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Der SEO-Blog-Wochenrückblick KW 19

Auch in dieser Woche gibt es wieder einen bunten Strauß an Informationen. Wir haben die wichtigsten Nachrichten zusammengetragen und informieren euch über Blogkommentare als Rankingfaktoren, das Authorship-Markup, die Bedeutung des Penguin Updates für die SEO-Branche und vieles mehr. Eine wichtige Information gibt es ganz am Anfang: Am Sonntag ist Muttertag 😉 !

Sind Blogkommentare bald ein Rankingfaktor?

Auf SEO SCENE erschien in dieser Woche ein Gastartikel von Malte Landwehr. In ihm beschäftigt er sich mit dem zunehmenden Wert von Kommentaren als Rankingfaktor. Auch in einem Interview auf dem seoday2012 hat sich Malte schon kurz dazu geäußert.

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Hintergrund seiner Überlegungen ist die Ankündigung von Google zukünftig ein hauseigenes Kommentarsystem für externe Seiten zur Verfügung zu stellen. Facebook und Twitter bieten bereits seit längerem ein derartiges System an. Die Vorteile für Google:

  1. Man würde Facebook nicht kampflos den Status als Kommentarplattform des Internets überlassen.
  2. Google erhält über Seiten, die die Google-Kommentarfunktion nutzen, noch mehr Nutzerinformationen.
  3. Der Suchmaschinenbetreiber kann Kommentatoren eindeutig identifizieren und Spamkommentare erschweren (da man Daten wie User-Agent, IP, Surfverhalten, usw. direkt tracken könnte). Das ist einfacher, als Spamkommentare (und die in ihnen gesetzten Links) erst im Nachhinein zu identifizieren. So gefilterte Kommentare haben dann wesentlich mehr Trust.

Speziell der letzte Punkt hat es in sich! In seinem Artikel weist Malte zwar auch darauf hin, dass Spammer immer einen Weg finden werden und sich solche unschönen Praktiken nie ganz ausschließen lassen, der Aufwand, um die „Sicherheitsmaßnahmen“ zu umgehen, wäre aber deutlich größer.

Der Trust des Kommentares und des Kommentators könnte von den gleichen Faktoren abhängig sein, wie beim Author Rank (coole Infografik zum Thema). Wenn Matt Cutts unter einem SEO-Artikel kommentiert, dass es sich um einen super Artikel handelt, würde etwas von seinem Trust auf den Artikel übertragen werden. Das Problem: Ironie und Gefühle werden nicht von Google erkannt. Malte stellt sich zur Lösung dieses Problems ein Machine Learning in Form eines „lernfähigen Algorithmus“ vor. Vielleicht muss es aber nicht mal so kompliziert sein, denn wenn sich viele Autoren mit einem Kommentar verewigt haben, ist der Artikel aller Wahrscheinlichkeit nach irgendwie wichtig, egal ob der Kommentar positiv oder negativ ist. Wenn es sich bei dem Kommentierenden noch um eine themenrelevante Persönlichkeit – wie Matt Cutts beim SEO – handelt, verstärkt das den Effekt zusätzlich. Zu diesem interessanten Thema gibt es viele Meinungen, wie auch an den zahlreichen Kommentaren in Maltes Artikel zu sehen ist. Ihr seid herzlich eingeladen, die Diskussion auch hier bei uns fortzuführen.

Manipulation des Authorship-Markup

Apropos Author Rank und unfeine Praktiken. Wie Maik von den Internetkapitänen berichtet, achtet Google bei der Erkennung des rel=author Links zur Zeit noch nicht darauf, wo innerhalb des Quellcodes sich dieser befindet. Zur Veranschaulichung hat er im Zuge eines Kommentars auf einem fremden Blog einen mit „rel=author versehenen Link zu Google+“ angegeben und den entsprechenden Blog auf seinem Google+ Profil eingetragen. Danach stand er als Urheber des lediglich von ihm kommentierten – nicht aber geschriebenen – Blogbeitrags in den Ergebnissen von Google. Daher rät Gretus von seo-united.de in seinem Artikel dazu, beiKommentaren, die einen Link zu einem Google+ Profile enthalten, ganz genau hinzuschauen und ein am Ende des Links angegebenes rel=author zu entfernen.

