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Recap der Online-Marketing-Konferenz OnMaKon

OnMaKon 2013 in Lüneburg – und ich war dabei. Ich durfte am Donnerstag letzte Woche meine erste Konferenz besuchen. Klar, dass ich euch davon berichten möchte. 🙂 Lest bei uns, was ich über Multivariates Testing, Google AdWords und wichtige E-Commerce-Trends gelernt habe.

Ein früher Start

OnMaKon LogoEs geht früh morgens raus aus dem Bett – ich will nicht zu spät zur Online-Marketing-Konferenz kommen, die zum Glück nur einen Katzensprung von Hamburg in der schönen Stadt Lüneburg stattfindet. Die OnMaKon verspricht, die Online-Marketing-Konferenz mit „der höchsten Professorendichte“ zu sein. Für mich geht es  einfach darum, ein bisschen Marketing-Luft weg von meinem Schreibtisch zu schnuppern. Wie schön also, dass sich die web-netz GmbH mit der Leuphana Universität zusammengetan und diese Konferenz ins Leben gerufen hat.

Das Programm klingt bereits vielversprechend – hochkarätige Speaker sollen unter dem Motto „Theorie trifft Praxis“ aus dem Nähkästchen plaudern. Mit den Themen von Affiliate Marketing über Social Business bis hin zu Multivariates Testing wird ein breites Spektrum aus dem Online-Marketing-Bereich abgedeckt. Insgesamt gab es 13 spannende Vorträge. Aufgrund von Platzmangel werde ich hier nur auf einige ausgewählte Vorträge näher eingehen.

Nach der Begrüßung durch Patrick Pietruck, Geschäftsführer der web-netz GmbH, Tobias Blask und Prof. Dr. Burkhardt Funk (beide von der Leuphana Universität), spricht Keynote Speaker Michael Jäschke von Google Deutschland über Trends im E-Commerce.

E-Commerce-Trends

Bei Google erkenne man einen klaren Trend zu Mobile, erzählt Michael Jäschke und nennt in den folgenden 45 Minuten spannende Zahlen aus dem Bereich E-Commerce. So gibt es schon eine Bezeichnung für den Stresszustand, sein Smartphone nicht dabei zu haben: die Nomophobie. Der Stresslevel, wenn man ohne sein Smartphone nicht erreichbar ist, wird sogar mit dem Stress verglichen, den man vor einem Zahnarztbesuch empfindet. Mittlerweile beginnen 65 % aller Shopping-Aktivitäten mit dem Smartphone. Ebenfalls Teil des mobilen Trends: Multiscreening. So nutzen 77 % neben dem Fernseher ein weiteres Gerät, sei es ein Tablet oder ein Smartphone. Wichtig für uns SEOs ist: 40 % der mobilen Suchanfragen sind lokal. Daher solltet ihr nochmal schnell euer Wissen über Local SEO bei uns auffrischen.

Mann schaut TV und surft auf Tablet Quelle: marketingweek.co.uk

Als Ausblick hat Michael Jäschke uns auf einen weiteren Trend hingewiesen, der uns zukünftig wohl noch beschäftigen wird. Dabei geht es darum, dass die Technologie immer mehr in den Hintergrund tritt und quasi unbemerkt Teil des Alltags wird. Hier sind die Stichworte Google Glass und Smart Watch. Auch das Thema Google+ wird im Laufe der Präsentation aufgegriffen. Michael Jäschke berichtet hier vom rasanten Wachstum des sozialen Netzwerks. Nicht unerwartet ergibt sich gegen Ende dazu noch eine kleine Diskussion über diese Darstellung. Da lenkt Jäschke ein und gibt zu, Google wünsche sich schon mehr Interaktion, allerdings hätten sie nicht die Ambition, Facebook als soziales Netzwerk abzulösen. Einen kritischen Beitrag zu den Google+-Nutzerzahlen findet ihr auch hier.

Multivariates Testing

Jörn Hartig von baumarktdirekt.de spricht über Multivariates Testing und warnt uns vor dem Hippo. Wer das ist? Hippo steht für Highest Paid Person Opinion. Wieso man sich vor dem Hippo vorsehen sollte? Weil nicht unbedingt die am besten bezahlte Person in einem Unternehmen die Kompetenz hat, alle wichtigen Entscheidungen auf allen Ebenen zu treffen. Was gefällt dem User am besten und was erzielt demnach die beste Conversion Rate und den meisten Umsatz? Das sollte nicht der Hippo entscheiden, sondern die Nutzer selbst. Der User-zentrierte Optimierungsansatz rückt die Wünsche des Nutzers in den Vordergrund. Dafür werden Kundenzufriedenheitsmessungen durchgeführt, Kunden-Feedback wird ausgewertet und Experten werden herangezogen. Beim multivariaten Testing werden mehrere Komponenten einer Website gleichzeitig live am Nutzer getestet. Soll der Button rot, gelb, blau, oben, unten oder rechts sein? Mehrere Komponenten gleichzeitig zu testen, spart Zeit und Geld.

Es werden verschiedene Komponenten gleichzeitig getestet
Quelle: problogdesign.com

Fazit von Jörn Hartig:

  • Jede Zielgruppe ist anders. Die Testergebnisse von baumarktdirekt.de sind daher nicht auf eine andere Website übertragbar.
  • Experten können Empfehlungen aussprechen, aber nie voraussagen, was der Nutzer als beste Option empfindet.

