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Der SEO-Blog-Wochenrückblick KW 39

Ein Thema hat diese Woche wahrscheinlich keinen SEO kalt gelassen: Der Anteil an „not provided“-Keywords hat drastisch zugenommen und soll in naher Zukunft 100 % erreichen. Außerdem geht’s diese Woche um den neuen Ranking-Algorithmus Hummingbird von Google, die qualitative Bewertung von Keyword-Sets und die neue SEOlytics-Keyword-Recherche. Weiterlesen lohnt sich!

„Not provided“ – immer weniger Keyword-Daten für Webmaster und SEOs

Kein Thema wurde diese Woche so heiß diskutiert wie die „not provided“-Problematik. Hintergrund: Bereits 2011 hat Google begonnen, Suchanfragen von Usern, die in einem Google-Dienst eingeloggt sind, per SSL zu verschlüsseln und die Übertragung per HTTPS laufen zu lassen. Das Ergebnis: Webmaster bekommen keine Informationen mehr darüber, über welche spezifischen Suchanfragen diese User auf ihre Website gelangt sind.

Jetzt ist Google offenbar dazu übergegangen, nahezu alle Suchanfragen zu verschlüsseln, also auch diejenigen von nicht eingeloggten Usern. Das heißt, der Anteil der mit not provided versehenen Referrer Keywords wird weiter zunehmen, was zu immer weniger Informationen über den organischen Suchmaschinen-Traffic führt.

Auf notprovidedcount.com wird der Anteil von „not provided“ in den Google-Analytics-Daten von 60 verschiedenen Websites erfasst und ständig aktualisiert.

Quelle: notprovidedcount.com
Quelle: notprovidedcount.com

Demnach liegt der Anteil momentan bei mehr als 77 %, was wohl bei vielen SEOs die Alarmglocken läuten lässt.

Google hat indes bestätigt, dass immer mehr Suchanfragen verschlüsselt werden sollen, wie zum Beispiel auf searchengineland.com nachzulesen ist. Begründet wird das mit einer höheren Datensicherheit für die User. Da Nutzer von AdWords allerdings weiterhin alle relevanten Daten zur Traffic-Analyse von Google erhalten, liegt gleichzeitig die Vermutung nahe, dass Google durch diese Neuerung mehr Webmaster zur Nutzung des Anzeigendienstes animieren will. Wir dürfen gespannt sein, wie sich diese Sache weiterentwickelt.

Laut notprovidedcount.com könnten bereits Ende November 100 % Suchanfragen mit „not provided“ gekennzeichnet sein. Tipps zum Umgang mit dieser neuen Herausforderung gibt es im Whiteboard-Tuesday auf moz.com, auf seroundtable.com und auf t3n.de.

Unter anderem kann es hilfreich sein, über Einstiegsseiten (zumindest grobe) Rückschlüsse auf die verwendeten Keywords zu ziehen, Suchen über die interne Suchfunktion zu analysieren und Klicks auf Blog Tags zu tracken.

Hummingbird – Googles neuer Ranking-Algorithmus

Anlässlich seines 15. Geburtstages hat Google gestern auf einer Pressekonferenz in der Gründer-Garage den neuen Ranking-Algorithmus mit dem Namen Hummingbird vorgestellt. Dieser ist seit etwa einem Monat live und stellt die größte Veränderung seit Google Caffeine dar. Etwa 90 % der weltweiten Suchanfragen sind vom neuen Algorithmus betroffen.

© NA/AbleStock.com/Thinkstock
Hummingbird – schnell und präzise
© NA/AbleStock.com/Thinkstock

Was Details angeht, hält sich Google derzeit noch bedeckt. Der neue Algorithmus soll jedoch dabei helfen, komplexe Suchanfragen besser zu interpretieren und somit bessere Ergebnisse aufzulisten. So schreibt Bill Slawski auf seobythesea.com, dass vor allem lange, per Spracheingabe durchgeführte Suchanfragen mithilfe von Hummingbird mit besseren Suchergebnissen bedient werden sollen.