Pinguin – Und was jetzt?

Auch in der KW 19 war das Pinguin-Update wieder eines DER Themen. Nachdem sich die Unruhe weiter gelegt hat, wird nun diskutiert, welche Auswirkungen das Update auf die SEO-Branche hat. Das Fazit der von seo-united.de durchgeführten Umfrage zu diesem Thema fasst die Ergebnisse wie folgt zusammen:

„ (…) Die von Google gewünschte Signalwirkung des Penguin Updates ist eher gering. Viele der negativ betroffenen Webseitenbetreibern scheinen derart wenig mit den in Bezug auf eine Suchmaschinenoptimierung einzuhaltenden Richtlinien vertraut, dass sie sich auch nach dem Update keiner großen Schuld bewusst sind bzw. nicht dazu bereit sind, die möglichen Ursachen ihrer Abstrafung schnellstmöglich zu beheben.“

Die von Google versendeten „blauen Briefe“ hatten wohl meist eher den Hintergrund, damit weitere Linknetzwerke aufzudecken.

In einer auf Microsite Master veröffentlichten Analyse kommt man zu dem Ergebnis, dass es ab einem Verhältnis von 65% Keyword-Links kritisch wird. Seiten, die häufig den URL/Brand verwenden, wurden weitestgehend verschont. Bezogen auf ein natürliches Verhalten der User ist das nur logisch! Von meinen OffPage-Freunden (wenn ich das so sagen darf) würde beispielsweise keiner ein Keyword als Anchortext verwenden, es sei denn, die Situation bietet sich dafür an. Das ist aber eher die Ausnahme. Ein weiterer Grund für eine Abstrafung war die fehlende thematische Relevanz der Backlinks zur verlinkten Seite, was in den meisten Branchen ebenfalls logisch ist. Zukünftig sollte man sich also noch stärker die Frage nach der Natürlichkeit des eigenen Backlinkprofils stellen. Nachdem Google uns mit Panda und Pinguin erfreut hat, hat sich Patrick gefragt, was wohl als nächstes kommt. Logische Schlussfolgerung: Es wird ein schwarz-weißes Tier und der Anfangsbuchstabe muss ein P sein – ein Pinselohrschwein! Das Ergebnis seht ihr in der oberen Grafik. Da es im Englischen „Red River Hog“ hieße und das Tierchen in natura farblich doch ein wenig abweicht, wird´s vielleicht doch eher der Panther? Klingt gefährlich, aber wir SEOs sind gewapnet!

Vermischtes

  • Am Wochenende hat Google eine Liste mit 52 Änderungen an der Google Suche veröffentlicht. Viele der Neuerungen betreffen die Rechtschreibprüfung in der Suche, sollen diese verbessern und in bestimmten Situationen nutzbarer machen. Besonders bei längeren Suchanfragen griff die automatische Korrektur von Zeichendrehern oder ungewöhnlichen Schreibweisen eher schlecht.
  • In den USA wurde Google+ in dieser Woche auch in die Google News integriert. Für die Top-Themen wird ab sofort eine “realtime Coverage” angeboten, in der relevante Postings aus Google+ erscheinen, die sich auf die News beziehen. Sie sollen eine weitere Informationsquelle darstellen. Das Ganze erinnert ein wenig an die Realtime Search, die wir noch aus der Zeit kennen, als Google und Twitter einen Kooperationsvertrag hatten und Tweets zu aktuellen Themen auf der Suchergebnisseite angezeigt wurden.
  • Google hat in dieser Woche in einem Rechtsstreit in erster Instanz gegen Oracle verloren. Die Geschworenen-Jury hat Google für schuldig befunden, einen geschützten JAVA-Code (neun Zeilen Code) geklaut und zu Unrecht verwendet zu haben. Dafür muss der Suchmaschinenbetreiber 150.000 Dollar bezahlen. Eigentlich ist es aber ein Sieg für Google, denn die von Oracle angestrebte Schadensersatzzahlung belief sich auf einen dreistelligen Millionenbetrag(!!!).  Es bleibt jedoch abzuwarten, ob durch die neuen Rechtssprüche mittelfristig nicht doch Oracle der lachende Sieger ist. Im Rahmen des Rechtsstreits wurde bekannt, wieviel Geld man bisher mit Android verdient hat und welche Beträge man zukünftig erwartet. 2012 war Android noch ein riesiges Verlustgeschäft! Das macht aber nichts, wenn man sich die weiteren, recht positiven Schätzungen ansieht – 2011: 64 Millionen $, 2012: 248 Millionen $ und 2013: 548 Millionen $ Gewinn.
  • Wann ist eigentlich die beste Zeit zum Posten auf Facebook Twitter und Co? Dieser Frage ist Bitly nachgegangen. Grundlage der Analyse sind die Click-Tracking-Daten des URL-Verkürzers. Leider beziehen sich die Daten nur auf den US-Markt – interessant sind die Ergebnisse trotzdem.
  • Wie Sebastian Socha auf seinem Blog schreibt, scheint Google momentan einen Test zu fahren, in dem die organischen Ergebnisse bei Anfragen mit einem lokalen Bezug nach dem Schema „Branche + Stadt“ zu Gunsten der Places-Einblendungen reduziert dargestellt werden. Mehr Infos gibt es hier.

