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Bing Webmaster Tools – eine Einführung


Mit Google als übermächtige Suchmaschine in Deutschland nutzen fast alle Website-Betreiber die Google Webmaster Tools. Das ist auch richtig so, denn die Erkenntnisse aus dem Tool sind wichtig für jede SEO-Strategie! Aber auch andere Webmaster Tools haben einiges zu bieten. Was genau – das schauen wir uns im zweiten Teil unserer Artikelserie über die Bing Webmaster Tools an!

Werkzeugkoffer
© Creatas/Thinkstock

Über die Bing Webmaster Tools verwaltet man seine Website und kann den Crawling- und Indexierungsprozess steuern und unterstützen. Die Bing Webmaster Tools sind die Webmaster Tools von Bing (offensichtlich :-)), aber auch von Yahoo!. In den Tools kann man also die Daten von zwei Suchmaschinen einsehen und die Darstellung in den Suchergebnissen verwalten. Der Marktanteil von Bing lag im Oktober 2013 in Deutschland bei 3,1 % und der von Yahoo! bei 1,3 %. An Google (mit 90,6 %) reichen sie damit zwar nicht annähernd heran, dennoch sollten die Tools nicht vernachlässigt werden!

Erste Schritte
Profil
Seitenkonfiguration
Berichte und Daten
Diagnose und Tools
Nachrichten
Webmaster API
Fazit

Erste Schritte

Die ersten Schritte sind denkbar einfach und werden in den Bing Webmaster Tools ausführlich angeleitet. Für die Registrierung muss man sich ein Microsoft-Konto einrichten, welches über einen Bestätigungs-Link in einer E-Mail zu verifizieren ist. Ist das Konto bestätigt, kann man unter „Site hinzufügen“ eine oder mehrere Websites hinzufügen und über das Konto verwalten.

Eine Besitzüberprüfung ist erforderlich, damit gewährleistet ist, dass nur die rechtmäßigen Besitzer Informationen über die angelegten Websites erhalten. Jetzt wird es etwas komplizierter – man hat drei Möglichkeiten:

  • Eine XML-Datei auf dem eigenen Webserver positionieren
  • Einen meta-Tag mit Authentifizierungs-Code in den head-Bereich der Webseite einfügen
  • Dem DNS (Domain Name System) einen CNAME-Datensatz (Alias) hinzufügen

Ich kann das Einfügen des meta-Tags empfehlen. Das ging schnell und unkompliziert. Wenn das geschafft ist, nur noch fix unter „Meine Seite konfigurieren“ auf „Besitz überprüfen“ klicken und per Klick auf „Überprüfen“ den Vorgang abschließen. Hat alles geklappt, kann es ein paar Tage dauern, bis alle Funktionen in den Webmaster Tools freigeschaltet sind. Aber das Warten lohnt sich! 🙂

Dashboard

Dashboard der Bing Webmaster Tools

Das Dashboard zeigt alle wichtigen Informationen im Überblick. So sieht man auf den ersten Blick Klicks, Impressions, gecrawlte Seiten, fehlerhafte Crawls, indexierte Seiten, Status der XML Sitemap, Top-Suchbegriffe und Backlinks. Die Daten von sechs Monaten werden hierfür ausgewertet, im Gegensatz zu der 90-Tage-Auswertung des Google-Pendants. Das Dashboard ist sehr umfassend, aber ich finde es trotzdem noch übersichtlich gestaltet. Auf der linken Seite gibt es ein Menü, von dem aus weiter navigiert werden kann. Im oberen Bereich findet man eine weitere Navigation mit Einstellungen, Nachrichten, der Hilfe-Funktion und dem Profil.

Achtung: Über das Zahnrad-Symbol gelangt man zu den Einstellungen für sein Microsoft-Konto. Hier kann man beispielsweise festlegen, ob man für seine Suchanfrage Suchvorschläge erhalten möchte usw. Die Einstellungen in den Webmaster Tools nimmt man nicht über das Zahnrad-Symbol vor, wie in den Google Webmaster Tools. Stattdessen findet man seine Profileinstellungen unter „Profil“ und die Website-Einstellungen unter dem Menüpunkt „Meine Seite konfigurieren“. Kurz möchte ich euch vorstellen, was sich hinter „Profil“ verbirgt. Anschließend werde ich das Menü auf der linken Seite mit euch durchgehen.

