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Quick-SEO: Wie man von Trends profitieren kann

Normalerweise verbirgt sich hinter einem Artikel, der die Worte Quick und SEO verbindet, eine Liste der ultimativen Tipps, um in wenigen Tagen bei Google weit vorne zu ranken. Abgesehen davon, dass diese Ansätze meist ziemlich oberflächlich bleiben, soll dieser Artikel einen anderen Weg beschreiten. Hier geht es in erster Linie darum, wie man auf aktuelle Trends und Neuigkeiten relativ schnell reagieren kann. Denn häufig versprechen solche Entwicklungen durchaus Gewinne, die man nutzen sollte.

Potentiale erkennen

Wie bekommt man nun aktuelle Trends und Entwicklungen mit, bevor diese wieder zu Ende sind? Während dieses Problem einerseits das größte ist, wenn es um Quick-SEO geht, ist es gleichzeitig im Grunde am leichtesten zu lösen. Warum eine so zwiegespaltene Antwort nötig ist, lässt sich leicht erkennen. Im Prinzip sind Trends häufig leicht auszumachen und erfordern kein größeres technisches Verständnis oder besondere Fähigkeiten. Gleichzeitig ist aber eine relativ große Erfahrung im Umgang mit Nachrichten, Entwicklungen und Medien erforderlich, um rechtzeitig das richtige Urteil zu treffen.

Nicht jedes Thema birgt das Potential, auch das Suchvolumen steigen zu lassen. So können einige Themen in den Medien durchaus stark präsent sein, wirken sich aber nicht direkt auf die Menschen aus und werden demzufolge auch nicht gesucht. Die erste Aufgabe beim Quick-SEO ist also, die Medien und Onlineportale zu beobachten. Ein täglicher Blick in die Zeitungen und auf die großen Nachrichten-Portale sollte hier reichen, so dass nicht jeder einzelne Blog überprüft werden muss, auch wenn viele Trends natürlich im Kleinen beginnen. Wer schon hier etwas erkennt, ist im klaren Vorteil. Personen, die nur in einem bestimmten Bereich tätig sind (beispielsweise als Inhouse-SEO), sollten natürlich entsprechend gezielter handeln und die jeweiligen Fachmedien und –portale beobachten.

Ist ein Thema ausgemacht, bei dem in den darauffolgenden Tagen oder Wochen das Interesse der Bevölkerung wachsen dürfte, muss dieses aus SEO-Sicht beurteilt werden. Handelt es sich um eine reine Medienreaktion oder werden auch die normalen Bürger nach Informationen suchen? Hier kommt es sehr auf Erfahrung an, aber auch die kurze Befragung von Kollegen, Freunden oder Bekannten kann nützliche Informationen liefern. Wenn man ein positives Urteil fällt, müssen als nächstes ein oder mehrere passende Keywords identifiziert werden, die als Folge des Trends vermutlich gesucht werden.

Auch hier hilft wieder eine gewissen Erfahrung und Menschenkenntnis. Wer sich vorher aber ein wenig mit SEO auseinandergesetzt hat, kennt einige Regeln, nach denen man sich richten kann. So spielen beispielsweise die Unterschiede zwischen Short oder Long Tail auch hier eine Rolle. Es gibt mittlerweile auch technische Möglichkeiten, um sich die Einschätzung zu erleichtern. Mit Google Insights for Search befindet sich schon länger ein Tool in der Beta, das es ermöglicht, das Suchvolumen zu beobachten. Hier sollten sofort die gewählten Keywords eingegeben und analysiert werden. Liegt das Suchvolumen tatsächlich in einer interessanten Höhe? Wie sind die Entwicklungen bisher, steigt die Kurve an oder ist bereits wieder ein Abflachen zu erkennen? Auch der Überblick über die Länder, in denen gesucht wird, oder aber die Angaben zu alternativen Begriffen können durchaus einen interessanten Zusatzwert haben.

So lassen sich an dieser Stelle die jährlichen Trends beobachten. Gewisse Themen kochen im festen Rhythmus hoch. Bei diesen Trends bietet sich Quick-SEO besonders an, da auch in den folgenden Jahren wieder davon profitiert werden kann. Allerdings kann auch beobachtet werden, ob gewisse Begriffe nur in den ersten Jahren hohe Suchvolumina aufweisen und langsam aber sicher abfallen.