Dabei analysiert Google offenbar die Zusammenhänge zwischen einzelnen Begriffen der Suchanfrage und ersetzt diese ggf. durch Synonyme. Bei der Suchanfrage „What is the best place to find and eat Chicago deep dish style pizza?“ würde dann der Begriff „place“ durch „restaurant“ ersetzt, um passendere Suchergebnisse zu liefern. Letzte Woche hatte Google dazu bereits ein Patent mit dem Titel „Synonym identification based on co-occurring terms“ veröffentlicht.

Auf searchengineland.com beantwortet Danny Sullivan die meistgestellten Fragen zum neuen Algorithmus.

Keyword-Recherche mit SEOlytics

Im dritten und letzten Teil ihrer Serie zum Thema Keyword-Recherche schreibt Merle auf dem SEOlytics-Blog diese Woche darüber, wie man Keyword-Sets qualitativ bewerten kann. Folgende Schritte und Überlegungen helfen, die richtige Auswahl zu treffen:

  • Zuerst Unternehmensziele sowie Stärken und Schwächen des Projektes definieren. Hiervon hängt u.a. ab, ob man eher auf Longtail oder Shorthead setzen sollte.
  • Ist-Zustand analysieren: Welche Keywords bringen Traffic und Conversions?
  • Wettbewerb betrachten: Für welche Begriffe ranken die größten Konkurrenten?
  • Daten wie Suchvolumen und Wettbewerb aus dem Keyword-Planer berücksichtigen.
  • Ggf. eine temporäre Testkampagne bei AdWords schalten, um konvertierende Keywords zu ermitteln.

Ein ausführlicher Artikel – lesenswert für jeden, der ein Keyword-Set ermitteln oder optimieren will.

Ebenfalls hilfreich bei der Suche nach Keywords ist das neue Feature der SEOlytics-Software. Mit der SEOlytics-Keyword-Recherche kann man in wenigen Sekunden Tausende von Keywords recherchieren.

Ausgehend von einem Suchbegriff, der auch eine Mehrwort-Kombination sein kann, werden sowohl Shorthead als auch Lontail Keywords angezeigt, die man in Merklisten speichern kann. Praktisch: Die recherchierten Keywords lassen sich zur weiteren Verarbeitung in andere Tools, wie zum Beispiel den Google-Keyword-Planer, übertragen. Auch kann man sich einzelne Keywords direkt per Mausklick bei Google und Google Trends anzeigen lassen und bekommt so schnell einen Überblick über die erste Suchergebnisseite bzw. Entwicklungen im Zeitverlauf.

Keyword-Vorschläge für "seo trainee"
Keyword-Vorschläge für „seo trainee“

Online Marketing News Worldwide

Shanghai – neue Freiheitsenklave in China

China galt immer als Land der Zensur und das auch zu Recht. Seit 2009 sind westliche Medien in der Volksrepublik gesperrt. Jetzt hat die chinesische Regierung jedoch beschlossen, freien Internetzugang in Shanghai zu erlauben. Somit sind nun auch Facebook, Twitter und Nachrichtenmagazine wie die New York Times für jeden zugänglich. Hintergedanke ist, dass sich Shanghai noch mehr als weltwirtschaftliche Metropole positionieren möchte. Ausländische Geschäftsleute wollen nun mal nicht auf ihre Freiheit verzichten und chinesische Geschäftsleute brauchen einen umfassenderen Einblick in globale Entwicklungen.

Der Keyword Planer auf internationalem Parkett

Viel wurde schon auf den neuen Keyword Planer geschimpft. Aber wie ist dieser eigentlich aus internationalen Gesichtspunkten zu bewerten? Benjamin Lefebvre von Webcertain geht dieser Frage nach. Sein Ergebnis: Der Keyword Planer erlaubt eine viel detailliertere regionale Analyse. So bekommt man beispielsweise nicht nur gute Ergebnisse zur Winterreifensuche in den USA, sondern kann diese auch exakt auf einzelne Bundesstaaten bzw. Regionen zuschneiden. Bei der Spracheinstellung gibt es jedoch noch einige Mankos. So schafft es das Tool nicht, zwischen französischsprachigem und englischsprachigem Quebec zu unterscheiden. Alle Ergebnisse und Infos zu der Vorgehensweise gibt es hier nachzulesen.