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Profil

Unter „Profil“ hinterlegt man nicht nur seine Kontaktdaten, sondern legt auch fest, ob man per E-Mail von Bing über Neuigkeiten, Tipps und Probleme auf der Seite informiert werden möchte. Weiterhin ist auch die Steuerung über die Häufigkeit solcher Nachrichten möglich (täglich, wöchentlich, monatlich). Wenn ihr nur bei bestimmten Problemen eine Nachricht erhalten möchtet, kreuzt in den Warneinstellungen die relevanten Probleme an: Schadsoftware, fehlerhafte Crawls, Sitemaps oder Index-Probleme. Wer nicht regelmäßig in die Webmaster Tools schaut, sollte sich auf jeden Fall monatlich per E-Mail über Probleme informieren lassen!

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Meine Seite konfigurieren

Wir sind jetzt bei dem Menü auf der linken Seite angelangt und ich beginne damit, euch den Menüpunkt „Meine Seite konfigurieren“ vorzustellen. Hier verbirgt sich eine Vielzahl an Einstellungen und Funktionen:

Sitemaps

Eine Sitemap ist eine Art Inhaltsverzeichnis einer Website, daher sollte jede Website eine Sitemap haben. Um sicherzustellen, dass Bing sich der Existenz aller URLs der Website bewusst ist, ist es empfehlenswert, Bing den Sitemap Feed zu schicken. So erhält die Suchmaschine Informationen über neue URLs (Crawl Optimization) und die Struktur der Website. Unterstützte Formate sind Sitemap, RSS 2.0, Atom 0.3, Atom 1.0 und Textdateien. Wer noch keine Sitemap hat, kann das Bing XML Sitemap Plugin nutzen. Die damit generierten Sitemaps können für Websites auf Windows Servern oder Apache HTTP Servern verwendet werden. Eine mit dem Plugin erstellte Sitemap wird laut dem XML Sitemap Protokoll auch von anderen Suchmaschinen unterstützt.

URLs übermitteln

Mit dieser Funktion geht das Einreichen einer neuen URL ganz leicht. So muss nicht gewartet werden, dass der Crawler wieder auf die Seite kommt. Sehr praktisch, wenn man wichtige neue Inhalte hat, die schnell in den Index aufgenommen werden sollen! Pro Domain können 50 URLs im Monat und zehn pro Tag eingereicht werden. In den Bing Webmaster Tools gibt es ein Funktion, um neue URLs zu übermitteln

URL-Parameter ignorieren

Dies ist eine wichtige Funktion, um Duplicate Content, also doppelte Inhalte, zu vermeiden. Parameter entstehen zum Beispiel durch Filterfunktionen oder Session IDs, wenn der Nutzer getrackt werden soll. Das Entstehen von Parameter kann man nicht immer umgehen, aber ihre Aufnahme in den Index ist ein No-Go! Wenn eine URL mit Parameter indexiert wird, ist der gleiche Inhalt unter unterschiedlichen URLs aufzurufen. Man spricht von doppelten Inhalten, die keine Suchmaschine gerne mag, und dann nach eigenem Gutdünken bestimmte Ergebnisse aus dem Index schmeißt. Daher ist dieses Feature der Webmaster Tools so wichtig! Und so geht’s: Den Parameter einfach bei Bing in das Fenster eingeben und absenden. Wenn beispielsweise der Parameter „abc“ ignoriert werden soll, nimmt Bing die gecrawlte URL https://www.seo-trainee.de/category/seo?abc=123 nur als https://www.seo-trainee.de/category/seo/ in den Index auf.

