und enable_checkout, mit denen Händler*innen steuern können, ob ein Produkt in der Suche angezeigt oder direkt gekauft werden kann.
Fazit:
Die Einführung des OpenAI Produktfeeds stellt eine bedeutende Weiterentwicklung im E-Commerce dar. Händler*innen, die ihre Daten vollständig und klar strukturieren, können die Sichtbarkeit ihrer Produkte in ChatGPT optimieren und von der KI-gestützten Einkaufsreise profitieren.

Abbildung 3: Der zukünftige Produkt-Feed von ChatGPT, Quelle: ipullrank.com
#03 ChatGPT’s „Entity Update“ und die Auswirkungen auf Marken
Am 18. Oktober 2025 führte ChatGPT ein Update ein, das die Art und Weise, wie Marken erkannt und empfohlen werden, veränderte. Die Einführung des Entity[„brand“, …] Feldes zur Strukturierung von Marken als Entitäten hat bedeutende Auswirkungen auf die Markensichtbarkeit und den Wettbewerb.
Wichtige Veränderungen:
- Weniger Marken pro Antwort: Die durchschnittliche Anzahl der Marken sank von 6 auf 3,5.
- Markensichtbarkeit fiel um 31%: Marken erscheinen seltener in den Antworten.
- Verengung des Wettbewerbs: Der Abstand zwischen den ersten 10 Marken verringert sich um 23 %, was zu einer engeren Wettbewerbslandschaft führt.
Das Update unterstützt die Entwicklung von ChatGPT Shopping, wobei Wikipedia, Reddit und Bewertungsplattformen als Quellen zur Entity Validierung genutzt werden. Marken, die in diesen Quellen nicht präsent sind, könnten in der neuen Struktur Schwierigkeiten haben.
Was Marken tun können:
- Validierung als Entität: Marken sollten sicherstellen, dass ihre Informationen auf Wikipedia, Reddit und wichtigen Bewertungsplattformen korrekt und aktuell sind, um in den Entity-Recognition-Prozess aufgenommen zu werden.
- Stärkung der GEO-Strategie: Marken sollten ihre Generative Engine Optimization (GEO) verbessern, um sicherzustellen, dass ihre Produkte in den Konversations- und Einkaufserfahrungen von ChatGPT relevant und sichtbar bleiben.
Ausblick:
ChatGPT entwickelt sich von einer Forschungsplattform hin zu einer meinungsstarken Handelsplattform. Marken, die sich als validierte Entitäten positionieren, sichern sich langfristige Vorteile.
#04 Die Rolle von Dritt-Websites in der Sichtbarkeit von Marken in der KI-Suche
Eine aktuelle Analyse zeigt, dass 85 % der Markenerwähnungen in der KI-Suche von Dritt-Websites stammen und nur 13,2% direkt von der eigenen Marke (Oshen Davidson, 17. Oktober 2025). Dies verdeutlicht, dass die Sichtbarkeit von Marken in KI-Suchsystemen stark von externer Validierung abhängt, nicht nur von den Inhalten, die auf der eigenen Website veröffentlicht werden.
Wichtige Erkenntnisse:
- Dritt-Websites dominieren: Marken sind 6,5-mal wahrscheinlicher über externe Quellen zitiert als auf der eigenen Website. Dies bedeutet, dass die Glaubwürdigkeit und Autorität einer Marke durch externe Bestätigung wesentlich gestärkt werden.
- Formate für externe Erwähnungen: Listicles und Vergleiche sind mit 90 % die häufigsten Formate, die in KI-Suchen verwendet werden, um Marken sichtbar zu machen. Diese Art von Content steigert die Chance, dass Marken in wichtigen Top-of-Funnel-Anfragen genannt werden.
- Eigene Inhalte bleiben wichtig: Trotz der Dominanz externer Quellen spielt die eigene Website weiterhin eine wichtige Rolle. Sie bildet die Basis für die Informationen, die in externen Quellen zitiert werden. Besonders Produktseiten und Homepages liefern 27,6 % der First-Party-Erwähnungen.
Fazit für Marketingverantwortliche:
- Balance zwischen Onsite- und Offsite-Strategien: Die Sichtbarkeit in der KI-Suche hängt nicht nur davon ab, wie viel Content eine Marke produziert, sondern auch davon, wie konsistent und glaubwürdig ihre Marke in Dritt-Websites und externe Quellen integriert ist (Oshen Davidson, 17. Oktober 2025).
- Strategische Ansätze: Marken müssen sicherstellen, dass ihre Inhalte so gestaltet sind, dass sie leicht von Dritt-Websites zitiert und verlinkt werden können. Dies erfordert eine klare Markenstrategie und die Zusammenarbeit mit vertrauenswürdigen externen Quellen.
Die Marken, die sowohl starke eigene Inhalte als auch externe Anerkennung haben, verbessern ihre Sichtbarkeit und Wettbewerbsfähigkeit in der zunehmend KI-gesteuerten Suchlandschaft.
Tipps des Monats
#01 Kompetenz und Autorität beweisen, auch wenn dich noch keiner kennt
Um Sichtbarkeit zu erlangen, muss man von Suchmaschinen und Nutzer*innen als vertrauenswürdig wahrgenommen werden, aber dafür muss man gesehen werden. Search Engine Land hat einen Artikel veröffentlicht, wie man damit beginnen kann, Autorität in einem bestimmten Themenfeld zu gewinnen.
Das Konzept:
Der Artikel stellt fest, dass Autorität nicht Berühmtheit ist, sondern Konsistenz und Belege braucht. Dafür braucht es:
- Es muss klar werden, wer man ist und was man tut und warum es für das Themenfeld relevant ist. Die eigene Identität sollte auf der eigenen Website, sowie allen Profilen und externen Quellen im Netz konsistent sein.
- Das Themenfeld sollte klar umrissen sein. Wenige Themen tiefgehend zu behandeln, ist anfangs besser als sich zu verzetteln.
- Der Wert der eigenen Arbeit oder Ansichten muss belegbar sein. Es hilft nicht oberflächliche Zusammenfassungen zu veröffentlichen. Für Nutzer*innen sollten Informationen, Daten, originelle Ansichten geteilt werden, die KI-Tools nicht leicht kopieren können. Es ist wichtig, konkrete Einsicht in die eigene Arbeit zu gewähren.
- Zum Schluss braucht es die Bestätigung von externen Quellen.
Besonders spannend:
Interessant waren die Tipps rund um den Aufbau einer Autoren-Seite, der Hinweis, sich multimedialem Content nicht zu verschließen und die Vorschläge zur Erfolgsmessung, wie zum Beispiel Anstieg von Brand-Suchen, Mentions oder interne Klicks auf die eigene Autoren-Seite.
#02 Optimale Content-Briefings schreiben
In Zeiten, in denen mittelmäßige Texte auf Knopfdruck von KI-Tools geschrieben werden können, ist eine optimale Planung von hilfreichen Content-Stücken besonders wichtig. Andy Chadwick hat im Oktober eine umfangreiche Anleitung und Erklärung für optimale Content-Briefings (für externe Redakteure oder zur Sicherung der Qualität der eigenen Recherche-Arbeit) veröffentlicht. Zudem lieferte er ein kostenloses Template für ein solches Briefing mit dazu.
Wichtige Erkenntnisse:
Spannend war dabei der Fokus des Briefings auf ein klares Ziel und Publikum, die Tipps rund um die Erstellung einer guten (Überschriften-)Struktur sowie seine Erklärungen zum Thema Content-Clustering, um Keyword-Kannibalisierung zu vermeiden.