Vermischtes

  • Der SEOphonist-Contest ist vorbei und auch der Sieger wurde schon gekürt. Auf dynapso.de schreibt Nicolas Sacotte, warum gerade er und sein Team den SEO-Wettstreit gewonnen haben. Dort findet ihr Antworten auf die Fragen, wie man „ohne Content“ so gut ranken kann und warum es so wichtig ist, dem User wirklich hilfreiche Inhalte zur Verfügung zu stellen.
  • Das Google Authorship Markup ist längst nichts Neues mehr und regelmäßig in den Google-SERPs vertreten. Was aber, wenn einem Artikel ein falscher Autor zugeordnet wird? Auf moz.com erschien diese Woche ein Blogpost, der anhand eines praktischen Beispiels aufzeigt, worin dieses Problem begründet sein kann. Wichtiges Learning: Bei Seiten mit mehreren Autoren ist es wichtig, dass keiner von ihnen als Autor für die gesamte Domain eingetragen ist, also kein Domain Authorship hinterlegt ist. Stattdessen sollte jedem Autor eine einzelne Autorenseite zugeordnet werden, auf die jeder Artikel des jeweiligen Autors verlinkt. So ist die richtige Zuordnung für Google um einiges einfacher.
  • Bereits vor einiger Zeit analysierte Martin Mißfeldt mithilfe von 15 Test-Videos die Video-Rankingfaktoren in der organischen Google-Suche, der Google-Videosuche und der YouTube-Suche. Jetzt – ein gutes Jahr später – hat er erneut einen Blick auf die Rankings der Test-Videos geworfen. Die Ergebnisse findet ihr auf tagseoblog.de.
  • Hat ein fehlerhafter HTML-Code negative Auswirkungen auf das Ranking einer Website? Diese Frage beantwortet Matt Cutts im neuesten Google Webmaster Help Video. Die Hauptaussage: Die Qualität der Inhalte ist für Google wichtiger als ein vollkommen korrekter HTLM-Code. Auch wenn ein korrekter HTML-Code leichter auszulesen ist, führen Fehler im Code nicht zu einem schlechteren Ranking.

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    Mehr Informationen

  • Die New Yorker Staatsanwaltschaft geht gegen gefälschte Reviews und Bewertungen vor. 19 Firmen, die Fake Reviews gekauft oder verkauft hatten, zahlen insgesamt 350.000 Dollar Strafe und verpflichten sich, diese Praktik zukünftig zu unterlassen. Auf die Schliche kam man den Firmen mithilfe eines simplen Köders: Einer der Ermittler gab sich als potenzieller Kunde aus, der seinen Ruf durch positive Reviews verbessern wollte. Ob solche Strafen Fake Reviews tatsächlich ein Ende setzen?
  • Touch-ID gehackt! Mitgliedern vom Chaos Computer Club ist es gelungen, den Fingerabdruck-Scanner im neuen iPhone S5 zu überlisten. Dazu erzeugten sie mittels abfotografiertem Fingerabdruck einen künstlichen Finger, mit dem die Entsperrung des iPhones problemlos möglich war.
  • Super-GAU bei Google Talk: Wie auf GoogleWatchBlog berichtet, kamen gestern über Google Talk gesendete Nachrichten häufig nicht nur beim Empfänger, sondern auch bei Google-Talk-Logoanderen Nutzern an, die weder mit Sender noch mit Empfänger in irgendeiner Verbindung standen. Laut Google ist das Problem mittlerweile behoben. Allzu private Gespräche sollte man über den Dienst momentan aber vielleicht besser unterlassen. 😉

Veranstaltungen

Bei uns kann bares Geld gespart werden – mit unseren exklusiven Rabattcodes bekommt ihr einen dicken Preisnachlass für die OMX und die SEOkomm, die am 21. bzw. 22. November in Salzburg stattfinden.