Crawl-Steuerung

Bei dieser Funktion geht es darum, die Bandbreite (die Datenmenge, die von der Website übertragen wird) optimal zu verwalten. Ihr könnt die Crawl-Geschwindigkeit für bestimmte Tageszeiten festlegen. Wenn also euer Besuchermaximum um 17 Uhr ist, sollte der Crawler dann langsamer vorgehen. Schön ist, wie flexibel man die Geschwindigkeit des Bots über diese Grafik steuern kann:

Die Crawl-Geschwindigkeit kann tageszeitenabhängig in einem Graphen eingezeichnet werdenDeeplinks

Bing spricht hier von Deeplinks. Ich ziehe es vor, stattdessen von einem Sitelink zu sprechen. In diesem Feature geht es darum, Sitelinks abzuwerten. Sitelinks werden in einem Snippet angezeigt, wenn der Nutzer nach einem Brand oder einer URL gesucht hat:

Snippet mit Sitelinks von SEO-Trainee

Soll ein Sitelink nicht in den Suchergebnissen angezeigt werden? Dann kann man das Bing mitteilen und den Sitelink für 90 Tage blockieren. Häufig kann es vorkommen, dass beispielsweise das Impressum als Sitelink erscheint, weil die URL intern sehr gut verlinkt ist. Das Impressum ist gleichtzeitig keine besonders Conversion-trächtige Seite und empfiehlt sich daher nicht als Sitelink. Die Blockierung kann auch auf eine bestimmte Region beschränkt werden. Nach 90 Tagen muss die Blockierung gegebenenfalls erneuert werden. Die Übersicht in den Webmaster Tools zeigt an, wie lange ein Sitelink noch blockiert ist. Außerdem erhält man rechtzeitig eine Benachrichtigung, wenn die Blockierung abläuft. Blockierungen können beliebig oft erneuert werden.

URLs blockieren

Mit dieser Funktion kann man eine URL blockieren, sodass diese nicht in den Bing-Suchergebnissen erscheint. Das Feature ähnelt sonst der Deeplinks-Funktion, daher werde ich es hier nicht näher beschreiben.

Seitenvorschau

Wenn Bing eine Seite indexiert, wird gleichzeitig eine Seitenvorschau der Website im Index gespeichert und Bing zeigt diese Vorschau manchmal in den Suchergebnisseiten an. Dieses Tool ermöglicht das Sperren und Aktualisieren von Seitenvorschaubildern in den Suchergebnissen. Bis eine Änderung umgesetzt wird, kann es 24 Stunden dauern.

Links ablehnen

Diese Funktion ist das Gegenstück zu Googles Disavow Tool. Dabei war Bing sogar Vorreiter und Google ahmte das Tool nach. Wer ein Problem mit einem unnatürlichen und spammigen Backlink-Profil hat, sollte das bereinigen. Im Idealfall kontaktiert man die linkgebenden Seiten und lässt die Links entfernen. Wenn das nicht möglich ist, bietet diese Funktion eine Alternative, indem sie die Links einfach abwertet. Dazu müsst ihr die URL der linkgebenden Seite, der Domain oder des Verzeichnisses eingeben. Praktisch wäre noch, wenn man hier eine Liste hochladen könnte. Das geht leider nicht.

Geotargeting

Das Geotargeting-Feature ermöglicht es, ein geografisches Ziel für eine Domain, eine Subdomain, ein Verzeichnis oder sogar eine einzelne Seite festzulegen. Diese Einstellungen sollte jeder Webmaster vornehmen. Vor allem ist das Feature von Bedeutung, wenn man eine generische Top Level Domain wie .com oder .org gewählt hat, aus der nicht sofort ersichtlich ist, für welches Land die Seite relevant ist. Im Gegensatz zu den Google Webmaster Tools, kann man das Land nicht nur für die gesamte Domain, sondern eben auch für ein Verzeichnis oder eine URL festlegen. Auf Domain Level geht das Geotargeting nur bei generischen Top Level Domains.

Besitz überprüfen

Wir bereits oben erwähnt, ist es unter diesem Punkt möglich, den Besitzer einer Website zu überprüfen. Eine Besitzüberprüfung ist erforderlich, damit gewährleistet ist, dass nur die rechtmäßigen Besitzer Informationen über die Sites erhalten.

Benutzer

Hier kann man Benutzer hinzufügen und ihre Rolle festlegen, z. B. als Administrator. Die Rolle bestimmt über die Zugriffsrechte. Praktisch ist das, wenn man einer SEO-Agentur zwar Leserechte gewähren möchte, aber diese keine Einstellungen verändern können soll. In diesem Fall bietet sich der schreibgeschützte Modus an.