Insight Grafik für Keyword "11 September"
Insights for Search Graph für das Keyword "11 September"

Ein Beispiel für solche Themen wäre die Phrase „11 September“. Auch wenn das Thema eher nicht für Quick-SEO geeignet ist, lässt sich bei Insights for Search sehr genau sehen, was mit solchen jährlichen Trends gemeint ist.

Um das passende Keyword-Set zu identifizieren, bedarf es einer gewissen Zeit. Hier sollte durchaus mit verschiedenen Optionen experimentiert werden, bis die endgültige Lösung gefunden ist.

Angemessen reagieren

Wenn man gute Keywords zu einem identifizierten Trend ausgemacht hat, stellt sich die Frage, wie man darauf am besten reagiert.

Im Grunde stehen jedem SEO dazu zwei verschiedene Möglichkeiten offen. Einerseits kann man die gewonnenen Informationen für ein bekanntes Projekt nutzen oder andererseits eine neue Domain erstellen.

Lösung 1- Landingpage

In den meisten Fällen dürften bereits einige Domains existieren, die mit Inhalten gefüllt sind. Passt nun eine der Domains zu dem erkannten Trend, ist es die einfachste Möglichkeit, diesen Trend auszunutzen und die eigene Seite besser zu platzieren.

Nehmen wir als Beispiel an, wir haben bereits eine Seite, die sich mit dem Thema Reisen beschäftigt. Plötzlich sind die Medien voll mit Artikeln über einen kleinen, schwer auszusprechenden Vulkan in Island, also dem Eyjafjallajökull. Wir nutzen diese Informationen und ergänzen unsere Seite um ausführliche Tipps und Tricks, wie sich die Vulkanasche auf den Flugverkehr auswirkt, welche Probleme auftreten können und wie man sich Verhalten sollte. Die so entstandene Seite pushen wir mit den üblichen SEO-Tricks und sorgen dafür, dass sie ein gutes Ranking erreicht.

Schon haben wir eine neue Landingpage geschaffen, die uns zusätzlichen Traffic verspricht. Vorteilhaft ist diese Methode, weil sie schnell umzusetzen ist und daher auch bei kurzlebigen Trends wirkt. Gleichzeitig lässt sich dadurch eine bestehende Seite noch weiter stärken und damit besser platzieren.

Lösung 2 – Neue Domain

Problematisch ist die erste Lösung, wenn zwar ein Trend erkannt wurde, aber noch keine Seite existiert, die zu ihm passt. In diesem Fall muss also ein neues Projekt aufgesetzt werden, um zu reagieren. Hier sollte man auf die üblichen Dinge achten, die bei der Erstellung einer neuen Domain gelten. Das heißt, dass natürlich im Idealfall eine Keyword-Domain gewählt und nach allen Regeln der SEO-Kunst erstellt werden sollte.

Negativ ist dabei, dass eine Neuprojektierung Zeit kostet. Dies ist bei jährlichen Trends weniger problematisch und auch bei einigen anderen Themen lässt sie sich ohne weiteres umsetzen. Viele kleine Trends sind aber schon auf ihrem Höhepunkt angekommen, wenn sie in den Medien auftauchen. Es ist also immer die Frage, ob es sich bei einem Trend noch lohnt, eine entsprechende Seite zu erstellen oder ob dies zu viel Zeit und Arbeit erfordert.

Positiv muss gesagt werden, dass sich mit einer solche Seite deutlich besser ranken lässt, als nur mit einer untergeordneten Seite. Hier wäre nur die Möglichkeit zu nennen, eine Keyword Domain zu erstellen sowie eine vollständige Fokussierung auf ein Thema vorzunehmen. Auch sei bemerkt, dass bei fast allen aktuellen Themen nur die Seiten der Nachrichtenagenturen und Anbieter als Konkurrenz beim Ranking gelten müssen. Meist sind bisher kaum andere Anbieter zu sehen, die sich einem neuen Thema widmen. Nach unserem Wissen optimieren die meisten Nachrichtenseiten aber nicht ihre einzelnen Artikel. Es ist also relativ leicht, hier Erfolge zu haben, wenn man gezielter handelt, als es die anderen Webmaster machen.

