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Link-, Domain- und IP-Popularität – In der Vielfalt liegt die Kraft

Auf Anregung unseres treuen Bloglesers und Kommentators Knut widme ich mich heute der Link-, Domain- und IP-Popularität. Jeder, der sich mal mit Suchmaschinenoptimierung beschäftigt hat, wird schon über diese verschiedenen Popularitäten gestolpert sein. Doch was verbirgt sich dahinter?

Die Link-Popularität

Der wohl wichtigste Faktor für das Ranking einer Webseite in den Suchergebnissen einer Suchmaschine ist, wie „gut“ diese Seite im Internet vernetzt ist – genauer: wie viele Backlinks auf die Seite einen Link gesetzt haben und von welcher Qualität diese einzelnen Links sind. Die Qualität der Linkgeber-Website bestimmt den Wert des Backlinks. Diese wiederum hängt von verschiedenen Faktoren ab; so spielt etwa das Alter einer Website ebenso wie der umstrittene PageRank eine Rolle, welcher einen Hinweis darauf gibt, wie gut die Seite selbst vernetzt ist. Die Summe aller Backlinks spiegelt die Link-Popularität einer Website wider, wobei die Backlinks abhängig von ihrer Qualität unterschiedlich stark in diese Rechnung eingehen.

Die Domain-Popularität

Die Suchmaschinen werten den Umstand, dass eine Seite auf eine andere verlinkt, als kleine Auszeichnung, mit der der Linkgeber etwa aussagt: „Schaut mal her, auch ’ne tolle Seite!“ Wenn nun zum Beispiel ein und dieselbe Seite zehn Mal eine andere lobt – zum Beispiel mit zehn Links aus ihren Unterseiten, werten die Suchmaschinen das geringer, als wenn zehn verschiedene Domains einen Link auf diese Seite gesetzt hätten. Logisch: Wenn zehn Ärzte dir sagen, „da müssen wir operieren“, und einer sagt zehn Mal, „ach was, der Tumor bleibt drin“, wirst du dich wohl unters Messer legen. Die Summe der Backlinks von verschiedenen Domains gibt die Domain-Popularität einer Webseite an.

Die IP-Popularität

Im lustigen Hase-und-Igel-Spiel zwischen Suchmaschine und Optimierer nun soll es schwarze Schafe geben – und sogar auf Seiten der Optimierer. Einige von diesen so genannten „Black-Hats“ verfügen über eine große Zahl an Domains oder Zugriff auf große Linknetzwerke, von denen sie die Seiten ihrer solventen Kunden anlinken, damit diese besser ranken. Da nun die meisten dieser Suchmaschinenkosmetiker ihre Domains bei demselben Anbieter angemietet haben, können die Suchmaschinen mit Blick auf die IP-Adressen der einzelnen Domains feststellen, ob sie überlistet werden. Nun ja, sie können es  annehmen, weil die Wahrscheinlichkeit steigt, da sie vom selben Provider und vielleicht sogar vom selben Server stammen. Nämlich dann, wenn überdurchschnittlich viele IP-Adressen sich ähnlich sehen. Ein besonderes Augenmerk legen die Suchmaschinen hier auf den C-Block der IP-Adresse – weil dort der Variationsspielraum des jeweiligen Anbieters stark begrenzt ist.

Der Admin-C-Eintrag und Google – Zukunftsmusik?

Die findigsten Betreiber solcher Linknetzwerke könnten nun auf die Idee verfallen, ihre Domains einfach auf unterschiedlichen Providern unterzubringen. So ließe sich selbst dann problemlos eine IP-Struktur erreichen, die sich ab dem C-Block unterscheidet, wenn zwischen den eigenen Domains kräftigt verlinkt würde. Seit Google nun aber selbst zu den Domainregistraren zählt, wäre es für das Unternehmen ein Leichtes, einen Blick in die Registrierungsdatenbank zu riskieren. Ob es das auch tut? Keine Ahnung. Falls ja, ist auch die oben genannte Strategie nicht mehr geeignet, Google auszutricksen. Denn es ist anzunehmen, dass Google dann diejenigen Links, die ein und demselben Eigentümer (Admin-C-Eintrag) zuzuordnen sind, schwächer bewerten wird als die Links von  Domains verschiedener Besitzer – oder sie bei Betrugsverdacht sogar abstraft.