Google AdWords als E-Commerce Boost

Ein Highlight war für mich auch der Vortrag von Sebastian Loock, ebenfalls Geschäftsführer der web-netz GmbH. Der Vortrag war inhaltlich interessant und gleichzeitig sehr unterhaltsam. Ein paar Ratespielchen, bei denen man Google-USB-Sticks gewinnen konnte, hält alle Konferenzteilnehmer auch kurz vor der Mittagspause noch bei Laune. 😉 Für den „ultimativen Boost“ rät Sebastian zu Product Listing Ads, Remarketing (oder auch Retargeting) und AdWords for Video. Die Product Listing Ads ersetzen als kostenpflichtiger Service das kostenlose Google Shopping. Die Anzeigen sind mit Bildern und zusätzlichen Produktinformationen angereichert, daher haben sie 93 % höhere Klickraten als andere Anzeigen. Remarketing, als Marketing-Maßnahme, nachdem ein Nutzer ein Produkt bereits angesehen hat, steigert die Markenbekanntheit und erzielt durch die spezifische Ansprache eine bessere Conversion. AdWords for Video ist die Einbindung eines Advertorials auf der Videoseite oder direkt im Video. Es ist ein Service, der bisher noch nicht viel von den Advertisern genutzt wird, daher gibt es hier sehr niedrige Klickpreise. Da YouTube mittlerweile die zweitgrößte Suchmaschine der Welt ist, darf der Einfluss von gezielt platzierter Werbung nicht unterschätzt werden. Ich habe festgestellt: ein spannender Bereich, der mich sehr interessiert.

Professionalisierung und Kapitalisierung von Social Media

Risikomatrix
Quelle: www.microtool.de

Für diesen Vortrag springt kurzfristig Andreas Köster von der Big Social Media GmbH ein, da Prof. Dr. Peter Gentsch von der Big Social Media GmbH verhindert war. Ein toller Vortrag! Bereits der theoretische Teil ist interessant, in dem es auch um die Entwicklung von Social Media in den letzten drei Jahren geht: Während vor ein paar Jahren Social Media für einzelne Projekte betrieben wurde, wird es heute zunehmend in eine ganzheitliche Marketing-Strategie integriert. Die Präsenz auf einzelnen Plattformen mit wenig echter Interaktion hat sich zu echter Interaktion gewandelt. Das Monitoring berücksichtigt dabei eine zielgerichtete Fragestellung und misst verschiedene Erfolgsparameter (KPIs). Im Idealfall wird Social Media als Teil des Customer Services behandelt, wie das darauffolgende Praxisbeispiel zeigt. Im Praxisbeispiel nutzt „Bosch und Siemens Hausgeräte“ ein Monitoring-System, um schlechte Kundenrezensionen (z. B. bei Amazon) aufzuspüren. Schlechte Kundenrezensionen haben extremen Einfluss auf das Kaufverhalten – gute Bewertungen = gute Umsätze, schlechte Bewertungen = schlechte Umsätze. Wenn das Monitoring-System so etwas erkennt, wird das Problem in einer Risikomatrix bewertet. Welches Gefährdungspotenzial hat die Rezension für das Unternehmen und wie geht man am besten damit um? Die Kunden werden nach einer schlechten Rezension gezielt angeschrieben und die Interaktion zwischen Kundenservice und Kunden beginnt. Das Problem des Kunden kann dann hoffentlich gelöst werden. Andreas Köster sagt, die Erfahrung zeige, dass schlechte Rezensionen darauf häufig gelöscht oder sogar in positive Bewertungen umgewandelt werden. Wenn das nicht gut klingt?

Zitate des Tages

„Google+ möchte Facebook nicht als soziales Netzwerk ablösen“ – Michael Jäschke, Google Deutschland GmbH

„Service ist das neue Marketing“ – Andreas Köster, Big Social Media GmbH

„Beware of the Hippo“ – Jörn Hartig, baumarkt direkt GmbH & Co KG

„Wenn man gar keine Ahnung hat, hat jeder mehr Ahnung als man selbst“ – Thomas Promny, Velvet Ventures GmbH

„Das Gute ist: Auf weite Ferne ist keine Besserung in Sicht“ – Dr. Martin Bahr, Kanzlei Dr. Bahr

„Sie sollen das nicht lesen können, das soll Komplexität ausstrahlen“ – Prof. Dr. Burkardt Funk – Leuphana Universität Lüneburg

Fazit:

Für  mich war die OnMaKon eine perfekt organisierte und mit tollen Vorträgen gefüllte Konferenz. Dabei habe ich viel über Bereiche des Online Marketings, außerhalb von SEO, gelernt. Was mir insbesondere in Erinnerung bleibt:

  • Eine Konferenz mit Sympathie-Faktor: Alles war perfekt organisiert, an alles war gedacht und Unwichtiges wurde einfach weggelassen.
  • Uni-Feeling: Viele Studenten, ein Hörsaal als Konferenzraum und Mensaessen – bei mir kam fast ein bisschen Wehmut auf.
  • Twitter-Wall: Coole Idee, eine Live-Twitter-Wall auf dem Screen zu haben.

Für mich hat es sich gelohnt, früh aufzustehen!

Noch eine schöne Restwoche wünschen

Gesa und die SEO Trainees

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Autor:In

8 Antworten

  1. Pingback: SEO-Kalender 2014
  2. Vielen Dank für diesen wirklich informativen Artikel und das ich den als „nicht-SEO-Spezialist“ in vielen Teilen gut verstehen konnte.

    Mein +1 und eine Empfehlung haben Sie bereits. Wünsche weiterhin viel Erfolg und sende freundliche Grüße aus München.

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