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Auf den Spuren von König Google ─ was kommt 2013 auf uns zu?

Die Spuren, die König Google auf seiner Reise durch den Online-Dschungel hinterlässt, sind kaum zu übersehen. Kein Wunder, bei der Größe und dem Gewicht ─ schließlich ist der Koloss milliardenschwer. Manchmal sind die Fußabdrücke allerdings so riesig, vielleicht sogar so faszinierend, dass man den Überblick verliert und gar nicht mehr weiß, welche Richtung vom Verursacher eingeschlagen wurde. In diesem Artikel wollen wir die Abdrücke, die Google im Jahre 2012 hinterlassen hat, genauer untersuchen und analysieren, wohin es 2013 gehen könnte.

Der Anfang war eine Falschmeldung

Der Anlass für diesen Artikel ist eine Nachricht der letzten Woche mit dem Titel: „Google kauft den WiFi-Anbieter ICOA“. Zahlreiche Websites berichteten darüber, dass das genannte Unternehmen für 400 Millionen US-Dollar an Google verkauft worden wäre. Eine Falschmeldung. Über die Website PRweb.com wurde diese Meldung verbreitet. Nun heißt es, dass es sich hierbei um eine geschickte Manipulation handeln soll. Ziel des Autoren der Pressemeldung war es angeblich den Börsenkurs des Unternehmens ICOA nach oben zu bringen. Börsenmanipulationen sind strafbar. Doch das soll nicht das Thema dieses Artikels werden. Die Frage, die ich mir selbst nach dieser Meldung gestellt habe, war: Was gehört inzwischen überhaupt alles zu Google? Mir ist aufgefallen, dass ich selbst, obwohl ich täglich mit dem Thema in Berührung komme, nahezu keinen Überblick mehr darüber habe, was Google alles aufgekauft hat. Wirft man einen Blick in die Vergangenheit, so machen Googles „Shopping-Ausbeuten“ nicht nur Sinn, sondern zeigen meist auch, in welche Richtung es in der Zukunft gehen wird. Da es an dieser Stelle den Rahmen sprengen würde, wenn ich alles auflisten würde, was Google jemals gekauft hat, habe ich mich auf dieses Jahr beschränkt.

Rückblick auf 2012

Werfen wir also einen Blick auf Zahlen, Daten und Fakten des Jahres 2012. Ich wage zu bezweifeln, dass sich in der folgenden Tabelle alle Unternehmen befinden, die Google 2012 gekauft hat, aber es sind zumindest die Käufe, die offen gelegt wurden. Leider wurde auch nicht bei jedem Kauf der Preis kommuniziert. Wir haben lediglich Preise für genau die Hälfte der Käufe. Addiert man die gegebenen Zahlen kommt man schon auf ganze 660 Mio. $. Für Google sind das natürlich Peanuts und höchstwahrscheinlich kann man die Zahl mehr als verdoppeln.

Die, für mich, interessantesten Unternehmen sind hierbei Incentive Targeting, TxVia, Frommer’s und Nik Software, die wir im Folgenden einmal genauer unter die Lupe nehmen werden. Natürlich steckt Google nicht umsonst so viel Geld in die anderen Unternehmen. Jedes ist ein kleiner Baustein im Gesamtkonzept und soll früher oder später seinen Zweck erfüllen.

Incentive Targeting und TxVia

Google hat vor einigen Tagen das Start-up Incentive Targeting, einen Gutscheindienst, der auch auf Online Marketing spezialisiert ist, übernommen. Incentive Targeting gibt Händlern die Möglichkeit personalisierte Gutscheinprogramme zu entwickeln. Was genau Google mit Incentive Targeting vorhat, ist nicht bekannt, aber ich vermute, dass es in Zukunft, nach einigen Veränderungen, in Google Shopping oder Wallet eingebunden wird.

TxVia ist ein anderer Konzern, den Google seit April dieses Jahres sein Eigen nennen darf. Bei TxVia handelt es sich um einen Bezahldienst. Das Unternehmen wickelt Bezahltransaktionen für Prepaid-Karten ab. Google Wallet nutzt neben Visa, MasterCard etc. genau diese Karten. Es scheint als würde Google nun Nägel mit Köpfen im Bereich Online Shopping machen und versuchen die letzten Sicherheitslücken zu schließen. Der CEO von TxVia spricht auf der dazugehörigen Website von einer neuen Ära.

Frommer’s

Mit Frommer’s hat sich Google in diesem Jahr einen Reise- und Hotelführer an Land gezogen. Nun hat Google Zugriff auf Informationen aus rund 300 Reiseführern, die natürlich auch Rezensionen von Hotels, Bars, Clubs und Restaurants beinhalten. Dem Ziel, Informationen über jeden relevanten Ort der Erde parat zu haben, rückt Google damit wieder ein Stückchen näher. Dieser Kauf ähnelt dem von Zagat im vergangenen Jahr. Ganze 151 Millionen US-Dollar legte Google damals dafür hin. Google wird auch die neu erworbenen Informationen in seine Diensten wie z.B. Google Places oder auch in den lokalen Suchergebnissen einbauen.

Nik Software

Nachdem sich Facebook vor Kurzem Instagram unten den Nagel gerissen hat, zieht Google nach. Mit Nik Software hat sich Google einen Fotospezialisten gekauft, der unter anderem hinter der recht bekannten iPhone-App Snapseed steckt, mit der sich Fotos aufnehmen und bearbeiten lassen. Was Google für das Unternehmen Nik Software, das 1995 in Hamburg gegründet wurde, bezahlt hat, ist leider nicht bekannt. Die Frage ist jetzt aber: Was will Google mit einem Fotodienst? Die Antwort kann man sich denken. Google hinkt mit seinem sozialen Netzwerk, wenn man es so betiteln möchte, deutlich hinterher und genau für dieses Netzwerk, also für Google+, brauchen sie diesen Fotodienst. Inzwischen hat dies auch schon Vic Gundotra von Google bestätigt.