Was kann man da noch machen?

Wer beim Linkbuilding nicht mit dem Holzhammer künstlich nachhilft, wird sich um die verschiedenen Popularitäten nicht wirklich sorgen müssen. Eine organische Linkstruktur stellt sich bekanntlich in der Regel ganz von allein ein – wenn man sie natürlich wachsen lässt.

Es ist überaus schwierig, einen Richtwert für die Vielfalt in den einzelnen Popularitäten prozentual anzugeben. So wird zum Beispiel eine Webseite mit regionaler Themenausrichtung ganz natürlich eine vergleichsweise geringe IP-Popularität aufweisen, wenn sie etwa vermehrt von Unternehmen aus der gleichen Stadt angelinkt wird. Es ließen sich zahllose Beispiele anführen, bei denen eine hohe oder niedrige Diversität sowohl bei der Domain- als auch bei der IP-Popularität gerechtfertigt ist. Das wissen auch die Suchmaschinen – und gewähren deshalb einen recht großen Spielraum.

Auf Nummer sicher geht, wer sich an die folgenden, recht groben Richtwerte hält:

Bei der Domain-Popularität sollte eine Diversität von rund 40 Prozent nicht deutlich unterschritten werden; d.h. es sollten mindestens 40 Prozent aller Backlinks von unterschiedlichen Domains stammen. Für die IP-Popularität lassen sich 30 Prozent nennen.

– Oder bin ich auf dem Holzweg? Ich freu mich auf eure Einschätzungen und Anregungen zum Thema.

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Autor:In

16 Antworten

  1. Wirklich ein interessanter Artikel. Aber wie man auch schön an den Kommentaren sehen kann, gehen hier die Meinungen weit auseinander.

    Deswegen kann ich auch nur meine Meinung mitteilen, welche von keinen fundierten Erkenntnissen, sondern einfach aus Meinungen anderer und meiner Interpretation stammt 😉

    Ich denke, dass man nie genau sagen kann wie groß der prozentuale Anteil der Domain- bzw. IP-POP sein sollt. Ich bin der Meinung, dass es wesentlich wichtiger ist, das Wachstum auf der Timeline natürlich zu halten und entsprechen der organisch gewachsenen Links weiter zu handeln.

    Viele Grüße
    Patrick

  2. Ich lege den Fokus immer mehr auf das Thema Domain Authority weil nach Panda ist vor (einem neuen)Panda und das „Keyword Spaming“ wird sicher noch mehr Dämpfer bekommen.

    1. Hallo Josef,

      das ist eine gute Frage! Eine genaue Zahl an Backlinks ist da nicht zu nennen, auf die Mischung kommt es an. Schließlich gibt es unterschiedlich gute Plätze für Backlinks. Für solche Fragen empfehle ich Dir auch mal auf http://www.seo-quest.de/ nachzufragen.

      Beste Grüße,Olaf

  3. Sehr guter Beitrag und je Älter die Domain ist desto besser ist die Domain-Popularität. Also viele Links von verschiedenen Servern auf die Webseite verweisen.

  4. Das Alter einer Domain spielt wirklich eine große Rolle, auch mit wenigen Links können solche Seiten an den vordersten Positionen stehen.
    Wie die Popularität und der daraus resultierende Algorythmus wirklich zusammen gesetzt ist kann sowieso nur vermutet werden. Manche schwören auf die einen und manche auf die anderen Theorien. Fakt ist an jeder Theorie hängt ein Fünkchen Wahrheit.

  5. Sehr interessanter Beitrag zum Linkbuilding, hier wird mal wieder gezeigt, dass Link nicht gleich Link ist und das die Suchmaschinen immer tiefer in der Linkstruktur forschen.