Veranstaltungen

Lange genug haben wir uns mit grauen und nassen Tagen plagen müssen. Jetzt ist endlich wieder Sommer und es wird Zeit unter Leute zu kommen. Das geht ganz wunderbar auf dem TRG Online Business Summit 2012, der am 11.Juni stattfindet. Geboten werden neben dem tollen Ambiente der Elb Lounge Hamburg ein vielseitiges Angebot an erstklassigen Vorträgen zu aktuellen Themen und spezialisierten Workshops aus allen Bereichen des Online Marketings. Im Anschluss an die Veranstaltung kann man den Abend mit entspanntem Networking am Barbecue ausklingen lassen. Was will man mehr?

Damit verabschiede ich mich ins Wochenende, eine schöne Zeit wünschen euch

Nico und die SEO Trainees

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Autor:In

12 Antworten

  1. Das Bild da oben finde ich cool. Soll das das Zebra Update sein? Ich tippe ja eher auf das Camel Update als Nächstes.

    Ich glaube, wer mit unfairen Mitteln, sprich Backlink-Netzen, gearbeitet hat und jetzt Krokodil:)Tränen für ausbleibende Besucher vergießt, ist natürlich uneinsichtig nach der Abstrafung. Und wird aus seinem bösen Herz nach neuen unfairen Tricks suchen.

    Ich bin für Ehrlich währt am Längsten…auch bei Google.

  2. Das gleiche hab ich auch gemerkt. Bei Seiten, mit denen ich Keywordspam betrieben habe, hab ich die Sprichwörtliche A-Karte gezogen. Andere Seiten mit natürlichem Linkbuilding ranken besser denn je.

  3. Mich hat auch vor allem der Abschnitt zu dem neuen Google Update interessiert. Bin aber auch der Meinung, wenn man im SEO Bereich einen saubere Arbeit leistet und nichts übertreibt, dann werden einem die Updates nicht viel ausmachen oder auch ausgemacht haben.

  4. Ist schon hochinteressant, wie Google über kurz oder lang an die Daten aller Nutzer kommen will.
    Hmm 9 Zeilen Code=150.000 Dollar, das wäre also eine Zeile für 16.667 Dollar. Was das wohl für ein toller Code wieder ist?
    Ich hätte auch ein paar Zeilen übrig, aus meiner C++ Zeit 🙂

    1. Und trotzdem sind sie da noch billig weg gekommen. Würde mich aber anschließen und die ein oder andere Zeile vertickern. Vielleicht entwickeln wir da ein Geschäftsmodell :-)?!

      1. Da sind euch die Patent-Trolle aber voraus :D, also Leute oder Unternehmen die alles patentieren lassen, was sie in die Finger kriegen, ohne die Erfindung/Idee nutzen zu wollen – und dann schön verklagen, wenn etwas sinnvolles damit angestellt wird.

  5. Spannender Artikel. Besonders der Beitrag zum Pinguin Update von Google. Vielleicht wachen ja durch das Update paar Leute auf. Wer von Anfang an richtig gearbeitet hat, der kann sich jetzt freuen, wenn die Konkurrenz gepfuscht hat.

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