Ein abschließendes Urteil, welcher Weg der bessere ist, lässt sich nicht fällen. Es hängt vielmehr vom jeweiligen Trend ab und muss im Einzelfall entschieden werden. Die Schwierigkeit ist bei beiden Wegen allerdings eine schnelle Indizierung. Um auf Trends zu reagieren, ist es zwingend nötig, dass durch eine gute Linkstruktur die Seiten schnellstmöglich in den Index gelangen. Zwar werden die meisten Seiten relativ schnell gecrawlt und gerade bereits gut gepflegte Projekte, werden von Google ausreichend häufig besucht, um auch auf einen kurzfristigen Trend zu reagieren. Eine wenig aktuelle Seite kann aber durchaus Probleme haben, wenn die Robots sie nicht rechtzeitig besuchen. Auch eine neu erstellte Domain erfordert zunächst eine gute Initialverlinkung, um dieses Problem zu umgehen.

Geld verdienen

Zum Schluss stellt sich natürlich die Frage: „Wozu das Ganze?“

Warum soll ich zusätzliche Arbeit investieren und wie kann ich damit etwas anfangen? Das erste Argument ist bereits genannt worden. Durch solche Quick-SEO-Maßnahmen ist es möglich, zusätzlichen Traffic zu generieren und neue Nutzergruppen anzusprechen. Diese können dann für andere Projekte oder Ziele genutzt werden.

Damit hängt auch die Möglichkeit zusammen, über den gewonnenen Traffic durch Werbung Einnahmen zu erzielen. Dabei ist es egal, ob es um den Linkverkauf oder um konkrete Bannerwerbung geht. Natürlich lässt sich aber auch die bereits angezielte Conversion durch solche Maßnahmen unterstützen. Hier muss im Einzellfall überlegt werden, wie dies erfolgreich zu erreichen ist, so wäre es sicher möglich einen Newsletter mit zusätzlichen Anmeldungen zu stärken, oder auch den Kauf eines Produktes anzuregen.

Wichtig ist dafür meist nur eines, das Thema selbst. So sollte von Beginn an stets überlegt werden: „Was kann ich mit dem Traffic, den ich generiere, anfangen?“ Sind bestimmte Trends wirklich gut, um damit zu werben, nur weil das Suchvolumen hoch liegt? Nicht jedes Thema kann genutzt werden. Gerade politisch brisante Themen sollten genau untersucht werden. Gibt es wirklich Unternehmen, die bei einem Thema wie Kinderarmut werben wollen?

Man sollte also stets eine Aufstellung machen, was für finanzielle Möglichkeiten sich hinter einem Thema verbergen. Dabei kann man durchaus kreativ werden. Unser Beispiel mit dem Vulkan würde sich etwa anbieten, um für Reiserücktrittversicherungen zu werben oder aber auch für den Urlaub im eigenen Land – ohne Flugreise.

Fazit

Das Reagieren auf Trends bietet sich folglich auch für SEOs an und hat durchaus Potential, Geld zu verdienen. Vorteilhaft ist, dass die meisten SEOs bereits über die nötigen Kompetenzen und Ressourcen verfügen, um relativ zeitnah zu reagieren. Das einzige, was es zu beachten gilt, ist der regelmäßige Blick in die Nachrichten, um Neuigkeiten zu erkennen und darauf zu reagieren.

Übrigens kann eine solche Beobachtung auch und besonders für Inhouse-SEOs sinnvoll sein. Da man sich zudem nur auf die eigene Branche und deren Themen konzentrieren muss. Denn gerade bei der gezielten Optimierung einer Seite macht es Sinn, passenden Traffic, der über die Suchmaschinen fließt, sofort auf die eigenen Seite zu leiten. Eine kurze Anfrage an die PR-Abteilung kann Wunder wirken, da man hier sowieso über die Lage informiert ist und die Medien beobachtet.

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Autor:In

13 Antworten

  1. Super Artikel, wirklich sehr fundiert und logisch erklärt.

    Allerdings muss ich Christian Schlender recht geben, ich halte es auch so, dass ich mir nach Erkennen eines Trends Gedanken mache, wie sich dieser monetarisieren lässt.