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Berichte und Daten

Auch diesen Menüpunkt wollen wir uns genauer anschauen:

Website-Aktivität

Die Website-Aktivität zeigt die Klicks von der Suche, die in der Suche vorhandenen Ergebnisse, die Anzahl der gecrawlten Seiten, fehlerhafte Crawls und die Gesamtzahl der indizierten Seiten in einem Diagramm an. Dabei kann man sich die Daten für eine bestimmte Zeitspanne anzeigen lassen und bis zu drei Monate zurückgehen. Leider konnte ich die Daten nicht ausreichend testen, da nur die Daten ab Registrierung der Website in den Bing Webmaster Tools zur Verfügung stehen.

Die Website-Aktivität zeigt die in der Suche vorhandenen Ergebnisse in einem Diagramm

Nutzung Ihrer Seite

Hier werden die Top-URLs einer Website in den Bing-Suchergebnisseiten angezeigt. Man sieht jeweils das aktuelle Ranking und das Ranking, auf dem sich die URL zum Klick-Zeitpunkt befand. Auch die Click Through Rate (CTR) wird angezeigt. Diese Kennzahl beschreibt das Verhältnis zwischen Anzahl der Impressions (wie oft wurde die Seite zu einem Suchbegriff angezeigt) und Anzahl der Klicks (wie oft wurde das Ergebnis angeklickt).

Außerdem kann man sich die Keywords für jede URL anzeigen lassen. Klar, dass der Traffic über Bing geringer ist als der von Google und daher die Daten auch weniger aussagekräftig sind, da Bing weniger Daten zur Verfügung hat.

Index-Explorer

Hier zeigt eine strukturierte Ansicht, wie der Bing-Bot die Seite beim letzten Crawl gesehen hat. Das Filtern nach unterschiedlichen Status-Codes ist möglich.

Der Index-Explorer der Bing Webmaster Tools

So kann man sich anzeigen lassen, welche Seiten durch die robots.txt-Datei vom Crawlen ausgeschlossen sind, auf welche Weiterleitungen der Bot gestoßen ist und welche 404-Fehlerseiten die Website hat. Zuletzt wird hier noch angezeigt, wenn Seiten mit Schad-Software infiziert sind. Eine sehr nützliche Funktion!

Schlüsselwörter suchen

Hier kann man sich die Top-Keywords der organischen Suche mit den entsprechenden Kennzahlen anzeigen lassen. Für jeden Suchbegriff könnt ihr weiterhin die jeweilige Ziel-URL analysieren. Die Daten in dieser Funktion sind den Daten aus „Nutzung Ihrer Webseite“ ähnlich.

SEO-Berichte (Beta)

Alle zwei Wochen scannt Bing die angelegte Website und prüft sie hinsichtlich wichtiger OnPage-Kriterien. Daraus wird ein Bericht erstellt, der OnPage-Mängel aufdeckt und sie anhand eines Schweregrades bewertet. Bing kennt 15 verschiedene Fehler, darunter, wenn das ALT-Tag nicht verwendet wird oder es mehr als eine h1-Überschrift gibt. Der Klick auf den Fehler verrät, auf welchen URLs er auftritt. Außerdem gibt’s von Bing noch die Erklärung der Best-Practice-Regel. Die SEO-Berichte arbeiten mit denselben Daten wie der SEO-Analysator, auf den ich später noch eingehe. Mit einem Klick auf die URL wird dieser automatisch aufgerufen.

Meiner Meinung nach sollte man sich generell nie ausschließlich auf solche Tool-Daten stützen – es ist immer auch wichtig, sich die Seite selber anzuschauen und seine eigenen Schlüsse zu ziehen. Aber die Funktion ist trotzdem super! So bekommen auch SEO-Einsteiger erste Anhaltspunkte, um die Seite zu optimieren. Wenn SEO-Fehler gemeldet werden, können Webmaster beispielsweise ihre SEO-Agentur gezielt darauf ansprechen.

Eingehende Links

Diese Funktion zeigt Backlinks, die Bing erkennt. Wer von Bing aufgrund eines unsauberen Backlink-Profils abgestraft wurde und damit gegen die Bing Webmaster Guidelines verstoßen hat, sollte in jedem Fall eine komplette Backlink-Analyse vornehmen. Dabei verraten die Daten aus den Webmaster Tools, welche Links man sich besonders genau anschauen muss, um der Penalty zu entkommen. Denn wenn es unsaubere Backlinks gibt, die Bing laut den Webmaster Tools nicht kennt, besteht möglicherweise nicht die Notwendigkeit, diese zu entfernen. Pro URL werden bis zu 20.000 Backlinks angezeigt, inklusive Quell-URL und Anchor-Text. Die Daten werden mehrmals täglich aktualisiert und im zeitlichen Verlauf grafisch dargestellt.