    Dieser Bericht hat mir wieder viele Anregungeungen gegeben um tiefer in die Materie einzusteigen.

    Es sollte auch nicht jedem Seitenbetreiber die Möglichkeit gegeben werden, nur weil er einen Optimierer hat, obwohl die Seite vielleicht nur Schrott darstellt, an erster Position bei den Suchmaschinen gelistet zu sein.

  6. Pingback: Initialverlinkung Teil 1 – Die größten Fehler | SEO Trainee - Ab hier geht´s nach oben
  7. @ peter

    schaden tut das auch nicht, aber bei 99,9 % ist das eine sehr geringe domain-popularität. ich denke auch für alte seiten ist eine hohe d-p ein immer stärkeres rankingkriterium was man nicht außer acht lassen sollte. ich denke es dürfte für die konkurrenz nicht allzu schwer sein vorbei zu ziehen.auf lange sicht ist das meiner meinung nach nicht optimal zumal die anzahl von 200.000 ja seiteweite backlinks sind, die nicht so stark sind wie einzelne von verschiedenen domains

  8. Hallo,

    ich betreue u.a. einen großen Online-Shop mit sage und schreibe 200.000 Backlinks. Davon sind 99,9% (!) von einer großen Publikumszeitschrift mit einem sehr alten News-Archiv. Geschadet hat uns das nie.

    Ganz sicher hat das mit dem Alter beider Domains zu tun. Für neue Seiten mag die 40% Regel gelten. Aber für Dinsaurier definitiv nicht!

    Sorry. Aber ich darf hier keinen Klartext schreiben.

    Viele Grüße Peter

  9. Pingback: SEO-Mythen – Märchenstunde für kleine SEOs | SEO Trainee - Ab hier geht´s nach oben
  10. Sehr guter Artikel – genau meine Linie. Offpage Optimierung wird von Quartal zu Quartal wichtiger. Irgendwie auch logisch: die meisten „Tricks“, was auf einer Seite selbst machbar ist, sind so gut wie allen Webdesigner bekannt. Aber es kann nur eine erste Seite im Google Suchergebnis geben 😉

  11. Thema gut dargestellt, aber worauf beruhen die Prozentzahlen? Kann man da wirklich einen Richtwert festlegen? Sollte die Domainpopularität nicht das Argument sei? Schließlich verteilen viele große Hoster oftmals die gleiche IP bzw. max. einen anderen D-Block. Trotzdem haben aber dann die Seiten ggf. wirklich zu 100% nichts miteinander zu tun.
    Interessant wären dabei im Bereich OffPage genauere Untersuchungen. Vielleicht ergibt sich mal die Zeit dafür…

    1. @Knut: Vielen Dank für deine schnelle Antwort. Deine Einwände sind völlig berechtigt. Ein aussagekräftiger Durchschnittswert bezüglich der Linkstruktur-Diversität lässt sich weder für die IP-Pop noch für die Domain-Pop wirklich genau angeben, weil es eine ganze Reihe von Gründen haben kann, dass der Wert höher oder niedriger ausfällt. Einer dieser Gründe ist das von dir angesprochene Problem der durch den Hoster verschuldeten identischen IP-Adressen bei unterschiedlichen Websites. Doch auch gegen die Domain-Pop sind Gründe ins Feld zu führen.
      Trotz des großen Spielraums bei natürlich gewachsenen Linkstrukturen machen sich Websites mit einer extrem niedrigen IP- & Domain-Pop-Diversität bei den Suchmaschinen verdächtig. Meine Prozentangaben beruhen auf den Erfahrungswerten einiger meiner erfahreneren SEO-Kollegen und sind sehr konservative, grobe Angaben, bei denen man auf jeden Fall auf der sicheren Seite ist. Wirklich kritisch wird es bei ansonsten unverdächtigen Seiten wohl erst bei viel geringeren Werten.

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