    Eine Seite einfach erstmal erstellen und dann zu schauen, wie sich Geld damit verdienen läßt, kann mitunter recht frustrierend sein, wenn sich die hohen Traffic-Zahlen nicht in Geld umwandeln lassen.

    Hierbei zählt in erster Linie Kreativität, Deine Ansätze mit der Werbung für eine Reiserücktrittsversicherung oder Urlaub im eigenen Land zeugen davon, dass Dir das liegt.

    Bravo und weiter so.

    1. Wir danken natürlich für solches Lob auch dir Kurt und der Lob für die Kommentare muss an unsere Leser gehen, die tatsächlich immer sehr viel zu den Themen beisteuern.

  2. Sehr interessanter Artikel

    Quick-SEO ist ein Bereich über den ich mir zugegebener Massen bisher noch gar keine Gedanken gemacht hatte.

    Das wird sich zukünftig ändern.

    Danke

  3. Auch wenn dein Eintrag wohl nur Eigenwerbung ist, sollst du eine Antwort erhalten. Denn eine Landingpage macht wirklich nur mit Traffic Sinn. Gerade deshalb, soll ja eine zu einem bestimmten Trend erstellt werden, um hier den Traffic abzufangen. Natürlich kann man auch immer versuchen, durch einen Blog die aktuellen Trends einzufangen, dass Problem ist nur, dass man dann entweder nur an einen schmalen Themenkanal gebunden ist oder aber eine sehr bunte und unklare Mischung bietet. Die zu einem normal genutzten Blog kaum taugt.

  4. Guter Beitrag. Allerdings stellt sich mir die Frage, wie man denn auf mit der Landingpage bei Google auch mit auf den Top-Plätzen landet und bleibt. Denn eine Landingpage macht ja auch nur wirklich Sinn, wenn man auch genug Traffic auf der Landingpage hat. Meinermeinung nach, wir der Trend sein ein Blog gemixt mit einer Landingpage aufzubauen, um durch Blog-Beiträge Traffic zu ziehen und durch die Landingpage-Funktionalität Kunden zu gewinnen.

    Übrigens: Wer ein cooles Tool zum schnellen erstellen beliebig vieler Landingpages sucht, kann hier fündig werden: http://www.turbo-minisite.de

  5. Zunächst danke für das Lob motiviert einen weiterzumachen.

    @Carsten: Ich stimme völlig darin überein, dass es bei Quick-SEO sogar insgesamt sehr auf das Feingefühl ankommt. Wer sich ein bisschen mit den aktuellen Nachrichten und Entwicklungen beschäftigt kann aber fast immer das ein oder andere ausmachen, was sich lohnt.

    @Christian: Ich denke eigentlich spielt zumindest im professionellen Bereich immer das Geld die wichtigste Rolle, egal was man genau tut, man möchte damit etwas verdienen. Natürlich gilt das nicht für den non-profit Bereich. Und was die Monetarisierung angeht, so sollte man immer davon ausgehen, dass sie nirgendwo leicht ist. Viele stellen sich das Internet als Wunderreich vor wo die Straßen aus Gold sind, aber auch hier gilt es eine gute Idee und Umsetzung zu haben. Dabei ist es völlig egal ob ich real etwas produziere, im Netz aktiv bin oder einen Laden in der Einkaufszeile betreibe.

  6. Ich denke, dass das Thema „Geld verdienen“ schon zu Beginn der Überlegungen stehen sollte, wenn man auf Trends setzt, jedenfalls wenn man seine Zeit nicht für lau investieren möchte (gibt ja auch andere Ziele als Geld zu verdienen, bspw. Reputation zu einem Trend-Thema aufbauen und Experte dafür werden um dann später in anderer Weise zu verdienen). Oft ist eine effektive Monetarisierung über klassische Online-Werbung kaum machbar.

  7. Hi,
    schöner Beitrag…
    perfekt ist es natürlich, wenn man einen relativ starken möglichst breit aufgestellten Blog zur Verfügung hat. Mit neuen domains kommt es dann etwas auf das Feingefühl an.
    Ein „News-Thema“ ist dafür denke ich nicht so gut geeignet, eher eine Produktinnovation oder ein sich ankündigender Trend.
    Weiter so, Leute!

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