SEOkommSEOkomm

Hier treffen sich am 22. November die Experten der SEO-Branche und sprechen über aktuelle Themen, Trends und Entwicklungen in der Welt der Suchmaschinenoptimierung. Das tolle Programm spricht doch wohl für sich, oder? Mit dem Rabattcode TRAINEES13 könnt ihr 50 Euro (exkl. Ust) auf den Eintrittspreis sparen!

OMX (Online Marketing Experts)

Die Schwesterkonferenz OMX findet dieses Jahr das erste Mal statt. Am 21. November geht es hier um SEO, Conversion-Optimierung, Advertising und E-Commerce. Das Programm findet ihr auf omx.at. Mit unserem Rabattcode TRAINEEO13 könnt ihr auch für diese Konferenz 50 Euro (exkl. Ust.) auf den Eintrittspreis sparen.OMX

Und das Beste kommt noch: Wer bei beiden Konferenzen dabei sein will, kann zwar nur einen Rabattcode verwenden, bekommt aber nochmal einen extra Nachlass oben drauf, sodass die Gesamtersparnis bei 150 Euro (exkl. Ust.) liegt! Worauf wartet ihr noch?? 🙂

Das war’s von uns für diese Woche. Habt ein schönes Wochenende!

Amke und die SEO Trainees

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Autor:In

17 Antworten

  1. Pingback: Auswirkungen auf SEO durch Google's Hummingbird | TopicHeadsTopicHeads
  2. Pingback: Google Hummingbird und seine Auswirkungen auf SEO
  3. Der Hummingbird Algorithmus ist echt ein großer Schritt von der Suchmaschine zur Antwortmaschine. Der Klick auf eine Website wird dadurch oft nicht mehr nötig. Zum Leiden der Webmaster.

  4. Pingback: Der SEO-Blog-Wochenrückblick KW 41
  5. Pingback: Der SEO-Blog-Wochenrückblick KW 40
  6. Mit der „not provided“ Diskussion hatte ich gar nicht mitbekommen.
    Allerdings habe ich mich die letzte Zeit schon gefragt, warum bei mir 80% der Suchbegriffe mit „Unknown search terms“ ausgewiesen sind.
    Vielen Dank für die Aufklärung!

  7. Der neue Algorithmus muss sicher viel Rechenkapazität verschlingen. Da hat Google sicher noch ein paar neue Rechner angeschlossen, die die Arbeit erledigen.
    Na und das mit den „not provided“-Keywords ist wirklich sehr schade…

  8. Ich finde es nicht so schlimm, dass man bei analytics nicht mehr jede Suchphrase erkennen kann. Zum Glück gibt es in den wmt die Möglichkeit zu sehen, wie hoch die CTR bei gewissen keywords ist. Das ist meines Erachtens viel sinnvoller, da man dort erkennen kann, wieviel Potential noch in dem keyword steckt.

    Bei analytics sieht man im Gegensatz dazu nicht, das Potential. Somit verwenden wir lieber die wmt (auch mit Zeitverzug) als analytics.

    Viele Grüsse

    1. Hi Niels,
      danke für deinen Kommentar!
      Sicherlich liefern auch die Webmaster Tools interessante Infos, aber ich denke, dass viele SEOs und Webseitenbetreiber die Daten aus Analytics schon vermissen werden.
      Viele Grüße,
      Amke

  9. Ich frage mich, ob Google sich mit den not Provided Geschichten nicht selbst ins Knie schnießt. Aktuell ist es nur ein raten und ins blaue tippe, mit was für Suchbegriffen die Leute kommen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies ein Dauerzustand bleiben soll. Wie soll man denn gescheit den Besucherfluss analysieren und schauen welche Maßnahmen funktionieren…

    1. Hi Trevor,
      du hast Recht – durch diese neuen Entwicklungen wird es nicht unbedingt leichter, den Traffic einer Seite sinnvoll zu analysieren. Mal schauen, was da noch so kommt …
      Beste Grüße,
      Amke

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