Crawl-Information

Hier erhaltet ihr alle Crawl-bezogenen Informationen: Server-Fehler, Anfragefehler, DNS-Fehler und Verbindungs-Timeouts werden hier angezeigt, aber auch 301- und 302-Weiterleitungen sowie per robots.txt ausgeschlossene Inhalte. Alle Status-Codes, die nicht 200 sind, sollte man sich genauer anschauen. Gibt es sehr viele Weiterleitungen oder sogar 404-Seiten? Wenn der Bot auf viele 404-Seiten stößt, bricht er den Crawl eventuell ab, daher ist es wichtig, diese Daten im Auge zu behalten. Total praktisch: Bing zeigt die eingehenden Links der einzelnen URLs an. So könnt ihr Links, die auf 404-Seiten führen (Broken Links), aufdecken.

Schad-Software

Wenn Malware auf einer URL gefunden wurde, erhält man hier die Informationen dazu.

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Diagnose und Tools

Schlüsselwort-Recherche (Beta)

Bing bietet hiermit ein eigenes Keyword-Recherche-Tool an. Hier kann man checken, wie groß das Suchvolumen für ein bestimmtes Keyword ist. Dabei kann man gleichzeitig bis zu 20 Keywords prüfen. Weitere Filtermöglichkeiten sind Land, Sprache und Exact Match. Leider wird nicht angezeigt wie hoch der Wettbewerb eines bestimmten Keywords ist. Die Daten werden sechs Monate gespeichert und alle zwei Wochen aktualisiert. Das Tool ist noch in der Beta-Phase, daher kann es sein, dass Bing zukünftig das Tool um den Punkt „Wettbewerb“ erweitert.

Schlüsselwort-Recherche-Tool der Bing Webmaster Tools

Link-Explorer

Der Link-Explorer bietet gegenüber dem Feature „Eingehende Links“ zusätzliche Funktionen. So kann für jede URL nach Anchor-Texten oder interner oder externer Verlinkung gefiltert werden. Zu jeder Backlink-URL wird der Title angezeigt.

Bing-Bot-Abruf (Beta)

Hier wird der Quell-Code einer URL, wie der Bing-Bot ihn liest, angezeigt. Dazu gebt ihr einfach die zu checkende URL in das Feld ein. Wenn Verdacht auf einen Hacker-Angriff besteht, würde man das im Quell-Code des Bots sehen, aber nicht im Quell-Code, der über die normale Quell-Code-Abfrage angezeigt wird. Der Bot-Abruf ist auch ein verlässlicher Weg, um zu testen, ob auf einer Seite die robots.txt-Datei verwendet wird. Bei diesem Tool sind HTML-Kenntnisse gefragt und nicht jeder Webmaster wird das Tool hilfreich finden. Fortgeschrittene haben hier aber eine weitere nützliche Funktion.

Markup-Prüfer (Beta)

Hier ist das Pendant zum Test-Tool für strukturierte Daten von Google. Diese Funktion kann bei Bing ausschließlich über die Webmaster Tools genutzt werden. Das Tool scannt eine URL auf Markup-Sprache und zeigt Fehler, wenn der Markup Code nicht korrekt ist. Bing unterstützt die folgenden Formate: HTML Microdata, Microformats, RDFa, schema.org und Open Graph. Der Einsatz von strukturierten Daten ist empfehlenswert, weil man die Inhalte seiner Website lesbar für die Suchmaschinen macht. Außerdem kann man über strukturierte Daten die Snippets in den Suchergebnisseiten aufwerten, indem man sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sogenannte Rich Snippets werden häufiger vom Nutzer geklickt. Ein Beispiel für so ein erweitertes Snippet ist der Einsatz des Authorship Markups, bei dem das Autorenbild im Snippet erscheint.