 

Ausblick 2013

Was wird uns also 2013 erwarten? Eins ist ganz klar: Im nächsten Jahr will Google sein soziales Netzwerk weiter nach oben bringen. Laut Bradley Horowitz (VP Google+) sind bisher lediglich 20% aller geplanten Funktionen in Google+ integriert. Zu den restlichen 80% gehört dann mit Sicherheit auch der Fotodienst von Nik Software. Passend zum Thema ist auch der Videoausschnitt von Marcus Tober zum Thema „SEO Rankingfaktoren 2013“ von der OMCap 2012. Dieser ist nämlich der Überzeugung, dass Googles +1 in der Zukunft ein wichtiger Rankingfaktor wird. Die Wahrscheinlichkeit ist nicht gerade gering, denn laut Google soll ja das Netzwerk zur Individualisierung der SERPs beitragen.

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Mehr Informationen

Ein anderes, wichtiges Thema 2013 wird auch Google Shopping sein. Schon seit Juni diesen Jahres müssen die Händler in den USA in die Tasche greifen, damit sie in der Produktsuche von Google auftauchen. Den 13. Februar 2013 sollten sich alle deutschen Online-Händler rot im Kalender markieren, denn ab diesem Tag wird auch hierzulande Google Shopping kostenpflichtig. Laut GoogleWatchBlog wird Google aber am Anfang einige Aktionen anbieten, die den finanziellen Aufwand der Händler gering halten sollen. Ob und inwiefern der Gutscheindienst Incentive Targeting hier mit eingebunden werden soll, ist bislang noch unbekannt.

Übrigens: 53 spannende Antworten auf die Frage, wie SEO im Jahr 2013 aussehen wird und worauf man achten sollte, findet ihr hier.

Eine schöne Woche wünschen euch

Kathi und die SEO-Trainees

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Autor:In

13 Antworten

  1. Schöner Beitrag, sehe ich ähnlich… Ich denke Google wird ganz klar auf Soziale Netzwerke setzen, sind ja jetzt schon richtig wichtig, werden aber in den nächsten Jahren noch wichtiger sein. Hoffe vorallem auf google+, da es doch einiges sympathischer ist als Facebook 🙂

  2. Man sollte in diesem Zusammenhang auch erwähenen, dass Google+ mittlerweile 500 Mio. Mitglieder haben soll (ein Plus von 25 % in nur 3 Monaten!) – wer hätte das dacht, nachdem selbst „Web-Experten“ über Goolge+ hergezogen haben? Ok, von Facebook mit 1 Mrd. Nutzer ist man noch weit entfernt, aber womöglich bahnt sich da ne Wende an, denn in vielen Ländern hat FB sein Limit bereits erreicht und die Mitgliederzahl ist teils sogar rückläufig.

  3. Sehr interessantes Thema, natürlich. Die meisten Marketer werden sicher auf die Rankingfaktoren schauen, inwieweit die sich verändern. Da scheint sich ein gewisser Turn hin vom Juice hin zum Traffic zu vollziehen. Insofern wäre das ewige „Content is King“ schon richtig. – Etwas bedrohlich hat der Spiegel letztlich eine bestimmte Entwicklung gezeichnet: Google bietet immer mehr Content-Bereiche selber an, von Hotel- bis zu Travelseiten und positioniert diese dann prominent. Das ist natürlich wettbewerbsrechtlich relevant und hier werden noch einige Prozesse auf Google zukommen. Bedrohlich wären solche Entwicklungen vor allem deshalb, weil es gerade kleinerern Unternehmen ohnehin schon schwerfällt, gegen die großen anzuranken. Wenn Google dann selber noch mitmischt…

  4. Auch von mir ein Kompliment für diesen Artikel.
    Ich bin gespannt, was davon wirklich wahr wird.
    Google ist ja immer für die ein oder andere Überraschung gut.

  5. Wenn man von den aktuellen Meldungen geht, wird Google wohl im nächsten Jahr viel Geld an die Verläge zahlen müssen und dann wird die Google Aktie auch wieder sinken.

  6. Nun ich glaube auch, dass google im nächsten Jahr Probleme mit dem Leistungsschutzrecht bekommen wird. Wenn sie den Verlagen Geld zahlen müssen, dann wird der Gewinn von google ziemlich einbrechen.

  7. Google zu untersuchen ist eine schwierige Angelegenheit. Du hast das aber trotzdem gut gelöst und ich bin gespannt ob die Prognosen eintreffen. Wir sprechen uns in einem Jahr wieder.

  8. Hi Kathi,
    guter Artikel. Es ist schon eine ganz schöne Arbeit, wenn man einen gut recherchierten und anspruchsvollen Artikel rausbringen will 😉

    Ich hatte mir in ähnlicher Art und Weise auch schon mal zu Google Gedanken gemacht (siehe Verlinkung), dass mit jedem neuen Google-Dienst und jeder neuen Google-Funktion sich mehr und mehr Möglichkeiten ergeben.

    PS: Wenn Verlinkungen bei euch nicht erlaubt sind, dann bitte entfernen. Im Impressum stand dazu jedenfalls nix 😉
    Gruß Micha

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