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Die Informationsarchitektur

Die Informationsarchitektur einer Seite ist einer der wichtigsten Faktoren um erfolgreiche Rankings zu generieren. Dabei greifen mit der Themenkanalisierung, der URL-Struktur, der Konzeption und der Keywordrecherche gleich mehrere Disziplinen ineinander. Noch bevor ein Projekt gestartet wird, sollte man die zukünftige Struktur der Seite skizzieren. Welche Inhalte soll die Seite bieten, an welcher Stelle können diese eingebunden werden und vor allem in welcher Hierarchie? Auch ist es wichtig zu antizipieren, über welche Suchbegriffe die Nutzer auf die Seite gelangen! All diese Faktoren fließen in die URL-Struktur der Seite mit ein. Eine saubere URL-Struktur als Ergebnis dieser Überlegungen ist schließlich für Menschen wie auch für Suchmaschinen hilfreich. User erkennen hinter einer sinnvollen URL-Struktur was sich dahinter verbirgt und Suchmaschinen erhalten eine weitere nicht zu vernachlässigende Keywordquelle. Im Idealfall haben sich Seitenbetreiber bereits vor dem Relaunch der Seite mit diesen Themen beschäftigt, doch was wenn nicht?

Änderung der URL-Struktur?

Die URL-Struktur altert, wird verlinkt, von den Usern gebookmarkt und von den Suchmaschinen gespeichert. Deshalb sollte sie, einmal veröffentlicht, in aller Regel nicht wieder verändert werden. Das setzt voraus, dass bei der Konzeptionierung der Seite viel Energie in die Planung der Struktur und der Inhalte gesteckt wurde. Spätere Änderungen lassen sich nur mit einer nicht ganz unproblematischen htaccess-Regel (mod-rewrite) und der 301-Weiterleitung von alt auf neu – die bei den Technikern für wenig Begeisterung sorgt – durchführen. Zudem haben Änderungen an der bestehenden und bereits etablierten URL-Struktur in jedem Fall zunächst einen negativen Einfluss auf die Performance der Seite. Man sollte also sehr genau abwägen, ob der Nutzen einer solchen Umstrukturierung den Aufwand rechtfertigt. Es gibt aber durchaus Fälle, bei denen eine Überarbeitung der Seitenstruktur Sinn macht.

Themendiversifizierung

Folgende Situation wäre denkbar, in der eine Ausweitung/Änderung der URL-Struktur in Verbindung mit einer Themendiversifizierung Sinn machen würde: Ein Projekt besitzt zu wenig Unterseiten um für mehrere interessante Keywords relevant zu sein, denn die wichtigen Keywords wie Title oder H1-Überschrift können ja immer nur einmal pro Seite vergeben werden. Aber ohne mehrere Seiten mit ansprechendem Inhalte gibt es auch kein Ranking/keine relevanten Keywords und am Ende keinen Traffic. In einem solchen Fall müssen Seitenbetreiber zusätzliche Themenwelten schaffen und das Hauptthema der Seite kleinteiliger behandeln. Es gilt die Devise: Vom Allgemeinen (Übersicht auf den Landingpages/Kategorieseiten) zum Speziellen (Produkte/Unterkategorien auf den Unterseiten). Hier ist es ratsam, richtige Themenkanäle zu schaffen, die nicht nur die Seite strukturieren, sondern auch das Potenzial haben, Traffic zu generieren. Diese Überlegung bildet den Ausgangspunkt für die spätere Keywordrecherche.

Informationsarchitektur-Themenkanal

Dabei sollte immer im Vordergrund stehen, was die Besucher der Seite interessiert  – also welche Wünsche, Bedürfnisse und Fragen sie haben, wenn sie auf die Seite kommen. Diese Erwartungen der Besucher sollten durch den Inhalt erfüllt werden, also in Struktur und Konzeption berücksichtigt werden. Der Content der Seiten soll in erster Linie Mehrwert für die Besucher bieten, erst dann zählt der Nutzen für die Suchmaschinen. Toller Content, der den Erwartungen der User entspricht, verlinkt sich dann später quasi von selbst im Internet.

Keywordrecherche und Keywordzuordnung

In einem weiteren Schritt werden in der Keywordrecherche relevante Suchbegriffe und Suchphrasen identifiziert und im Anschluss in eine logische Struktur eingebettet. Dabei sollte man schon eine grobe Idee von den Inhalten und dem späteren Aufbau der Seite haben und in der Recherche die passenden Keywords identifizieren. Doch auch während der Recherche können einem spannende Themen und Suchbegriffe  begegnen, die man vorher noch nicht berücksichtigt hatte.