SEO-Analysator (Beta)

Der SEO-Analysator ist ein praktisches SEO-Analyse-Tool und kann zusammen mit den Daten aus den SEO-Berichten auch gut von Neueinsteigern verwendet werden. Ihr gebt einfach eine URL in das entsprechende Feld und Bing prüft eure Seite auf Optimierungspotenziale. Während die SEO-Berichte alle zwei Wochen automatisch erstellt werden, muss hier jede URL manuell geprüft werden. Benutzt ihr das ALT-Tag nicht? Bing weist euch darauf hin und ordnet den Fehler nach Schweregrad ein. Die gefunden Fehler werden in einer Seitenvorschau markiert und auf der linken Seite erscheint eine kurze Fehlerbeschreibung. Beim Klick auf das Plus stellt Bing zusätzliche Informationen über den Fehler bereit. Echt cool!

Der SEO-Analysator der Bing Webmaster Tools

Ausfürhrliche Fehlersbeschreibung des SEO-Analysators

Bing-Bot überprüfen

Das Feature ist für den schnellen Check einer IP-Adresse. Das Tool verrät, ob es sich bei einer IP-Adresse, z. B. 127.0.0.1, um den Bing-Bot handelt. Die IP-Adressen kann man in den Serverlogfiles einsehen. So kann man testen, ob andere Bots auf der Seite waren. Das Tool könnt ihr auch nutzen, wenn ihr nicht in den Bing Webmaster Tools angemeldet seid.

Site-Verschiebung

Wenn ein Verzeichnis, eine Domain oder Subdomain umzieht, kann man das der Suchmaschine schnell über die Webmaster Tools mitteilen. Die 301-Weiterleitungen müssen in jedem Fall vorher gesetzt werden.

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Nachrichten

Hier könnt ihr euer Nachrichtenpostfach verwalten. Ihr könnt Nachrichten löschen oder archivieren. Neue Nachrichten werden zusätzlich im Menü oben rechts angezeigt. Man erhält administrative Nachrichten mit Informationen über Veränderungen in den Webmaster Tools oder Nachrichten bei Problemen (Crawling-Fehler etc.).

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Webmaster API

Die Bing-Webmaster-API ermöglicht den Website-Betreibern, alle Funktionen der Webmaster Tools direkt über eine API-Schnittstelle zu nutzen. Diese Schnittstelle stellt die Daten der Webmaster Tools auch anderen Programmen zur Verfügung. Dazu wird ein API-Schlüssel erstellt, der es ermöglicht, dass man die API-Schnittstelle für alle in den Webmaster Tools angelegten Websites nutzen kann. Ich selber habe diese Funktion nicht ausprobiert, aber ich stelle sie mir insbesondere nützlich vor, wenn man mehrere Websites gleichzeitig verwaltet.

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Fazit

Ich finde die Bing Webmaster Tools wirklich sehr übersichtlich und die Usability ist top! Hier wurde auf intuitives Design gesetzt und die Navigation finde ich sehr angenehm. Generell fand ich es schön, dass alle Funktionen per Klick auf den Info-Button kurz erklärt wurden. Manchmal hätte ich mir die Erklärung noch leichter verständlich gewünscht. Hier hat mich auch das Vokabular gestört, mit dem Bing arbeitet. Heutzutage spricht jeder von Keywords und Subdomains und nicht von „Suchschlüsselwörtern“ und „Unterdomänen“. Sehr hilfreich finde ich, dass man sich fast alle Daten exportieren kann. So kann man in Excel Tabellen und Grafiken aus den Daten erstellen, verschiedene Metriken einander gegenüberstellen und weiter mit den Daten arbeiten.

Kleiner Wermutstropfen der Bing Webmaster Tools: Die Reports und Auswertungen stützen sich naturgemäß auf weniger Zahlen, als sie beispielsweise in den Google Webmaster Tools zur Verfügung stehen. Für mich gehören die Bing Webmaster Tools trotzdem zu den absoluten Must-Have-Tools für jeden Webmaster und jeden SEO. Wer Einsteiger im SEO-Bereich ist, hat damit ein sehr intuitiv bedienbares und nutzerfreundliches Tool. Der Hilfe-Bereich von Bing liefert gute Anleitungen, die mit Screenshots dokumentiert sind. Allerdings sind alle Anleitungen in englischer Sprache.

Der Tool-Bereich bietet, unabhängig davon, für welche Suchmaschine man optimiert, einen echten Mehrwert für Webmaster. Die Webmaster Tools können kostenpflichtige SEO-Tools nicht ersetzen – diese sind nach wie vor für umfassende Analysen nötig – aber die Tools sind nützlich, um sich einen ersten Eindruck einer Seite zu verschaffen. Den Vergleich bezüglich der Webmaster Tools mit Google muss Bing auf jeden Fall nicht scheuen, aber dazu mehr im letzten Teil unserer Serie – dem Vergleich der Tools untereinander. Nächste Woche geht’s erstmal weiter mit den Yandex Webmaster Tools. Also unbedingt vorbeischauen! 🙂

Noch eine erfolgreiche Restwoche wünschen euch

Gesa und die SEO Trainees

Hier geht’s zu den anderen Teilen unserer Artikelserie:

Google Webmaster Tools

Yandex Webmaster Tools

Google, Bing und Yandex – die Webmaster Tools im Vergleich

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Autor:In

14 Antworten

  1. Auch ich habe mich heute bei den Bing Webmastertools angemeldet.
    Ein sehr schönes Tool das, so möchte ich behaupten, den Google Webmastertools einiges voraus hat.

    Danke für die ausführliche Beschreibung.

  2. Wirklich toller Beitrag,
    besonders für meine neue Seite wollte ich mal nach alternativen schauen.

    Der SEO-Analysator scheint wirklich interessant zu sein.
    Zu oft wird man durch oberflächlichkeiten abgelenkt und verliert den Fokus aufs wesentliche

  3. Vielen Dank für die nützlichen Tipps. 🙂
    Meine neue Webseite besteht mittlerweile ein halbes Jahr, in Google bin ich durch gute Onpage Optimierung recht gut auffindbar, in Bing, Yahoo und sonstigen Suchmaschinen gar nicht. Ich bin jedenfalls gespannt ob sich durch die Webmastertools in Zukunft was ändert.

  4. Obwohl ich den Großteil der Suchanfragen auf meine Homepage über Google bekomme (ca. 90 Prozent) sind die restlichen Zugriffe über Bing und Yahoo doch nicht zu vernachlässigen. Daher hat mir dieser Artikel doch sehr anschaulich und verständlich erklärt, was für Möglichkeiten über die Bing Webmaster Tools vorhanden sind.

  5. Pingback: Google Webmaster Tools - eine Einführung
  6. Ein sehr schöner Artikel – Danke für die Einführung! Auch ich habe mich bisher absolut 0,0 mit Bing und deren Webmastertools beschäftigt. Den Grund lieferst Du selbst: 3% Marktanteil ist einfach sehr wenig. Derzeit kann ich mir auch nicht vorstellen, dass sich Google mehr als 5-10% (absolutes Max.!) vom Kuchen nehmen lässt. Ich würde aber nicht ausschließen, dass Google evtl. mal einen größeren Fehler begeht und Bing dann parat steht. Heute habe ich z.B. von den Riesen-Werbeanzeigen gelesen, die Google aktuell in den USA bei 5% der Suchanfragen testet. Wenn das so weitergeht, landen die generischen Treffer bald auf Seite 2, wie ein User kommentierte. Das könnte dann Bings Chance sein…:-)

    1. Ja, ich denke auch erfahrene Webmaster und SEOs beschäftigen sich noch sehr wenig mit Bing – Google hat halt immer Priorität. Ich zumindest würde Bing die Chance wünschen! 🙂

    2. Annahme:

      10000 Kunden gehen an deinem Laden vorbei.
      9700 auf deiner Straßenseite
      300 auf der anderen

      Die 300 interessieren dich nicht, obwohl du deine Werbung einfach duplizieren und auf der gegenüberliegenden Seite anbringen könntest?

      Gut, dann bleibt mehr Geld in deren Taschen für mein Geschäft. Danke! 🙂

  7. Danke für die Zusammenfassung der oft vernachlässigten Bing Webmaster Tools. Ich befürchte bei der Schlüsselwort-Recherche unter Diagnose und Tools im 5. Satz fehlt das Wort „nicht“. Über eine Wettbewerbsanalyse der Keywords würde ich mich jedenfalls freuen.

    sehr interessant ist auch immer der Wochenrückblick
    Dirk

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