Um das Prinzip der Keywordrecherche zu veranschaulichen, wähle ich als Beispiel die fiktive Seite aquaristik.com, die sich dem Thema der Zierfische widmet. Die erste Überlegung lautet: Relevante Bereiche für Aquaristik könnten Salzwasser und Süßwasser sein, also versucht man relevante Keywords und Themen dafür zu finden.

Die exemplarische Recherche mit dem Google AdWords Tool ergibt folgendes Ergebnis:

Keyword

Wettbewerb

Globale Suchanfragen

Lokale Suchanfragen

[meerwasseraquarium]

0,8

9900

8100

[aquarien]

1

8100

6600

[aquarium fische]

0,52

18100

14800

[süßwasserfische]

0,17

4400

4400

[aquariumpflanzen]

1

3600

2900

[süßwasseraquarium]

0,28

590

480

Aus der Recherche heraus ergibt sich dann eine Vorstellung der Seitenstruktur, die sowohl die Wünsche und Erwartungen der User erfüllt, als auch den SEO-Kriterien gerecht wird und dabei den Zweck der Seite nicht aus den Augen verliert. Diese Struktur wird zunächst in einer Excel-Datei festgehalten, in der auch mögliche Inhalte und das zugehörige Hauptkeyword der Seite abgebildet werden.

URL-Struktur Ebene 1 Ebene 2

Denkbare Inhalte

Hauptkeyword 

aquaristik.com

Startseite Der Brand

aquaristik.com

aquarien

Was ist ein Aquarium, was gibt es für Arten? (Bspw. Barschbecken, Amazonasbecken etc.) Aquarien

aquaristik.com

aquarien

meerwasseraquarien

Die Besonderheiten und Wissenswertes zu Meerwasseraquarien. Meerwasseraquarien

aquaristik.com

aquarien

suesswasseraquarium

Die Besonderheiten und Wissenswertes zu Süßwasseraquarien. Süßwasseraquarien

Verwendung der Keywords in der URL

Für die URL gilt: So lang wie nötig und so kurz wie möglich! Je weniger Wörter in der URL stehen, desto stärker wird jedes einzelne gewichtet. Deswegen sollte man die Keywords ohne unnötige Füllwörter verwenden, wie im oberen Beispiel zu sehen ist. Zudem sollte man auch auf die korrekte Schreibweise der URL achten, also bspw. keine Umlaute, Zahlen oder Sonderzeichen verwenden. Anders als in der URL sollte das Keyword in allen anderen Bereichen (bspw. Title, H1-Überschrift, Content etc.) später möglichst  in einem logischen Kontext verwendet werden. Google ist mittlerweile so „intelligent“, dass auch Zusammenhänge erkannt werden.

In der URL: /meerwasseraquarien/

In der H1-Überschrift: „Alles was man über Meerwasseraquarien wissen muss“

Sowohl den Usern als auch den Suchmaschinen sollte es so einfach wie möglich gemacht werden der Struktur zu folgen. Daher sollte man sich von der Root Domain nicht weiter als drei Ordnerebenen entfernen (im oberen Beispiel der Tabelle sind es maximal zwei Ebenen). Wichtig sind hier die erkennbare Hierarchie und die logische Struktur der Seiten! Der Inhalt der Seite ist natürlich abhängig von ihrem Zweck. Sollen die Fische verkauft werden, so ist dieser ein anderer als wenn die Seite nur über Fische informieren möchte. Das Vorgehen wäre aber für beide Varianten gleich.

Zusammenfassung

  • Themenwelten schaffen
  • Hierarchie – Vom Allgemeinen zum Genauen
  • Sprechende URLs verwenden
  • Statische URLs verwenden
  • Keine Sonderzeichen, Zahlen und Umlaute
  • Ordnerstruktur nicht tiefer als 3 Ebenen
  • URLs so lang wie nötig und so kurz wie möglich
  • Sollen in der URL einzelne Wörter getrennt werden, nur den Bindestrich verwenden
  • Keywords in der URL verwenden
  • Jede Seite rankt zu ein oder zwei Keywords  und wird auf diese optimiert
  • Alte Seitenstruktur per 301-Weiterleitung auf die neuen Inhalte umleiten

Fazit

Die Informationsarchitektur einer Seite sollte immer der Ausgangspunkt eines Projektes sein. Leider besitzen viele Seiten in diesem Bereich offensichtliche Defizite, vernachlässigen dabei ungenutztes Potential oder schaden gar ihrem Ranking insgesamt. Eine spätere Anpassung ist zwar möglich, aber nicht ganz unproblematisch, weshalb man genau abwägen sollte, ob sich der Aufwand wirklich lohnt.

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